Sonntag, 28. Juni 2015

46. Etappe Baja - Apatin

Wir verlassen die EU, daher beschließen wir früher zu starten. Um 9.00 Uhr verlassen wir den netten Ort Baja nach einer wiederum recht lauten Nacht. Offensichtlich haben wir mit dem ersten Wochenende nach der Sonnenwende einen beliebten Zeitpunkt zum Heiraten in Baja getroffen. Es wird gefeiert, was das Zeug hält. Mit Musik und Gesöff bis in den Morgen. Trotzdem Baja und das Etterem am ersten Abzweig des Kanals sind lohnend und gut.
Nach 2,5 Std. kommen wir an die Außengrenze der EU in Mohacs. Schon das erste Erlebnis! Wir werden nett an den Anleger gebeten und in das neue Abfertigungsgebäude geleitet. Dort haben wir unsere Papiere bei 5 verschiedenen Stellen vorzulegen, bzw. wir werden dort befragt. Zoll, Grenzpolizei, Arzt, Polizei (Rendörseg) und Katastrophenschutz wollen uns sehen. Wir arbeiten den Laufzettel ab und fahren nach einer Std. Richtung Serbien weiter.
In Bezdan erwartet uns die Serbische Seite. Dort legen wir an einem verrosteten alten Frachtschiff an. Kein Mensch ist zu sehen. Wir gehen nach oben, in die heiligen serbischen Hallen. Dort finden wir einen netten Mitarbeiter der Grenzbehörde vor. Wir haben sofort das Gefühl willkommen zu sein. Die Naima wird zuerst befragt und gemeinsam mit dem Beamten füllen wir Formular nach Formular aus. Dann das Gleiche mit der Tara. Der Agent, der die 70,00 € (Bar) für die Befahrgenehmigung der Donau kassiert, wird dazugerufen. Allen ist es peinlich die Gebühr kassieren zu müssen, jedoch sagt man, wenn Serbien in der EU ist, entfällt ja dieser Tribut. Na dann man los! Danach zum Zoll, der nur wissen wollte, wieviel Diesel wir mitführen. Als wir erklärten, dass wir nur 140 l bei haben, waren wir für den Zoll uninteressant. Danach zur Grenzpolizei - ein wichtiger Mann, er hat die Stempel für die Pässe. Und plötzlich sind wir einklariert. Beim Rückweg zu den Schiffen kommt uns noch der Schiffer vom Ponton entgegen und erwartet von jedem 10,00 € Liegegebühr. Vergelts Gott - wir sind nach 2Std. In Serbien.

Bis Apatin sind es weitere 23 km. Der Hafen ist gut ausgebaut und die Csarda (Zlatna Kruna) an der Donau, direkt am Abzweig in den Stichkanal, in dem auch der Hafen liegt, ist ein Hit. Preis/Leistung super und ein Blick in die untergehende Abendsonne über der Donau. Kitsch pur -aber schön! Als die Sonne weg war, kamen dafür die Mücken - und die hatten Hunger! Jetzt geht es mit diesen kleinen Mistviechern los! Mal sehen, was uns mit diesen Blutsaugern noch blüht.
Übrigens, heute das erste Mal Gekko und Schlange gesehen - wir kommen in den Süden!