Montag, 11. August 2014

Das Chaos beherrscht uns?

Da Sassnitz nun keine Alternative für uns darstellte, sollte Kröslin alles richten. Erneut kein Wind, also Maschine an und auf nach Kröslin. Dort laufen wir gegen Abend ein und erhalten die Hoffnung, dass morgen der Kollege Dienst hat, der sich mit Elektronik auskennt. Also schön essen gehen und auf Morgen warten.

Der Samstag sollte nun alles richten! Der Elektriker kam an Bord ruckelte ein Paar mal an einigen Kabeln und Log und Lot gingen. Woran lag es? Keine Ahnung! Der Elektriker hatte auch weiter keine Zeit und verschwand. Nach dem er das Schiff verlassen hatte, stellten Log und Lot aus Protest die Arbeit wieder ein. Hmmh, da muss vielleicht doch ein Systemfehler sein, also Raymarinespezi in Greifswald angerufen. Wir verabredeten uns für Montag im Greifswald bei Hanse! Ein Lichtblick! Der restliche Tag war ausgefüllt mit Schiffsreinigung, also Schiff, Personal und Kleidung. Abends blitzte und blinkte alles wieder. Nahrungsaufnahme am Hafen Greifswald wir kommen!

Der Sonntag bescherte uns einen guten Wind aus der richtigen Richtung. Wir legten nach ausgiebigem Frühstück, Tanken und aufklarieren des Schiffes ab und segelten durch bis Greifswald. Dort wurde am Marktplatz endlich mal wieder gut gegessen und getrunken.

Montag nach dem Frühstück pünktlich um 10.00 Uhr erschien Herr Czerwinski, besagter Raymarine-Spezi. Auch er rüttelte an Kabeln, ohne dass die Geräte reagierten. Er war sich schnell sicher, dass es an einer unterbrochenen Stromzufuhr liegen muss. In Windeseile bauten wir Solarpaneele und Lukengarage ab und stellten fest, dass dort alles gut aussieht. ( Pah, habe ich ja auch selbst gemacht!) Dann fiel ihm auf, dass die Kabel schwarz waren, am Verteiler jedoch grau. Da musste noch eine Trennung sein. Also Kabel verfolgt und richtig, hinten im Schrank war eine Trennung. Leider hat dort irgend ein Vollpfosten die Kabel mit Steckverbindern zusammen geschlossen. Davon war einer auseinander gerutscht. Peinlich aber wahr, das hätte ich auch selbst finden können. Ich habe nicht im Traum daran gedacht, dass da hinten im Schrank noch eine Trennung ist. Jetzt geht alles wieder! Nach diesem Theater war ein Bummel durch Greifswald angesagt. Wir haben es uns verdient.

Wir beherrschen das Chaos

Am Sonntag ist es in Hasle sehr heiß. Wir vertreiben uns die Zeit, indem wir durch einen fast menschenleeren Ort wandern, zu Brugsen und Spar herein gehen, um uns für Mittag oder Abendbrot etwas zu kaufen. Alles ohne Dänenkronen, aber die Kreditkarte wird es schon richten. Wir stellen nach der Rückkehr zum Boot fest, nur am Wasser ist es schön. Der Bimini beschützt uns vor der Sonne und der Wind fegt darunter durch. Die Suche nach dem Grund für den Ausfall des Motors war nicht von Erfolg gekrönt. Der Diesel lief klar über Finger und Bilge, Filter sauber, Entlüftung funktioniert nur schlecht. Motor springt kurz an, nimmt Drehzahlen auf um anschließend wieder abzusterben, sehr bedenklich. Dieses Problem wird wohl morgen der Mechaniker lösen müssen. Ebenso gestaltet sich die Suche nach dem Problem bei Log und Lot. Wir kommen zu dem Schluss, es könnte auch ein Systemfehler sein. Also sehen wir mal weiter.

Am Montag erscheint pünktlich um 9.00 Uhr der Mechaniker für den Motor. Er löst zuerst das Problem mit dem Dieselschlauch beim Nachbarn. Dann kommt er zu uns. Nach kurzem Blick in den Dieselvorfilter, stellt er fest, dass ein Unterdruck im System ist. Also kann nur der Dieselzufluss nicht frei sein. Er löst einen Schlauch und bläst unter gigantischer Anstrengung in diesen. Die Augen treten ihm gefühlt 10cm vor, als plötzlich ein Plopp zu vernehmen war und lautes Blubbern im Tank folgte. Er meinte, dass es sich um eine Algenverschmutzung handele, habe er mit dem neuen Bio- Diesel öfter. (Trotz Polendiesel ohne Bio). Er schraubte den Schlauch wieder fest, entlüftete die Maschine und alles war wieder wie früher. SIE LIEF WIEDER!
Er meinte nur, wenn das wieder passieren sollte, wisse ich ja jetzt wie das geht. Nach einer halben Std. war er wieder von Bord und wir konnten, wenn auch ohne Log und Lot weiter. Kurze SMS an die Kinder, der Wind stimmt, Ystad wir kommen um mit Anni, Andreas und Fritzi ein paar Tage an Bord zu verbringen. Nach erfolgreicher Querung des Verkehrstrennungsgebietes, man hat das Gefühl von Hase und Igel -die Frachter sind sauschnell und haben Vorfahrt- laufen wir gegen Abend in Ystad ein. Die Drei erwarten uns und entern sofort Naima. Der Tag klingt mit einem schönen Essen im Hafenrestaurant aus.

Der Dienstag führte uns bei tollem Wind nach Gislövs Läge (bei Trelleborg). Die Entfernung reichte für die Jüngste an Bord vollkommen aus. Alle haben sich gut gemacht, da wir Knoten gelernt haben und so beim Segeln die Zeit vertrieben haben. Ein Strandspaziergang rundete den Tag für Fritzi ab, so dass Abends alle erschöpft in die Koje fielen.

Am folgenden Tag sollte es zurück nach Ystad gehen. Leider fehlte der Wind. Unter Maschine waren wir bald wieder zurück, so dass wir noch einen Einkaufsbummel zu Coop unternehmen und anschließend in einer Pizzeria Essen gehen konnten. Auch dieser Tag verlief harmonisch. Nachdem der Autor eine kleine WLAN /nicht WLAN -Nachhilfestunde erhalten hat, verzogen wir uns nach einem schönen Tag in die Kojen.

Am Donnerstag hatten wir das dringende Bedürfnis langsam mal das Problem mit der Elektronik in den Griff zu bekommen. In Sassnitz sollte ein autorisierter Raymarine - Elektrand leben. Daher auf nach Lohme. Da kein Wind vorhanden war, musste mal wieder der Dieselwind blasen. Also unter Maschine und mit Unterstützung von Fritz gerade Strecke nach Lohme. Waren an diesem Tag viele Schiffe unterwegs, alle querten unsere Route, konnten uns jedoch offenbar anhand unseres AIS gut sehen. Wir konnten ebenso alle Schiffe sehen, bevor sie in Sichtweite kamen. Tolle Erfindung das AIS. Gegen 18.30 liefen wir in Lohme ein, genug Zeit um noch bei "Daheim" essen zu gehen. Leider war der Elektrand temporary not availebel, heißt für uns-Problemlösung woanders suchen.

Fwd: Missglückte Generalprobe-oder gutes Omen?

> Unser Urlaub gestaltete sich in der ersten Hälfte wie folgt:
> Am Freitag nachdem Gina die Kinder in den Urlaub geschickt hat, fahren wir per Taxi zum Schiff und Fackeln nicht lange. Wir legen um 16.30 Uhr ab - Urlaub? Wir wollten nach Möglichkeit noch Schleuse Spandau schaffen, doch als wir dort ankamen waren die Tore geöffnet und man wartete auf uns. Das Schleusentor schloss nach uns und wir wurden ohne Verzögerung geschleust. Der erste Regenguss kam über uns, da wir nicht beim Schleusen loslassen konnten waren wir bis auf die Haut nass. Weiter führte uns der Weg zur Schleuse Lehnitz an der wir zwar bis 19.00 Uhr warten mussten aber, wir waren weiter als für den ersten Tag gerechnet. Die Nacht verbrachten wir im Malzer Kanal.
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> Am nächsten Morgen starten wir, wie immer zu unchristlicher Zeit - ohne Frühstück. Unterwegs wird in aller Ruhe gefrühstückt. Später erwartet uns nach unspektakulärer Fahrt ein geöffnetes Schiffshebewerk Niederfinow. Die warten auf uns- einfach irre. Zu allem Überfluss erwartet uns die gleiche Situation in Hohensaaten. Der Tag führt uns bis Schwedt und ja wir erleben kurz vor Schwedt den nächsten Schauer. Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch beim Griechen, wie immer köstlich. Übrigens sehr nett war, dass wir wenigstens im Regen an der gewohnten Stelle liegen durften. Wir sollten in den Hafen- der hat ja schließlich 2m. An der Einfahrt zu Hafen saßen wir so fest, dass wir an dem daneben liegenden Steg nicht mehr fest machen mussten.
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> Am Sonntag sind wir dann wieder früh aufgestanden, haben motorend gefrühstückt, Kaffee und Frühstücksei auf der Oder, Sonne, leichter Wind - Leben, was will man mehr. Gegen Mittag in Stettin beim AZS, Mast gestellt, Schiff für Tomeck - den Bootssattler vorbereitet. Wir bekommen eine neue Sprayhood, Bimini und Kuchenbude. Übrigens die knurrenden Geräusche in der Magengegend wurden an diesem Tag durch die Bordküche erstickt - Bohneneintopf a la Gina. Das Leben kann schön sein.
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> Am Montag erschien Tomeck pünktlich, wie verabredet, die vorgefertigte Sprayhood in der Hand. Nicht ganz der von uns gewünschte Stoff, doch das Teil sah recht ordentlich aus. Am Abend des Montag hatten wir eine neue passable Sprayhood. So konnte es weiter gehen, nur tat es nicht! Wir hatten in der Zwischenzeit Muße das Boot zu putzen. Alles sah noch gut aus.
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> Am Dienstag kam Tomeck mit einer Bimini/Kuchenbudenlösung, die nicht so unseren Vorstellungen entsprach. Nach vielen Diskussionen wurden auf unserem Böötchen Dinge erarbeitet, die dringend einer Nacharbeit erfordern. Also Urlaub am Schluss erstmal kürzen und mit Tomeck nacharbeiten - na mal sehen.
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> Der Mittwoch sollte uns nach Svinemünde bringen, wenig Wind, also Dieselwind. Noch in Stettin brauten sich die Wolken zusammen und zogen ein Feuerwerk von Blitzen über uns und um uns ab. Nicht komisch, daher in einen Seitenarm der Oder und Anker fallen lassen. Nach ca. einer Std. Schien der Spuk vorüber, also weiter. Ich glaube, so viel stinkenden Dreck hatte ich noch nie am Anker. Höhe Ziegenort meinte der Wettergott jedoch alle Gewitter wieder in diese Region zu senden. Also Schluss für heute hier - nur noch schnell tanken. Bei strömendem Regen 40l reinstem Polendiesel getankt-alles gut. Nur der Liegeplatz war - etwas bewegt. Wir hüpften in unserem Bett die ganze Nacht auf und nieder-manch einer mag's ja.
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> Der Donnerstag brachte einen schönen Segeltag - Kreuz bei 5 Bft. Über das Stettiner Haff. Naima war in Ihrem Element. Gegen Mittag sind wir in Svinemünde und treffen Hubert und Christiane Burbach (HuCh) sowie Hans-Jürgen Hohmann und Marlies Fischer. Abends essen beim Italiener-alles Gut!
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> Freitag-Hubert hat Geburtstag. Kein Grund weiter zu segeln. Strand, relaxen, essen an der Strandpromenade. Abschlussbier mit HuCh am Hafen. Alles in Ordnung!
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> Samstag - alles sollte sich ändern!
> Wir waren lose mit Annnegret, Andreas und Fritzi in Südschweden verabredet. Also mussten wir so schnell wie möglich nach Bornholm. Die Windrichtung passte, der Wetterbericht sagte die Richtung nur für Samstag voraus. Also nichts wie los. Tanks voll, Vollzeug, hoch am Wind mit leichtem Schrick nach Bornholm - 70 sm- ganz ordentlich. Die Kiste rast. Nach ca. 4 Std. Erstes Reff in Großsegel und Fock. Weiter bei 7ktn. Toll. Welle bei 2,5m, feuchte Angelegenheit aber noch alles gut. Beim Gang unter Deck stellen wir fest, dass wir vergessen hatten das Seeventil von Handwaschbecken im Klööchen zu schließen und jede dritte Welle meinte einen Druck aufzubauen, der eine Fontäne aus dem Handwaschbecken schießen ließ. Alles nicht so schlimm, ist ja nur Salzwasser, wenn sich nicht auch die Rolle Toilettenpapier aus seiner Halterung entfernt hätte und gemeinsam mit dem Salzwasser auf dem Toilettenboden Pappmaschee entstand. Das lassen wir mal erst bis Bornholm! Nach weiterer bewegter Segelei, die durch unseren dritten Mann unterstützt wurde- Raymarine Spx5 Selbststeuereinheit- Fritz! -Klasse der Mann- mussten wir dann mal den Motor anmachen, um unseren hungrigen Verbrauchern etwas Futter zukommen zu lassen. Nach ca. 1 Std. setzte plötzlich die Anzeige von Log, Lot und Wind aus. Sie meldete sich noch mehrmals kurz zurück, jedoch viel sie nach einer weiteren Std. total aus. Diesem Beispiel folgte die noch mitlaufende Maschine und verstummte. Toll??? Der Hafen Nörre Kas bei Rönne fiel damit für uns als erste Wahl aus, wir mussten in den Hafen segeln! Der Vorhafen von Hasle ist größer und lässt uns mehr Reaktionszeit. Also auf nach Hasle, aus dem 70sm werden 75sm und Anspannung - was erwartet uns im Hafen. In der Hafeneinfahrt Großsegel geborgen, unter Vorsegel Liegeplatz gesucht, Aufschießer, Vorsegel eingerollt, Nachbar hilft, fest. Boooh, jetzt ist Ramazotti-Time. Der Nachbar hatte auch Motorprobleme und wartete auf einen Motortechniker - praktisch. El Mechaniko kommt leider erst am Montag!
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Mittwoch, 6. August 2014

Naima in Schweden

Nach langer Pause mit aktuellen Fotos und Texten kommt heute mal ein Gruß aus dem Süden Schwedens :