Naima hat uns im letzten Jahr von Berlin bis nach Griechenland sicher geschippert und musste dabei einige Strapazen über sich ergehen lassen. Dass die 3700 Flusskilometer und die rd. 800 sm auf dem Meer nicht ohne Folgen bleiben war uns klar. Einerseits haben wir gemeinsam Erfahrungen gesammelt, die uns gezeigt haben, dass etwas zu ändern war und darüber hinaus Verschleiß ersetzt werden musste.
So hatten wir bereits im Main-Donau-Kanal mit unserem Windgenerator in einer Schleuse Bekanntschaft mit der Schleusenmauer gemacht. Dass der Generator für diese Belastungen nicht gebaut war, ist einleuchtend. Seine Lager knurrten von diesem Moment an laut. Also mussten diese ersetzt werden. Im Bosporus habe ich dann auch noch unseren Dritten Mann an Bord - die Selbststeueranlage, kurz Fritz genannt - so verärgert, dass sein Getriebe ersetzt werden musste. Bei einem Ankermanöver in einer Bucht der Griechischen Insel Limnos wollte die Fernbedienung unserer Ankerwinde nur noch ihren Dienst tun, wenn sie am Stromnetz angeschlossen war. Wir konnten das gute Stück zwar später reparieren, jedoch beschlossen wir, in der Nähe zur Winde zusätzlich Fußschalter für die Winde zu installieren. So hat man dann immer eine 2. Möglichkeit die 70 m Kette auf- oder abzulassen. Auf unserer Tour mussten wir ständig mit unterschiedlichen Windstärken umgehen. Für viel Wind, konnten wir unsere Fock problemlos mit dem Furlex Fockroller verkleinern. Jedoch stellten wir fest, dass bei wenig Wind unsere Segelfläche zu klein war und daher der Dieselwind früher als notwendig arbeiten musste. Das sollte durch eine größere, reffbare Genua verbessert werden. Hinzu kamen einige Kleinigkeiten, die uns das Leben an Bord erleichtern sollten, wie Antriebsrädchen für den Geschwindigkeitsmesser austauschen, Stufe zum Einstieg über das Heck anbauen usw.
Also wurden über den Winter Teile besorgt, das Segel bei Ast in Stettin bestellt, und eine Arbeitswoche in Nea Peramos eingeplant. Nun war es soweit. Am 5. März brachte uns Easyjet nach Thessaloniki, mit einem Leihwagen fuhren wir die restlichen 150 km zu Naima. Die Spannung war groß! Wie würden wir unsere Dicke vorfinden?
Sie stand zwar nicht mehr an der gleichen Stelle wie zuvor, aber die Monate haben ihr nichts angetan. Nach kurzem Besuch bei Lidl startete die Maloche an Bord. Zuerst aufgrund des strahlenden Himmels und der 18 Grad die Außenarbeiten. Vorsegel passt! Dann die Stufe am Heck installieren, gefolgt von den Fußschaltern für die Ankerwinde. Der Windgenerator arbeitet nun auch wieder bestimmungsgemäß. Danach wird Fritz wieder zum Leben erweckt, sodass nach vier Tagen alle Aufgaben abgearbeitet waren.
Am letzten Tag hatten wir dann noch einen Erholungstag in Kavala bei kleinen Regenschauern. Wir hoffen, dass der dort gekaufte Ouzo "Kavala Extra" sicher zu Hause ankommt. Der Abreisetag erleichtert mit starkem Regen den Abschied von Naima und Easyjet bringt uns wieder sicher nach Berlin.
Nun können wir es kaum erwarten Ende April zu Naima zurückzukehren, um unsere Reise durch die Ägäis fortzusetzen. Naima ist bereit für erlebnisreiche Wochen bis Ende September.