Montag, 11. August 2014

Fwd: Missglückte Generalprobe-oder gutes Omen?

> Unser Urlaub gestaltete sich in der ersten Hälfte wie folgt:
> Am Freitag nachdem Gina die Kinder in den Urlaub geschickt hat, fahren wir per Taxi zum Schiff und Fackeln nicht lange. Wir legen um 16.30 Uhr ab - Urlaub? Wir wollten nach Möglichkeit noch Schleuse Spandau schaffen, doch als wir dort ankamen waren die Tore geöffnet und man wartete auf uns. Das Schleusentor schloss nach uns und wir wurden ohne Verzögerung geschleust. Der erste Regenguss kam über uns, da wir nicht beim Schleusen loslassen konnten waren wir bis auf die Haut nass. Weiter führte uns der Weg zur Schleuse Lehnitz an der wir zwar bis 19.00 Uhr warten mussten aber, wir waren weiter als für den ersten Tag gerechnet. Die Nacht verbrachten wir im Malzer Kanal.
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> Am nächsten Morgen starten wir, wie immer zu unchristlicher Zeit - ohne Frühstück. Unterwegs wird in aller Ruhe gefrühstückt. Später erwartet uns nach unspektakulärer Fahrt ein geöffnetes Schiffshebewerk Niederfinow. Die warten auf uns- einfach irre. Zu allem Überfluss erwartet uns die gleiche Situation in Hohensaaten. Der Tag führt uns bis Schwedt und ja wir erleben kurz vor Schwedt den nächsten Schauer. Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch beim Griechen, wie immer köstlich. Übrigens sehr nett war, dass wir wenigstens im Regen an der gewohnten Stelle liegen durften. Wir sollten in den Hafen- der hat ja schließlich 2m. An der Einfahrt zu Hafen saßen wir so fest, dass wir an dem daneben liegenden Steg nicht mehr fest machen mussten.
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> Am Sonntag sind wir dann wieder früh aufgestanden, haben motorend gefrühstückt, Kaffee und Frühstücksei auf der Oder, Sonne, leichter Wind - Leben, was will man mehr. Gegen Mittag in Stettin beim AZS, Mast gestellt, Schiff für Tomeck - den Bootssattler vorbereitet. Wir bekommen eine neue Sprayhood, Bimini und Kuchenbude. Übrigens die knurrenden Geräusche in der Magengegend wurden an diesem Tag durch die Bordküche erstickt - Bohneneintopf a la Gina. Das Leben kann schön sein.
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> Am Montag erschien Tomeck pünktlich, wie verabredet, die vorgefertigte Sprayhood in der Hand. Nicht ganz der von uns gewünschte Stoff, doch das Teil sah recht ordentlich aus. Am Abend des Montag hatten wir eine neue passable Sprayhood. So konnte es weiter gehen, nur tat es nicht! Wir hatten in der Zwischenzeit Muße das Boot zu putzen. Alles sah noch gut aus.
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> Am Dienstag kam Tomeck mit einer Bimini/Kuchenbudenlösung, die nicht so unseren Vorstellungen entsprach. Nach vielen Diskussionen wurden auf unserem Böötchen Dinge erarbeitet, die dringend einer Nacharbeit erfordern. Also Urlaub am Schluss erstmal kürzen und mit Tomeck nacharbeiten - na mal sehen.
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> Der Mittwoch sollte uns nach Svinemünde bringen, wenig Wind, also Dieselwind. Noch in Stettin brauten sich die Wolken zusammen und zogen ein Feuerwerk von Blitzen über uns und um uns ab. Nicht komisch, daher in einen Seitenarm der Oder und Anker fallen lassen. Nach ca. einer Std. Schien der Spuk vorüber, also weiter. Ich glaube, so viel stinkenden Dreck hatte ich noch nie am Anker. Höhe Ziegenort meinte der Wettergott jedoch alle Gewitter wieder in diese Region zu senden. Also Schluss für heute hier - nur noch schnell tanken. Bei strömendem Regen 40l reinstem Polendiesel getankt-alles gut. Nur der Liegeplatz war - etwas bewegt. Wir hüpften in unserem Bett die ganze Nacht auf und nieder-manch einer mag's ja.
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> Der Donnerstag brachte einen schönen Segeltag - Kreuz bei 5 Bft. Über das Stettiner Haff. Naima war in Ihrem Element. Gegen Mittag sind wir in Svinemünde und treffen Hubert und Christiane Burbach (HuCh) sowie Hans-Jürgen Hohmann und Marlies Fischer. Abends essen beim Italiener-alles Gut!
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> Freitag-Hubert hat Geburtstag. Kein Grund weiter zu segeln. Strand, relaxen, essen an der Strandpromenade. Abschlussbier mit HuCh am Hafen. Alles in Ordnung!
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> Samstag - alles sollte sich ändern!
> Wir waren lose mit Annnegret, Andreas und Fritzi in Südschweden verabredet. Also mussten wir so schnell wie möglich nach Bornholm. Die Windrichtung passte, der Wetterbericht sagte die Richtung nur für Samstag voraus. Also nichts wie los. Tanks voll, Vollzeug, hoch am Wind mit leichtem Schrick nach Bornholm - 70 sm- ganz ordentlich. Die Kiste rast. Nach ca. 4 Std. Erstes Reff in Großsegel und Fock. Weiter bei 7ktn. Toll. Welle bei 2,5m, feuchte Angelegenheit aber noch alles gut. Beim Gang unter Deck stellen wir fest, dass wir vergessen hatten das Seeventil von Handwaschbecken im Klööchen zu schließen und jede dritte Welle meinte einen Druck aufzubauen, der eine Fontäne aus dem Handwaschbecken schießen ließ. Alles nicht so schlimm, ist ja nur Salzwasser, wenn sich nicht auch die Rolle Toilettenpapier aus seiner Halterung entfernt hätte und gemeinsam mit dem Salzwasser auf dem Toilettenboden Pappmaschee entstand. Das lassen wir mal erst bis Bornholm! Nach weiterer bewegter Segelei, die durch unseren dritten Mann unterstützt wurde- Raymarine Spx5 Selbststeuereinheit- Fritz! -Klasse der Mann- mussten wir dann mal den Motor anmachen, um unseren hungrigen Verbrauchern etwas Futter zukommen zu lassen. Nach ca. 1 Std. setzte plötzlich die Anzeige von Log, Lot und Wind aus. Sie meldete sich noch mehrmals kurz zurück, jedoch viel sie nach einer weiteren Std. total aus. Diesem Beispiel folgte die noch mitlaufende Maschine und verstummte. Toll??? Der Hafen Nörre Kas bei Rönne fiel damit für uns als erste Wahl aus, wir mussten in den Hafen segeln! Der Vorhafen von Hasle ist größer und lässt uns mehr Reaktionszeit. Also auf nach Hasle, aus dem 70sm werden 75sm und Anspannung - was erwartet uns im Hafen. In der Hafeneinfahrt Großsegel geborgen, unter Vorsegel Liegeplatz gesucht, Aufschießer, Vorsegel eingerollt, Nachbar hilft, fest. Boooh, jetzt ist Ramazotti-Time. Der Nachbar hatte auch Motorprobleme und wartete auf einen Motortechniker - praktisch. El Mechaniko kommt leider erst am Montag!
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