Montag, 24. Oktober 2016

Probleme selbstgemacht?

Nachdem wir im Sommer Naima fluchtartig verlassen hatten, da die Temperaturen unter Deck nicht mehr unter 35 Grad fielen, mussten - und wollten - wir nach dem Rechten bei Naima sehen. Es stand in 5 Tagen ein reichhaltiges Programm an. Der Dieseltank sollte gereinigt werden, dazu musste ein mitgebrachtes Inspektionsluk in den Edelstahltank eingebaut werden. Weiterhin sollte die Aussenhaut poliert werden, eine Seewasserpumpe für die Toilettenspülung und stärkere Augbolzen für die Halterung der Badeplattform eingebaut werden. Zuerst wurde am Ankunftstag bei schönstem Wetter und Temperaturen um 25 Grad die nur leicht verschmutzte Aussenhaut poliert. Am Folgetag wurde ein großes Loch in den Edelstahltank geschnitten und zuvor der alte stinkende Dieselkraftstoff abgepumpt. Plötzlich war die Pumpe außer Funktion - im Absaugschlauch steckte ein Fremdkörper, der ein Abpumpen verhinderte. Nach sofortiger Analyse stellte es sich als Dichtmasse Hylomar heraus, mit der ich die Schrauben der neuen Tankanzeige abgedichtet hatte. Ein schwimmender Gummiball, der jede Dieselleitung sicher abdichtet. Auf dem Grund des Tanks sollten wir später noch weitere 4 Gummistöpsel finden. Erstaunlich, dass diese nicht häufiger unsere Maschine lahm gelegt haben. Bevor wir das Inspektionsluk einbauten, dazu mussten 10 Löcher in den Tank gebohrt, eine schweißtreibende Arbeit, wurde der Sumpf aus dem Tank entfernt. Trotz Additiv hatten sich Ablagerungen auf Tankboden gebildet, die jedoch den Motor in seiner Funktion nicht beeinträchtigt hätten. Nach dem Bohren der Löcher wurde die Luke eingebaut und die Dichtung mit dem Übeltäter Hylomar eingeklebt. Diesmal ohne überstehende Dichtmasse, die abgespült werden konnte. Schon der 2. erfolgreiche Tag. Damit waren unsere hauptsächlichen Anliegen erledigt. Nach der Pflicht nun die Kür. Vom Sicherungspaneel wurde ein Kabel hinter Verkleidungen durchgezogen um die mitgebrachte Seewasserpumpe für die Toilette einzubauen. Auch das gelang. Beim Anbau der Pumpe stellte sich heraus, dass das Stromversorgungskabel an der Pumpe vom Hersteller nicht ordnungsgemäß installiert war. Also muss die Pumpe noch mal nach Deutschland zurück, um bei SVB reklamiert zu werden. Damit war der dritte Arbeitstag um. Am vierten Tag wurden am Heck die stärkeren Augbolzen für die Halterung der Badeplattform angebaut und anschließend "Klar Schiff" gemacht. Unser letzter Tag an Bord in diesem Jahr wird von uns genutzt, um den Tempel der Aphaia zu besuchen und die weiteren Sehenswürdigkeiten der schönen Insel mit unserem Leihwagen zu erkunden. Morgen früh verlassen wir Naima um uns wieder nach Berlin zu begeben. Nun wissen wir, dass es unserer zweiten Heimat gut geht!



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Samstag, 16. Juli 2016

Segelsommer 2016 - nicht unser Jahr!

Es fing schon vor unserem Start in die Segelsaison 2016 an. Kurz vor unserer Abreise mussten wichtige Dinge innerhalb der Verwandtschaft geregelt werden, die uns beinahe noch länger an Berlin gebunden hätten. Unter Stress haben haben wir es geschafft, unseren geplanten Reisetermin einzuhalten. Durch das griechische Ostern mussten wir uns dann auch noch beeilen um unser Böötchen startklar zu machen, da über Ostern in der Marina nicht gearbeitet werden sollte. Die Woche mit Besuch an Bord war sehr nett. Trotzdem war auch hier der Stress vorhanden, da das erste Mal nach 7 Jahren die Toilette ausfiel - sie konnte jedoch repariert werden. Kaum waren Sabine und Rainer von Bord, fing der Meltemi an zu blasen. Die Überfahrt von Thassos nach Chalkidiki ließ uns das erste Mal Ehrfurcht vor 3-4 m Wellen haben. In der folgenden Woche wetterten wir auf Sithonia dann unseren ersten mehrtägigen Sturm ab. Wir trafen uns danach mit Christiane und Hubert in Porto Koufou. Am zweiten Tag rutschte bei heftigem Wind unser Anker, sodass wir nach mehreren Ankerversuchen an einer Mooringtonne fest machten. Bei gutem Wind segelten wir nach Kira Panagia, um dann in einer geschützten Bucht erneut einen Sturm über uns ergehen zu lassen. Da wir vorsorglich einen zweiten Anker gelegt hatten, blieb Naima an ihrem Ankerplatz liegen. Nach dem Ende des Sturms zog es uns nach Patitiri auf Allonysos. In einer der drei Nächte auf dieser Insel war an Schlaf nicht zu denken, da über ein Meter Welle im Hafen stand. Wild tanzte Naima vor der Kaimauer auf und nieder - zum abgewöhnen! Gina traute sich nur unter Aufbringung der letzten Willenskraft über die Gangway. Diese Schritte wird sie nie vergessen. Eine gute Zeit hatten wir anschließend auf Skopelos. Eine schöne Insel mit schönem Wetter. Von dort ging es an Skiatos vorbei (zu touristisch) nach Orei in den Golf von Evia. Da wir vor hatten, weiter nach Süden zu segeln, trennten sich dort die Wege zwischen der Tara und uns. Kaum waren wir unterwegs Richtung Süden, zogen die ersten Unwetter auf, sodass wir in einen kleinen Hafen flüchteten. Die nächste Wetterkapriole folgte drei Segeltage später. In der Traumbucht Porto Buffalo rutschten plötzlich diverse Anker von den Schiffe um uns herum. Wir hatten mal eine Stelle erwischt, die unserem Anker genehm war. Diese Situation verfolgten wir jedoch von einem Berg, woraufhin wir die Wanderung hastig abbrachen. Von dort zog es uns nach Lavrio um einen Sturm abzuwarten. Die Wanten heulten unablässig. In einer Sturmpause führen wir zur Insel Kea in eine nette Ankerbucht. Der Wind legte, wie erwartet, heftig zu und unser Anker versagte uns seinen Dienst. Selbst mehrmalige Ankerversuche halfen nichts. Wir eilten zurück nach Lavrio und erstanden einen neuen Deltaanker, der dann tatsächlich zuverlässiger hielt. Es trieb uns schnell zurück nach Kea, von dort nach Kythnos in eine Ankerbucht -er hielt -! Weiter nach Serifos - auch hier bot uns der neue Anker festen Halt. Dort erlebten wir ein Gewitter, dass uns keine Reaktionsmöglichkeiten ließ, da es uns in einer Taverne überraschte, während Naima davor schaukelte. In Minutenschnelle zog das Gewitter hinter einem Berg hervor mit Sturm und zuckenden Blitzen, aber die Investition in den neuen Anker machte sich bezahlt. Von dort nach Paros bei bis zu 8 Bft. Da eine Charterflotte Crewwechsel hatte, durften wir nicht in den Hafen von Paroikia, obwohl es wieder heftiger stürmen sollte. Also beschlossen wir nach Naxos zu segeln und dort den Sturm abzuwettern. Dort angekommen, wurde uns gesagt, dass wir wegen einer Regatta mit 60 Schiffen am Folgetag den Hafen räumen müssten. Der Sturm kam näher, was uns dazu zwang, nach Paros in den Hafen Naoussa zurück zu segeln. Vier Tage hinter einander stürmte der Meltemi in einer Stärke, die uns das Segeln unmöglich machte. Leider stand in den Hafen ein heftiger Schwell, sodass wir nach mehreren durchschaukelten Nächten mit dem Schlafentzug zu kämpfen hatten. Wir beschlossen frustriert, eine Sturmpause zu nutzen, um aus der Starkwindzone heraus zu segeln. Ziel sollte Kythnos sein. Wieder sagte der Wetterbericht leichte Winde voraus, die sich jedoch tatsächlich mit bis zu 35 kn. anders präsentierten. Da wir bereits um 5.00 Uhr ausliefen, und uns noch eine heftige alte Welle durchschüttelte, ließen wir die Maschine bis aus der Bucht arbeiten. Vor der Bucht hörte die Maschine selbständig auf zu arbeiten, ließ sich jedoch wieder starten. Nach einer weiteren viertel Stunde wurde sie dann abgestellt. Die Welle wurde immer höher und Naima sowie die Mannschaft wurden total gesalzen. Alles war mal wieder weiß. Schnell erreichten wir Kythnos. Unter Maschine wollten wir nach ca. 55 sm in den Hafen auf Kythnos einlaufen, jedoch verweigerte sie uns ihren Dienst. Kurzer Hand beschlossen wir 25 sm weiter zu segeln und die Olympic Marina in Lavrio anzulaufen. Wir wussten, dass wir dort einen Motormechaniker bekämen. Am Folgetag, wir waren total fertig, stellte der Mechaniker Dieselpest fest. Die Maschine läuft zwar wieder, aber der Tank muss gereinigt werden. Nun war es endgültig genug, wir beschlossen zu unserem Winterquartier nach Aegina zu segeln und die Arbeiten dort vorzunehmen. Nach einigen Tagen Pause und vorhergesagten leichten Winden zogen wir los. Kaum waren wir aus dem Hafen, drehte der Wind bis zu 8 Bft. auf. Der versöhnliche Abschiedsschlag war jedoch dann ein erneuter Kampf gegen Wind und Wellen. Naima und Mannschaft starrten erneut vor Salz. Kaum stand Naima an Land im "Winterquartier" brach der Wind weg. Er kam auch während der gesamten restlichen Zeit nicht wieder. Dafür stiegen die Temperaturen nahe an die 40 Grad. Wir beschlossen von Bord zu flüchten und im Spätherbst Naima zu besuchen um die anstehenden Arbeiten zu erledigen.
Offensichtlich wollte irgend jemand, dass wir die Ägäis nicht genießen sollten.

Freitag, 15. Juli 2016

Sauna oder ebend Griechenland

Die letzte Nacht haben wir an Bord von Naima - an Land - verbracht. Ab 23.00 Uhr ist die Temperatur an Bord unter die 35 Grad gefallen. An Schlaf war in dieser Nacht nur wenig zu denken. Im Liegen lief der Schweiß, zumal kein Luftzug ging.
Gina hatte gestern die Waschmaschine bemüht. Die Trocknung ging schneller, als der Waschvorgang. Die Dinge, die mit nach Berlin müssen wurden zusammen gepackt. Es galt viel zu beachten. Jedoch die Sonne heizte unerbittlich. Bald hatten wir 38 Grad unter Deck. Zeit für ein Bad im Mittelmeer war dann auch noch. Am Abend ein Essen in Aegina Stadt. Sehr nett, sehr heiß!
Am Morgen gegen 6.00 Uhr haben wir Naima zuende eingedeckt. Noch einmal Mittelmeer als Badewanne, dann wird alles ins Auto von unserem Gastgeber Kanonis geladen und los geht es zur Fähre nach Piräus. Von dort mit dem Flughafenbus zum Airport. Der Flieger hat Verspätung, wir sind zu früh. Das Warten ist sogar angenehm, mit normalen Temperaturen ohne zu schwitzen.

Montag, 11. Juli 2016

Und zum Schluss.....

Der Morgen war ruhig. Der Weather Track sagte uns für heute bis zu 15 kn Wind voraus ---aus der richtigen Richtung! Also war klar, heute kommt es noch zu einem netten Abschlussschlag von ca. 30 sm. Nach dem Frühstück noch Frischwasser tanken, alles klar machen zur letzten Runde für dieses Jahr. Beide waren wir müde ob der Situation. Wir haben viele Wochen Sturm erlebt, immer nur nach einem Ort suchend, an dem man das nächste Wantengeheule gut überstehen kann. Vor Anker war für uns keine Alternative, da wir Griechenland nicht nur von See erleben sondern auch an Land erforschen wollten. Also waren Häfen notwendig, um Naima sicher allein lassen zu können. Die Erlebnisse in den Häfen, insbesondere mit griechischen Schiffen ließ uns manchmal das Blut in den Adern gefrieren. Schiffe, die schon ziemlich abgewrackt aussahen, knallten sich in Lücken im Hafen, die für diese Schiffe viel zu schmal waren. Also drückten alle anderen Schiffe zusammen. Zwischen den Schiffen blieben manchmal nur noch einige cm. Das die Fender überlebt haben grenzt an Wunder.
Also geht es heute los zum "Winterlager" auf der Insel Aigina - gegenüber von Piräus. Kaum waren wir vor dem Hafen, drehte jemand den Windhahn auf. Wir flogen unserem Ziel entgegen. Am Kap Sounion - auf dem der Poseidontempel steht, erlebten wir dann 8 Bft. die das ganze durchaus ungemütlich gemacht haben. Hoch am Wind zogen wir an der Küste von Attika unsere Bahn. Schiff und Mannschaft wurde intensiv gesalzen. Das Wasser spritzte über uns und verdunstete in Minuten bei über 30 Grad Lufttemperaturen. Naima und Mannschaft waren weiß! Kurz vor Athen ließ der Wind nach, sodass wir das Verkehrstrennungsgebiet queren konnten und hinter der Insel Aigina, unserem Ziel, verschwinden konnten. Leider drehte der Wind, sodass wir am Ziel bei einem Meter Welle auflandig in den Slip rückwärts einfahren mussten. Echt spannend - auch für den Autor. Frau Kapitän hatte weiche Knie, aber es klappte alles gut. Und eins fix drei stand Naima an Land. Nun werden wir die Gute langsam "Winterfest" machen. Naima steht im abgezäunten Gelände, direckt am Rand, gut, um im kommenden Jahr Ende April Richtung Adria starten zu können.

Samstag, 9. Juli 2016

2. Tag Olympic Marina Lavrion

Der Wind versucht uns wiedermal am frühen Morgen zu wecken. Er pfeift in hohen Tönen im Rigg. Doch da wir weit innen im Hafen liegen, entfällt das übliche schütteln durch die Welle. Also lassen wir uns davon nicht beeindrucken und holen fehlenden Nachtschlaf nach. Die Schaukelei durch Wind und Welle hatte uns in den letzten Wochen ganz schön zermürbt. Mit etwas mehr Schlaf, sieht doch alles schon wieder positiver aus. Jedoch der Entschluss steht, wir werden am Montag auf die Insel Aegina zur Boatyard Kanonis segeln, um dort Naima aus dem Wasser zu nehmen. Naima hat immer mehr Probleme mit dem unteren Lager vom Ruder. Durch das Spiel, wird das Stevenrohr nicht mehr richtig durch das Fett abgedichtet, sodass Wasser im Boot eindringt und sich unter den Bodenbrettern verteilt. So geht das nicht. Also ist klar, hier muss ein Gespräch mit Kanonis die Möglichkeiten seiner Werft klären. Die Reinigung des Dieseltanks steht auch noch an, dazu soll ein Inspektionsluk in den Tank eingebaut werden. Also für die nächste Etappe ein paar Aufgaben, die zuvor gelöst werden müssen. Offenbar bläst der Wind in diesem Jahr ungewöhnlich häufig sehr stark, sodass wir uns für das kommende Jahr erst später abschließende Gedanken machen.

Freitag, 8. Juli 2016

Von Pest und anderem Ungemach

Schon am Morgen pfeifen die Wanten in den höchsten Tönen. Durchgehend messen wir 6 Bft. im Hafen. Die Böen reichen bis zur 7 heran. Die Wellen türmen sich außerhalb des Hafens wieder zu großen weißen Bergen auf. Ein Schauspiel, dass sich in den letzten Wochen ständig wiederholt. Wir sind müde, ständig gegen die Naturgewalten anzukämpfen. Gleichzeitig sind wir froh, hier in einem sicheren Hafen zu liegen. Die Motormechaniker von Volvo Penta kommen gegen 12.00 Uhr. Schnell ist klar, die Maschine bekommt zu wenig Diesel. Das Ansaugrohr im Tank ist mal wieder verstopft. Ein Blick in den Tank bestätigt, Dieselpest! Wir sind froh, die Maschine ist ok. Sie wollen in einer Stunde mit einem spezial Equipment wieder kommen. Mal sehen, wann es so weit ist. Die Uhr geht hier anders. Der Sturm pfeift weiterhin, alles was nicht angebunden ist, fliegt durch die Gegend. Selbst die Cockpitpolster drohen zu endeilen. Zum Glück haben wir Fahrräder an Bord. Mit der Luftpumpe kann ich den Druck so stark aufbauen, dass das Ansaugrohr plötzlich wieder frei war. Als die Monteure zurück kamen, brachten sie zwei Schraubenschlüssel mit und waren hoch erfreut, dass das Rohr wieder frei ist. Kurz zusammengebaut, System entlüftet und Maschine läuft wieder. Ein Riesen Schluck Dieselantiseptikum soll nun das Problem vorerst lösen. Der  richtige Einsatz kommt erst im Winter mit der Tankreinigung. Apropos Reinigung den Rest des Tages haben wir damit verbracht, das Böötchen von Salz zu befreien. Eine never ending Story. 

Donnerstag, 7. Juli 2016

Paros - Kythnos? Oder schlimmer geht immer

Heute sollte sich ein Windloch bilden, bevor es am Nachmittag wieder anfängt zu blasen. Wir hatten uns darauf vorbereitet nach Kythnos an den Rand des Sturms zu motoren, da ja kein Wind seien sollte. Der Wecker wurde auf 3.30 Uhr gestellt, um noch im Dunkeln Richtung Kythnos abzulegen und die Windlücke zu nutzen. Im Hafen war es leise und ausnahmsweise Pfiff der Wind nicht in den Wanten. Also ohne Frühstück los. Unter Maschine ging es aus der Bucht heraus. Dann konnten wir Segel setzen, da das Windloch offenbar so klein war, dass wir es nicht trafen. Der Wind blies aus Nord bis Nordost, sodass wir mit Westkurs auf Naima schnell unterwegs waren. Das hatte offenbar die noch mitlaufende Maschine falsch verstanden, regelte von selbst die Drehzahl herunter und ging dann aus. Etwas verwundert startete der Autor die Maschine, die sofort wieder ansprang. Nach 15 min tadellosem Lauf wurde sie dann abgestellt. Inzwischen hatte sich das Windloch vollends verzogen. Böen bis 30 kn. hämmerten in Naimas Rigg, die über die riesigen Wellen hüpfte und wild mit Salzwasser um sich spritzte. Inzwischen waren neben Naima auch die Besatzungsmitglieder mit Salz gepökelt. Schnell kamen wir unserem Tagesziel Kythnos entgegen. Die letzten 4 sm wollten wir uns von unserer Maschine gegen den Wind schieben lassen. Und dann wieder das gleiche Problem wie am Morgen. Die Maschine variierte die Drehzahl zwischen 2500 und Null. Was nun? Gibt es auf Kythnos Motormechaniker? Wenn ja, wie erreicht man die? Also entschlossen wir uns weiter bis zur Olympic Marina nach Lavrion zu segeln. Gegen 17.40 Uhr waren wir im Hefen nach ca. 80sm fest. Total übermüdet und ausgepauert. Ein Mechaniker kann erst morgen nach uns schauen. Mal sehen was der findet.

Dienstag, 5. Juli 2016

Naoussa 3. Tag - gefangen im Sturm

Der Wind heult weiterhin in den höchsten Tönen. 7 Windstärken messen wir im Hafen. Eine Windstärke, die nicht dazu einlädt heraus zu segeln. Nun blieb genug Zeit sich um die weitere Entwicklung zu kümmern. Ein Anruf bei der Marina in Kilada machte es nun klar. Es besteht wenig Hoffnung dort Naima aufs Trockene zu bringen, da die Marina bereits jetzt überbelegt ist. Also weitergesucht! Viskos Marina in Poros ist auch voll, aber von dort erhalte ich den Tip mich doch mal mit Kanonis Marina auf Aigina in Verbindung zu setzen. Und ja, wir werden handelseinig. Auf der Insel vor Piräus sind wir zu normalen Preisen sofort gern gesehen. Nun haben wir ein Ziel. Da der Meltemi in diesem Jahr heftig bläst, machen wir, dass wir in einer Sturmpause Richtung Athen kommen. Im Westen bläst er nicht ganz so doll. Unsere Kykladenrunde ist daher sehr klein ausgefallen, aber Sicherheit geht vor. Je nachdem, wann wir in Aigina ankommen, werden wir dann Naima für den Winter vorbereiten.

Montag, 4. Juli 2016

Naoussa 2. Tag - gefangen im Sturm

Heute morgen wurden wir durch das Knarren der Enden und das Heulen des Sturmes geweckt. Naima tanzte wild auf und Nieder und riss an allen Enden. Nach dem Frühstück entschieden wir uns Naima allein zu lassen und eine Tour nach Antiparos mit dem gemieteten Quad zu machen. Dort ist eine Höhle, die es sich lohnen soll zu besichtigen. Der Wind schob uns auf unserem Quad kräftig von hinten an. Am Fähranleger nach Antiparos wurden wir das erste Mal mit Salzwasser geduscht. Hoch sprangen die Wellen an der Pier und deckten alle mit Feuchtigkeit und Salz ein. Die Wellen waren riesig, aber die Kitesurfer freuten sich über das Wetter und flitzten hin und her. Tapfer brachte uns das kleine Quad hoch in die Berge zum Höhleneingang. Dort hieß es 341 Stufen herabzusteigen und dabei tolle Tropfsteingebilde zu sehen. Leider mussten wir diese Stufen auch wieder herauf. Nach einem Rundgang durch Antiparos und einem verdienten Pausendrink ging es per Fähre und Quad wieder zum Boot. Am Boot angekommen stellten wir fest, dass unser türkischer Nachbar, eine Bavaria 56 inzwischen abgelegt hatte und dazu einen unserer Festmacher gelöst hatte. Naima wurde nur noch kurz vor der Mole von den anderen Leinen gehalten. Das ist der Dank für meine Hilfe am Vortag, als ich das falsch getackelte Vorsegel für die offenbar Unwissenden gerichtet habe. Kein Wort des Dankes kam über Ihre Lippen! Inzwischen lag ein deutscher Einhandsegler auf Naima und drückte kräftig gegen alle Fender. Also auch dieses Schiff erst richtig anbinden. Der Sturm und die Schaukelei hält hier noch mindestens 2 Tage an. Danach flüchten wir Richtung Pelepones. Hoffentlich bekommen wir endlich eine Zusage unser Boot in Kilada an Land stellen zu können. Wir haben jetzt den Kanal voll.

Sonntag, 3. Juli 2016

Naxos - Paros ( Naoussa)

Nach einer Nacht in der der gesamte Ort bei jedem EM-Tor brüllte und uns die Kirche mit intensivem Glockenspiel vor 7.00 Uhr weckte, entsprang bei uns der Entschluss die 9 sm zurück nach Naoussa auf Paros zu fahren. Wir hatten ja die Aufforderung, für eine Regatta mit 60 Teilnehmern, den Hafen zu räumen. Ab Dienstag dürften wir wieder kommen. Da inzwischen der Gott des Windes heftig blasen soll, war der Rückweg logisch. Also nach kurzem Frühstück auf nach Paros. Vor dem Hafen erwarten uns schon hohe Wellen. Naima arbeitet sich wieder tapfer durch jeden Wellenberg und spritzte mit Salzwasser um sich. In Naoussa angekommen wartete auf uns ein sicherer Hafenplatz mit Mooringleine. Hier im schönen Ort liegen wir sicher und können unser Böötchen beruhigt ggf. auch allein lassen. Daher mieten wir gegen Abend ein Quad, um damit morgen einkaufen zu fahren und vorher Antiparos einen Besuch abzustatten. Am Abend werden wir noch Zeugen eines Open Air Festivals im Hafenvorfeld mit griechischer Folklore und Tanz. So kann man das Leben genießen, obwohl der große Bläser inzwischen ganz dicke Backen macht und es laut in den Wanten pfeift.

Samstag, 2. Juli 2016

Paros (Paroikia) - Naxos oder der Spaß am Mittelmeersegeln schwindet

Gestern war der große Crewwechsel in dem Hafen von Paroikia. Eine Flotte von Charterschiffen bekam neue Mannschaften. Das führte zu einem emsigen Treiben im Hafen. Da wir außen an der Mole lagen, sollten wir eigentlich davon nicht betroffen sein. Leider meinten einige "neue" Crews, die Übernahme des Schiffes bis tief in die Nacht feiern zu müssen. An Nachtschlaf war nur wenig zu denken. Kaum war etwas Ruhe eingezogen, fing der Wind an zu blasen. Wie erwartet wurde es jetzt an der Außenmole ungemütlich, da hohe Wellen uns hin und her warfen, die dann noch von der Mole zurückkamen und riesige Wellenberge auftürmten. Die Charterschiffe lagen innen, wie in Abrahams Schoß. Wir mussten also weg. Am Tag zuvor hatten wir bereits mehrfach versucht Kontakt mit dem Hafenmeister von Naxos zu erhalten - trotz richtiger Nummer - vergeblich! Also sind wir um fünf Uhr morgens durchgestartet, weil der erfahrene Nachbar sagte: "Wenn man früh genug da ist, findet man in Naxos immer einen Platz!" Als wir dort ankamen, legten wir uns an die Innenmole um auf den Hafenmeister zu warten. Der kam dann auch ziemlich bald und wies uns einen Platz zu. Am Innensteg vor Anker, weil die Moorings alle besetzt waren! Unser Nachbar wollte wenig später abreisen, dann sollten wir bitte aufrutschen. Wie lange wir denn wohl bleiben wollten, wurden wir gefragt. So ca. 1 Woche antwortete ich. Mit großem Bedauern erklärte er mir, dass wir doch bitte morgen den Hafen für zwei Tage zu verlassen hätten, da eine große Regatta hier Station halte. Danach könnten wir wieder einen Liegeplatz erhalten. Also 2 Tage vor Anker vor dem Hafen - Einzelhaft! Zwar ohne Welle jedoch bei angesagtem Sturm, mit dem Manko das Schiff nicht allein lassen zu können. Wir wollten nun mal relaxen und uns die Insel ansehen, das wird mal wieder nichts.
In Regina und mir steigt langsam eine Art von Frust hoch, da alle Planungen dem Zufall überlassen bleiben und wir in Häfen das Ende einer langen Kette bilden. Zuerst Charterer, dann große Schiffe und Bekannte des Hafenmeisters und wenn dann noch Platz ist, können wir anlegen. Der Wind orgelt mit allen Tönen und wir müssen mal sehen wo wir bleiben. Ein unhaltbarer Zustand. Für uns ist diese Art des Zufalls nicht zu ertragen. Hauptsache, wir bekommen demnächst eine Zusage für den Winterplatz in Kilada, wo wir dann unser Boot wohl früher als geplant an Land stellen.

Freitag, 1. Juli 2016

Paroikia zum Zweiten

Heute sollte der Kulturtag werden. Nach guten Frühstück mit Brot vom Bäcker (lecker) ging es los Richtung Altstadt. Dort steht eine Kirche aus dem 16. Jahrhundert, mit einer Taufkirche aus dem 4. Jahrhundert. Die Kirche wird heute aktiv genutzt und ist ausgesprochen sehenswert. Sie ist eine der ältesten orthodoxen Wallfahrtskirchen mit Schmuckstücken aus vielen Jahrhunderten zuvor. Sie wurde einst erbaut, um das Kreuz Christi aufzunehmen, nach dem man im Heiligen Land gesucht hatte. Die Ikonen in der Kirche werden von den Gläubigen verehrt und angebetet. Es ist schön zu sehen, wie der Glaube in der Kirche gelebt wird.
Danach wollten wir den Tempel des Aeskulap besuchen. Dabei handelt es sich um Reste einer Tempelanlage, die dem Gott der Heilkunst gewidmet war. Leider sind die Eingangsanlagen in so baufälligem Zustand, dass man zum eigentlichen historischen Teil nicht gehen durfte. In der Stadt und deren Nähe gibt es viele Bauwerke aus Mykenischer Zeit, die jedoch leider keinen Pflegezustand aufweisen, dass diese wirklich sehenswert erscheinen. Nach einem Badeausflug auf die andere Seite der Bucht, haben wir das Quad abgegeben und uns mit dem Treiben um unser Böötchen befasst. Ein Charterschiffe nach dem Anderen lief unseren Hafen an. Es war Tag des Crewwechsels. Grauenhaft was hier im Hafen ablief. Ruhe ist anders! Als dann noch neben uns ein privates Motorboot mit 5000 t Gewicht anlegte, wurde es bei uns an Bord dunkel. Na gut, wir ziehen morgen nach Naxos um!

Donnerstag, 30. Juni 2016

Paros (Paroikia) 2. Tag

Nachdem wir einen netten Abend mit Gudrun und Holger bei uns an Bord verbracht hatten und somit etwas länger für das Ausschlafen brauchten, beschlossen wir am Hafen fest zu machen und die Insel zu erkunden. Der erste Gang war zu einem Quad - Vermieter. Naima lag sicher, sodass wir sie allein lassen konnten, um bei bestem Wetter einmal die Insel auf dem Landweg zu umrunden. Es war sehr erholsam, endlich mal wieder eine gepflegte Insel zu erkunden. Saubere, weiße Gebäude, in dem eigenen Kykladenstil, bearbeitete Felder und wunderschöne Strände und Buchten. Am Nachmittag blieb dann noch genug Zeit alle Tanks (Diesel und Wasser) wieder zu füllen und das gesamte Böötchen einer Süßwasserdusche zu unterziehen. Dann mussten wir uns auch schon beeilen, um noch die Sonne im Meer versinken zu sehen. Morgen wandeln wir dann auf den historischen Spuren, die die alten Helenen hier reichlich hinterlassen haben.

Mittwoch, 29. Juni 2016

Serifos - Paros (Paroikia) 29.06.

Nach gestern Abend konnte uns nichts mehr Schrecken. Wir saßen mit anderen deutschsprachigen Seglern in der Taverne, hatten bereits aufgegessen, als hinter uns über den Berg ein Gewitter aufzog. Wir hatten eine Reaktionszeit von etwa 3 Min., bevor der Sturm los legte und überall am Himmel Blitze zuckten. Zahlen, ins Beiboot springen und zu Naima rasen war eins. Kaum waren wir an Bord, war auch schon der ganze Spuk vorbei. Die Nacht unruhig, da immer wieder Fallböen unser Boot ergriffen und kräftig durchschüttelten. Am Morgen erschien alles ruhiger, daher gegen 10.00 Uhr Anker auf und los Richtung Paros. Kaum waren wir aus der Landdeckung blies der Wind mit 6 Bft. Wir rasten unserem Ziel entgegen und sprangen über mächtige Wellen. Naima wurde, zusammen mit der Besatzung, von allen Seiten kräftig gesalzen. In Paroikia war die Mole belegt, sodass wir hinter einer Landzunge vor Anker gingen. Dort trafen wir dann auch wieder Gudrun und Holger, die mit ihrer 45 an uns vorbeigeflogen waren. Nach Rücksprache mit Holger, der hier schon häufiger war, wurde an Bord gekocht. Die Tavernen hier seien teuer und schlecht, eben sehr touristisch. Wir beschlossen dann den Abend gemeinsam bei uns an Bord, mit dem einen oder anderen Bierchen.

Video von Regina Seiffert

Dienstag, 28. Juni 2016

Kythnos - Serifos

Nach einem morgendlichen Bad im klaren Wasser ging es nach kurzem Frühstück auf zu neuen Ufern. Die Nachbarinsel Serifos soll uns beherbergen. Zuerst mit Wind aus Nord bis zum südlichen Kap der Insel Kythnos. Der Rest war dann Sache vom Diesel. Mal wieder stellte jemand den Schalter auf "aus". Von Sechs Knoten Fahrt durchs Wasser auf Null! Sehr seltsam.
Bei der Annäherung an die Insel, wieder wenig Abwechslung, bis wir an unsere Bucht Koutalas kamen. Dort waren die Berge alle durchlöchert. Hier wurde vor vielen Jahrhunderten bereits Bergbau betrieben. Bereits aus der Bronzezeit kann man hier Kupfererzgewinnung nachweisen. Bis 1965 - mit vielen Unterbrechungen - wurden die Gruben hier betrieben und Eisenerz gewonnen. Danach wurden die Verladerampen und die alten verfallenen Bergarbeiterhütten einfach zum Kulturdenkmal erklärt und sich selbst überlassen. Ein trauriger Anblick. Die Insel verarmte und hat heute gerade noch rd. 1400 Einwohner. Die Insel hatte eine wechselnde politische Zugehörigkeit. Von Venedig, dem osmanischen Reich, Russland, Italien sowie 1943/44 unter deutscher Besatzung. Erst seit 1829, in Folge der griechischen Revolution, sind die Kykladeninseln Teil Griechenlands.

Jedenfalls gibt es hier in der Nähe eine Taverne. Wir haben zum Erhalt der Taverne beitragen. Das Wetter war super, doch plötzlich zogen dunkle Wolken über die Berge. Blitze zuckten, und der Wind drehte auf 7 Bft. auf. Schnell alles abgebrochen, gezahlt und zurück zu Naima. Der Anker hält! Hoffentlich ist das bald zu Ende. Wenig später.... Die Sterne funkeln, der Wind bläßt. Alles ungewohnt. Morgen versuchen wir Paros zu erreichen.

Montag, 27. Juni 2016

Kea (Ormos Nikolaos) - Kythnos

Nach einer lauten Nacht direkt an einer Musikbar, die bis 3.00 Uhr laute Musik machte und damit die ganze Bucht beschallte, waren wir uns klar, die nächste Nacht muss in einer stillen Bucht verbracht werden. Also starteten wir bei nahezu keinem Wind zur Nachbarinsel Kythnos. Kythnos hat eine Bucht, die durch einen kleinen Sandstrand von einer anderen Bucht getrennt ist. Rechtzeitig laufen wir in die Bucht ein, um noch einen guten Ankerplatz zu ergattern. Klares Wasser, mit Sichtweiten bis zu 10 m Wassertiefe laden zum Baden ein. Ablandiger Wind lässt das Wasser total glatt erscheinen. Naima schwebt. Kythnos zeichnet sich dadurch aus, dass die Hügel der Insel immer karstiger werden. Man hat den Eindruck, dass es von Insel zu Insel die Flora immer schwerer hat, zu überstehen. Die Sonne sengt unbarmherzig und ohne Sonnenschutz über der Plicht, wär es unerträglich. Im Schatten wird fehlender Nachtschlaf nachgeholt und anschließend mit dem Beiboot zur Taverne zum Abendessen übergesetzt. Die Taverne ist etwa 10 m über der Bucht in den Felsen gebaut. Von dort müssen wir sehen, wie plötzlich wie aus dem Nichts große Wellen unser Beiboot mit in die See nehmen wollen. Da wurde der Autor aber schnell. Mit Hilfe eines aufmerksamen Seglers konnten wir "Little Naima" wieder an Land hieven. Der Schreck am Abend ließ das Essen trotzdem Schmecken. Morgen geht es weiter zur Nachbarinsel. Während des Tages wurden die nächsten Etappen geplant. Unser Weg soll uns möglichst schnell nach Paros und dann Naxos führen. Dort werden wir einige Tage verbringen und mit Fähren weitere Inseln erkunden. Ein sicherer Hafen ist viel Wert. Leider gibt es davon hier nicht so viele.

Sonntag, 26. Juni 2016

Olympic Marina, Lavrion - Kea (zum Zweiten)

Der Morgen zeigte uns, dass noch eine Menge Druck in der Luft war. Der Wind wehte heftig und wir beschlossen, noch einen Tag in der Marina zu verbringen. Duschen (Schiff und Menschen) und alles aufräumen vor dem Relaxen. Plötzlich war der Wind fast weg. Da der Weg nur kurz nach Kea ist (18sm) beschlossen wir kurzer Hand los zu segeln. Zuerst 4 Bft aus Nord. Dann kamen wir um ein Kap herum, konnten unser Ziel Anliegen und dann ließ der Wind immer mehr nach. Motor an, Segel geborgen und vorwärts Richtung Kea. Nach 15 Min. unter Motor nahm der Wind wieder zu. Gegenan mit 27 kn Wind. Als wir gerade darüber nach dachten, vielleicht doch zu segeln, ließ der Wind wieder nach. Wir liefen also unter Maschine in die Bucht des Nikolaus in Kea ein. Die Spannung wuchs. Wird unser neuer Anker besser halten? Wir legten rückwärts an der Taverne an und der Anker ruckte ein, wie von unserem anderen Anker zuvor nie erlebt. Der hält! Später kamen noch andere Schiffe, die ihr Ankerende über unser legten. Morgen früh wird es wieder spannend.

Samstag, 25. Juni 2016

Tag ohne Bericht

Heute Morgen war es noch kräftig windig. Alles schepperte in den Riggs der Schiffe umher. Dass die Schiffseigner nie ihre Boote so verlassen können, dass es nicht mehr so laut ist. Also beschlossen wir noch am Auftritt von Naima zu arbeiten und nicht weiter zu ziehen. Folgende Arbeiten wurden erledigt:
1. Ankerwirbel gegen einen Kräftigeren austauschen.
2. Neues Ende für den Baumniederholer eingezogen.
3. Schlaufe in den Anker eingespleißt, damit bei Ankersalat (mehrere Ankerketten übereinander) der Anker angehoben werden kann, und dann die übrigen Ketten abrutschen.
4. Wäsche waschen (für den persönlichen Auftritt) usw.

Also, es gibt nichts zu berichten, außer - jetzt ziehen Gewitter auf, ....na toll!

Freitag, 24. Juni 2016

Besuch bei Poseidon

Der Wind pfeift heute schon weniger, soll aber morgen nochmal nachlegen. Wir hatten von vorn herein bis Sonntag in der Olympic Marina gebucht, da sich alle Wetterberichte einig waren, es kommt Sturm. Also Kulturprogramm. Gestern Athen, wie berichtet und heute Kap Sounio, zum Poseidontempel. Kap Sounio gehörte im Altertum zu den wichtigsten strategischen Punkten der Athener. Von dort konnte der Schiffsverkehr von und nach Piräus überwacht werden. Angreifer wurden von Weitem gesichtet und konnten so gut bekämpft werden. Daher waren in der Bucht hinter dem Kap auch Kriegsschiffe stationiert. Zusätzlich huldigte man dem Gott Poseidon indem man ihm an einer außergewöhnlichen Stelle einen Tempel baute. Aus dem Tempel hatte man natürlich einen imposanten Blick auf sein Reich. Ich hätte mich an Poseidons Stelle darüber gefreut. Nur wie jetzt damit umgegangen wird, ist zur Haare sträuben. Wenn es so weiter geht, wird die nächste Generation von diesem Bauwerk aus dem Altertum nichts mehr vorfinden. Der Eintritt kostet zwar 8,00 € aber Maßnahmen zur Sicherung werden offensichtlich nicht ergriffen. Ein Trauerspiel Namens Griechenland.

Donnerstag, 23. Juni 2016

Griechenland wohin?

Nachdem sich alle Wetterberichte einig waren, bis Samstag gibt es Sturm, haben wir beschlossen noch einmal mit dem Auto nach Athen zu fahren und uns für die ältere Stadt Zeit zu lassen. Denn merkwürdiger Weise, gibt es nur ein paar kulturelle Superhighlights aus dem Altertum und dann einen Stadtteil, der ca. 150 Jahre alt ist. Was war dazwischen? Aber wenigstens gibt es Plaka (Altstadt) und die Märkte um die Athina Str. Diese zu erlaufen war heute unser Vorhaben. In mir wuchs immer mehr eine Art von Traurigkeit, die ich aus anderen Städten bisher nicht kannte. Zwischen den schönen Häusern standen immer wieder Wracks, verlassen, unbewohnt, baufällig, notdürftig gesichert. Teilweise Häuser in bester Lage. Unfassbar! Wenn man einen Blick in viele diese Häuser wirft, ist man über den Pflegezustand entsetzt. Ich habe einen derartigen Zustand noch in keiner europäischen Hauptstadt gesehen. Auch Istanbul erscheint dagegen als gepflegt Perle. Warum wird auf das Erbe der Vorfahren hier so wenig Wert gelegt? In den Straßen und den vollen Cafés sitzen viele gepflegte, schöne Menschen. Kaum vorstellbar, dass diese in vielen Schrottbauten leben! Die Geschäfte um die Athina Str. erinnern mit dem Angebot teilweise an 1 € - Shops. Daneben, wenige Schritte weiter, erstklassige Einzelhändler. Der Fleisch- und Fischmarkt mit super sauberem und leckerem Angebot. Diese Gegensätze sind nur schwer zu verstehen.

Nach fast vier Stunden treibt es uns ins archäologische Museum Athens. Dort stehen viele Dinge zur Schau, die mehrere tausend Jahre alt sind. Schmuck in einer eleganten Art, den die Frau noch heute tragen würde. Statuen der alten Götter, wie Zeus und Poseidon. Aphrodite war schon vor tausenden Jahren auch nach heutigem Verständnis eine schöne Frau. Viele Artefakte, die es sich lohnt anzuschauen, nur, du musst griechisch oder englisch verstehen können! Die Beschreibungen zu den einzelnen Stücken sind nur in diesen zwei Sprachen dargestellt. Verwendet werden Vokabeln, die ich z.T. nicht mal im elektronischen Wörterbuch gefunden habe. Der Eintritt 10,00 € / Person - es lohnt sich! Auf die Frage, ob ich einen Audioguide in deutscher Sprache irgendwo ausleihen könnte, bekam ich eine negative Antwort. Damit könnte man tatsächlich noch Geld verdienen, um den Pflegezustand des Hauses zu verbessern. An manchen Decken waren Wasserschäden zu sehen, die man mit diesem Geld beseitigen könnte. Griechen begreift doch bitte, wir Deutschen sind ja meist an Allem Schuld, aber eure Vergangenheit müsst ihr selbst pflegen.

Da es heute wieder sehr windig ist, (7-8 Bft.) werden wir morgen den Poseidontempel am Kap Sounion auf dem Landweg besuchen.