Für heute hatten wir uns vorgenommen, zuerst das Kloster Eikosifinisa zu besichtigen und anschließend die Alistratihöhle zu besuchen. Der Weg zum Kloster führt uns durch eine wunderschöne Berglandschaft, durchzogen von diversen Tälern. Am Ende eines dieser Täler steht das orthodoxe Kloster, mit einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Als wir aussteigen sind wir zuerst durch die absolute Ruhe beeindruckt. Dann erleben wir ein Kloster, dass anscheinend noch im Bau begriffen ist. Wir werden jedoch aufgeklärt, dass Bulgaren dieses Kloster, als Verbündete der Nazis im 2. Weltkrieg, niedergebrannt haben und die Mönche inhaftiert hatten. Bereits im ersten Weltkrieg sind Schätze und alte Schriften von Bulgaren im Kloster gestohlen und nach Sofia gebracht worden. Dort werden diese in Museen ausgestellt. Der Wiederaufbau geht bei den armen Mönchen nur sehr langsam voran, jedoch kann man die alten Strukturen wiedererkennen. Im Innern des Klosters erwartet uns eine prachtvolle Kirche mit vielen wunderschönen Malereien und Ikonen, die Geschichten erzählen. Ein Blick in die Kirche übertrifft alle Erwartungen. Übervoll mit golden glänzenden Leuchtern, Schreinen sowie dem Altar besticht diese Kirche mit Glanz, die dem Herrgott zu Ehren zusammengetragen wurde. Von hier bringt uns unser kleines Auto zu einer Höhle, die sich seit ca. 3 Millionen Jahren als Tropfsteinhöhle gebildet hat. Das besondere daran ist, dass sie unterhalb von Marmorgestein entstanden ist, und dadurch sowohl Stalaktiten als auch die Gegenstücke, die Stalagmiten weiß glänzen. Darüber hinaus ist sie eine der bedeutendsten Höhlen in Europa, da in ihr alle verschiedenen Arten der Stalaktiten wachsen, sowohl als Blumenkohlstalaktiten , sowie als Ekkentriten, vergleichbar mit Kristallen stark verzahnt. Diese Art gibt es nur in wenigen Höhlen auf der Welt. Die ca. 3 km lange Höhle ist ausgesprochen beeindruckend und zeigt auch hier die Größe und Vielfalt der Schöpfung. Nachdem wir das alles bewundert haben, soll uns unser kleines Auto, geleitet von unserem Navigationsprogramm zurück zum Schiff bringen. Nur leider führt uns unser Navi über Feldwege mit Matsch und Sumpf, ähnlich einem Labyrinth, aus dem wir nur mit Hilfe einheimischer Kenntnisse herausfanden, denn unser Navi wusste plötzlich auch nicht weiter und führte uns im Kreis. Es hatte jedoch alles ein glückliches Ende, nur unser Auto braucht wohl mal eine ordentliche Wäsche. Leider durften wir in der Höhle und in der Kirche nicht fotografieren, daher heute wenige Fotodokumente.
Mit lieben Grüßen