So, da lagen wir nun in Sellin, der Wetterbericht sagte uns Südöstliche Winde voraus - was war denn das? Wir waren seit Wochen nur Nordwest gewohnt. Also wurde erst einmal ein Flautenschlag nach Lohme gemacht. Von dort könnten wir einen Tag später, wenn denn der Wind auf SO dreht nach Dänemark rüber. Also erstmal Lohme, vorbei am Kaiserstuhl. Ein uns bekannter Hafen, mit besonderem Gesundheitspotential: Dort gibt es keinen Radioempfang, schwaches Handynetz, viele Schwälbchen auf Festmachern mit fröhlichem Gezwitscher und viel Sonne. Der erste Abend führte uns zu Daheim. Dort haben wir wieder gut gegessen. Auch dort machte sich die Inflation bemerkbar. Im Dorfladen wurden einige Lebensmittel für kräftiges Geld gekauft. Am Folgetag sollte kein Wind sein - genau so war es. Also waiting for the Wind. Baden gehen, und mehrmals die 237 Stufen vom Hafen die Düne hoch zum Ort. Training pur. Am Abend Vorbereitung für den nächsten Tag - Wetterbericht hören! Klar der Wind wird passen, nur es werden neben Hitze heftige Gewitter mit Starkregen vorhergesagt. Gewitter auf See - alles andere als komisch - also soll es in diesem Jahr nichts werden, mit Dänemark. Wir beschlossen nach dem Frühstück nach Vitte auf Hiddensee zu segeln. Früh starteten wir. Der Wind nahm zu und schob uns - tatsächlich aus Südost kommend - schnell nach Vitte. Der Hafen war bereits am Mittag proppenvoll. Kein Steg mehr frei. Also - als letzte Möglichkeit - zwängten wir uns an das Ende eines Steges im Halbkreis mit 8 anderen Seglern. Keine Dauerlösung. Na ja, der Wind soll ja wieder auf Nordwest drehen - also dann ab in die Zivilisation - mit Radioempfang und Handyempfang und sogar WLAN - nach Stralsund. Der Wind tat wieder sein Werk und schob uns schnell ans Ziel. Wir erwischten einen der letzten Plätze. So, jetzt kann das vorhergesagte schlechte Wetter kommen. Wir liegen sicher im Hafen, der Himmel wird dunkel und der Regen soll auch noch kommen. We will see. Zuerst ein Besuch beim Griechen, mit Rundblick über Stralsund.
Da unsere Pläne, nach Dänemark und ggf. weiter nach Göteborg zu segeln vom Wettergott negativ beschieden wurden, werden wir im Bodden und im Achterwasser das Seglerleben noch etwas genießen und dann wieder nach Hause zurück kehren.