Sonntag, 29. Juli 2018

Endspurt, Brandenburg - Spandauer Yacht-Club

Plötzlich war alles wieder ruhig. Die ganze Nacht hat der Regen auf das Dach geprasselt. Da treibt es einen aus dem Bett, wenn alles plötzlich so still ist. Nachdem alle beregneten Teile des Bootes übergetrocknet waren, ging es auch schon los. Durch den Silokanal - direkt in die Schleuse! Vor uns fuhr ein Frachtschiff ein und wir konnten die letzte und 62. Schleuse ohne Wartezeit entern. So ging es weiter. Vor uns keine Berufsschifffahrt. Schnell kamen wir voran. Bald kam der Schäferberg-Turm in Sicht. Wenig später kamen andere gewohnte Aussichten auf uns zu, wie der Grunewaldturm. Merkwürdig, das nach vier Jahren wieder aus der Perspektive zu sehen. Kaum in der Scharfen Lanke angekommen, hörten wir lautes Hupen- unser Empfangskommitee. Im Verein wurde darauf erst einmal das eine oder andere Bier verdrückt. Man hat ja Durst bei dieser Hitze! Das Aufräumen ist etwas für morgen.

Samstag, 28. Juli 2018

Das fängt ja gut an, Sportboothafen Calvörde - Brandenburg Bootscenter Chlupka

Das fängt ja gut an! Die bestellten Brötchen werden tatsächlich um 7.00 Uhr auf unserem Deck abgelegt. Kurz darauf können wir nach erfolgreichem Duschen und dem Klarieren von Naima ablegen. Nach dem rückwärts aus der Box fahren steckte Naima im Morast fest. Vorwärts konnten wir uns dann befreien. Der Tiefenmesser zeigte bereits 30 cm unter dem Kiel an und dann - mitten in der Ausfahrt - ein Knall und Naima sprang in die Höhe. Offensichtlich hatten wir einen Stein getroffen, den Naima dann zermahlen hat. Eine neue Schramme im Kiel wird die Folge sein! Nach langer Motorfahrt überquerten wir die Elbe und mussten dann an der Schleuse Hohenwarthe über eine Stunde in gleißender Sonne warten. Dann wurden wir komfortabel zusammen mit einem anderen Motorboot abwärts geschleust. An den 2 darauf folgenden Schleusen wurden wir dafür ohne Wartezeit sofort geschleust. Bei der letzten Schleuse des Tages - Wusterwitz - ergoss sich ein kräftiges Gewitter über uns. Wir beschlossen vor dem Eingang in den Brandenburger Schleusenkanal bei km 61 die Tagesreise zu beenden. Morgen noch eine Schleuse und 61 km Strecke. Heimat - wir kommen!

Freitag, 27. Juli 2018

Marina Heidanger - Sportboothafen Calvörde

Am Abend des Vortages waren wir nach der Beerdigung unseres Nachbarn in Berlin wieder zurück an Bord. Der ICE hatte uns schnell wieder zurück gebracht. Sogar ein Lidlbesuch war noch möglich. Nach einem Absacker im Hafenrestaurant, in klarer Vollmondnacht fielen wir frühzeitig in die Kojen, sodass wir unmittelbar nachdem am Morgen die Brötchen geliefert waren, ablegen konnten. Durch die kleine Einfahrt kamen wir auch wieder problemlos heraus. In der Schleuse Sülfeld, wurden wir hinter zwei Frachtern noch mit zwei Motorbooten in eine Kammer gestopft. Als fast alles gelaufen war, gab der hintere Frachter bei der Ausfahrt zu viel Gas, sodass sich die Motorboote nicht halten konnten und unseren Mast an die Schleusenwand drückten. Die Rücksichtslosigkeit des Frachters Edward war wieder einmal enorm. Wie weit fährt man heute? Gegen 17.00 Uhr kamen wir am Sportboothafen des Flecken Calförde vorbei. Schnell wurde die angegebene Wassertiefe getestet. Wir lagen in zweiten Stand weich fest. Wenig entfernt ein Hotel in dem am Abend Grillfest mit Livemusik gefeiert wurde. Wir mittendrin! Für das leibliche Wohl war gesorgt!

Mittwoch, 25. Juli 2018

Relax? Sachsenhausen - Marina Heidanger, 24.07.2018

Die Sonne brüllt bereits am frühen Morgen ins Schiff! Also, besser in Bewegung kommen. Stündlich steigt die Temperatur um mindestens 3 Grad. Wir haben eine lange Gerade vor uns - Mittellandkanal at its best - Gähn! In Hannover können wir unsere Dieselvorräte erneuern. Wieder ist Alles voll! Dann kommt die Schleuse Anderten, das Älteste, was der Kanal zu bieten hat. Keine Schwimmpoller und kräftig bergauf, mit heftigen Verwirbelungen, die uns ständig hin und her drängen. Da die benachbarte Schleusenkammer gesperrt ist, werden zwei Frachter und drei Sportboote in die Kammer gequetscht. Wir haben kräftig zu tun, Naima parallel zur Schleusenwand zu halten, aber es klappt alles! Trotzdem sind wir beide mal wieder ordentlich gestresst.
Unsere Ermittlungen im Internet zeigen jedoch, dass wir ein Problem mit unserem Tiefgang haben, um Naima nahe einer Bahnstation sicher zu vertäuen. Wir wollen morgen zu einer Beisetzung eines lieben Nachbarn nach Berlin reisen. Doch wir finden das Richtige! Im Stichkanal Salzgitter ist die Marina Heidanger. Wassertiefe 2 m und alles was das Herz begehrt, inclusive gutem Restaurant. Hier können wir Naima einen Tag allein lassen, ohne uns sorgen zu müssen. Wir buchen den ICE ab Braunschweig um 18.01 Uhr am 25.07. und sind am 26., nach der Beisetzung, wieder zurück. Bis dahin liegt Naima hier in einem Idyll. Ich hätte nicht gedacht in der Region zu Relaxen.

Montag, 23. Juli 2018

Sachsen, zum Zweiten , Dörenthe-Sachsenhagen

Bereits um 6.30 Uhr waren wir unterwegs. Der Tank war voll und die Reservekanister leer. Also versuchten wir an der Tankstelle am Eingang des Mittellandkanals diese wieder zu füllen. Grundsätzlich ging das, jedoch forderte die Tanke zum Preis von 1,44€/l noch einen Mindermengenzuschlag von 15,00€. Das war für uns zu viel des Guten. Ohne Reserven ging es weiter. Morgen werden wir versuchen zu tanken! Man hofft immer einen Liegeplatz zu erwischen, der noch eine abendliche Erholung bei Frischpils und Essen ermöglicht. In unserem Führer war Sachsenhagen, mit Sportbootanleger und Restaurantnähe angepriesen. Als wir jedoch am Abend ca. 40km vor Hannover dort ankamen, stellten wir fest, das der Sportbootanleger eine Farce war und alles weit entfernt der zu erwartenden Verköstigung. In dem Moment, als wir dort ankamen, klingelte eine Erinnerung. Hier waren wir auf dem Hinweg schon einmal und fanden es grausam. Also selbst kochen und dann Relax bei kaltem Dosenbier!

Sonntag, 22. Juli 2018

Erholsam - Castrop-Rauxel bis Dörenthe

Nach der morgendlichen Dusche im Gastgeberverein, waren die bestellten Brötchen bereits da. Kurz darauf legten wir auch schon ab. Gegen Mittag waren wir dann an der Schleuse Münster, die uns nach kurzer Wartezeit abwärts beförderte. Also ging es weiter. Bei km 99,5 des Dortmund-Ems-Kanals legten wir uns an den öffentlichen Anleger. Der Weg zum nächsten Restaurant erwies sich als nette Bewegungsübung. Das Restaurant hatte geschlossen. Beim Dönermann wurde dann ein frugales Mahl bestellt, das an Bord verspiesen wurde.

Samstag, 21. Juli 2018

Rhein adee

Es waren noch drei Kilometer bis der Rhein- Herne-Kanal kam. Eine Erlösung! Der Rhein-Highway für die Fracht. Der Wasserstand ist niedrig, also wird für das gleiche Beförderungsgut die doppelte Menge an Frachtern gebraucht. Alle gering beladen, mit gigantischer Geschwindigkeit unterwegs. Daraus folgen Wellen bis zu 1 m. Es wackelt und schaukelt aus allen Richtungen. Dann der Kanal - ca. 6 km langsamere Bootsgeschwindigkeit aufgrund fehlender Strömung, aber ohne diese Hektik! 5 Schleusen erwarteten uns uns, die alle vollkommen stressfrei waren! Nach der vorläufig letzten Schleuse (bis Münster) schlafften wir ab und machten beim AMC Castrop-Rauxel fest. Nach einem Nachmittagsnickerchen und einem Abendessen im nahen Restaurant endete der Abend recht früh.

Freitag, 20. Juli 2018

Ein Tag ausspannen!

Nach den vielen Kilometern musste die Mann-/Frauschaft ausspannen. Nach geruhsamen Frühstück, wurde der Dieselvorrat mit dem Hackenporsche ergänzt. 50 l von der nächsten Tankstelle. Der Weg war lang und schweißtreibend. Dafür ist der Dieseltank nun wieder voll und darüber hinaus sind die Reserven hinreichend. Lidl war um die Ecke und wurde natürlich von uns besucht. Bei Toom wurde neues Öl für die Maschine gekauft, um anschließend einen Ölwechsel zu machen! Wer gut arbeitet soll auch gut versorgt werden! Nach all diesen Anstrengungen bei 35 Grad im Schatten, war der Entspannungstag vorüber. Nur noch kurz duschen und dann zum Dreigiebelhaus zum Abendbrot. Morgen sind wir wieder fit für die Dinge, die da kommen.

Donnerstag, 19. Juli 2018

585-776

Vor 6.00 Uhr weckte uns die Bahn, die kurz hinter unserem Boot über eine Brücke fuhr. Kurz wurden Tee und Eier gekocht und anschließend ging es los. Leicht konnten wir aus der Lahn bei Flusskilometer 585 in den Rhein einbiegen. Geplant war, bis Köln zu fahren. Leider kam es anders. Per Telefon fragten wir die Wasserstände ab. Köln hatte im Hafen nur 1,50 m - also zu flach für uns. Der Rhein ließ uns keine Ruhe. Er trieb uns mit 16 - 18 km / Std voran. Da der Rhein wenig Wasser führt, waren offenbar alle Frachtschiffe dieser Welt unterwegs. Wie an der Perlenkette kamen uns die Frachter entgegen. Wir sprangen ständig von einer Seite zur Anderen, um den Vorgaben der Rheinschiffer zu folgen. Der Anruf im Yachthafen Duisburg brachte uns Klarheit. Dort konnten wir einlaufen. Also vorbei an Koblenz, Remagen, Köln, Hitdorf, bis nach Duisburg. Die Berechnung der Fahrzeit stellte sich am Abend als fast richtig heraus. Um 18.45 Uhr bogen wir bei Flusskilometer 776 in den Duisburger Hafen ein. Für uns ein neuer Streckenrekord mit 191 Kilometern an einem Tag.

Mittwoch, 18. Juli 2018

Letzter Moment

Schon früh waren wir auf den Beinen. Gegen 7.00 Uhr waren wir bereits unterwegs. Vor uns lagen 4 Schleusen und ca. 40 km bis Mainz. An der ersten Schleuse angekommen, sollten wir einen Moment auf einen Talfahrer warten. Wenig später erschien der Frachter Bavaria 80 mit einem Tiefgang von 1,80 m. Im Main fuhr er eine Geschwindigkeit von 12,5 km. Wir konnten gerade folgen. Bei einen Funkgespräch mit der Schleuse wurde ich befragt, wie weit wir denn fahren wollten, damit wir bei den nachfolgenden Schleusen angemeldet werden können. Ich erklärte, dass wir ja 1,85 m Tiefgang hätten und ich mich in Mainz schlau machen wolle, wie wir den Rhein weiter fahren können. Wenig später bat mich das Schleusenpersonal, den Frachter auf Funkkanal 7 anzurufen. Der Kapitän des Frachters erklärte mir, dass er etwa bis Koblenz fahre und ich doch besser hinter ihm her fahren solle, da das Wasser im Rhein weiter falle und wir dann aller Voraussicht länger nicht mehr den Rhein bei Oestrich und in Bingen passieren könnten. Also folgten wir der Empfehlung. Die letzten Schleusen waren schnell erledigt und dann folgte der Rhein! Zuerst fuhren wir 13 km schnell den Rhein abwärts. Dann kamen flache Stellen und durch die Strömung beschleunigte Naima z. T. auf bis zu 19 km/ h. Gespenstisch- je flacher, desto schneller wurde die Strömung. Dann hatten wir es geschafft. Das Echolot zeigte mehr als 50 cm unter dem Kiel auf Dauer an. Vorher hatten wir Stellen , mit 10 cm unter dem Kiel. Dann kam das Problem Hafen. In Koblenz konnten wir nicht anlanden, da wir entweder zu tief oder zu lang waren. Als Ausweg blieb ein kleiner Hafen in der Lahn in Lahnstein. Dort wurden wir bei 20cm Wassertiefe empfangen. Wenigstens fest, keine Wellen, eine Dusche und ein Grieche gegenüber. Morgen früh weiter!

Dienstag, 17. Juli 2018

Gegen alle Widerstände, Miltenberg- Bürgel

Noch in der Nacht haben wir etwas gegen die Geruchsbelästigung durch unsere Körper getan. Im Dunkeln konnte prima auf der Badeplattform geduscht werden. Anschließend einen Absacker und dann ins kuschlige Bett. Am Morgen lag plötzlich ein Kreuzfahrtschiff an den Pfählen vor uns. Durch den Abstand zwischen uns und den Anlegepfählen ergab sich jedoch für uns kein Problem für das Ablegen.
Plötzlich fuhr an uns ein Frachtschiff talwärts vorbei - da müssen wir dran bleiben! Kurz und schnell wurde abgelegt. In der ersten Schleuse konnten wir direkt dahinter einlaufen. So auch in der zweiten Schleuse. Bei der dritten Schleuse dann das Unglück, zwei Berufsschiffe drängelten sich vor uns noch in die Schleuse. Leider reichte der Platz für uns nicht mehr aus. Wir wurden darauffolgend zu Tal gehieft - ca. 1 Std. später! Die Schleuse darauf mussten wir erneut warten, bis ein angemeldetes Motorboot endlich in der Schleuse einlief - ca. 1 Std. Verzögerung. Dann warteten wir auf Ruderer usw. Dann wollten wir, nachdem wir die Nase voll hatten und interessante Anleger - mit Zugang zu Orten und damit zu Gaststätten - entweder zu flach oder für private Nutzung verboten waren, Feierabend machen. Die Nachfrage, ob wir oben an der Schleuse- nach außen zu Wehr - übernachten dürfen, dauerte einen Schleusenvorgang (1 Std.) bis wir endlich einen anlehnenden Bescheid erhielten. Also weiter. Nach 7 Schleusen und rd. 80 km Strecke landeten wir an einem öffentlichen Anleger in Bürgel (Ortsteil von Offenbach). Ein Essen beim naheliegender Griechen war die Belohnung! Morgen Mainz! - Rhein!

Montag, 16. Juli 2018

Blauer Montag?

Der Sonntag war geprägt vom Warten vor den Schleusen. Daher waren wir auf Alles gefasst, als wir am Morgen im Internet keine Talfahrer den Main herunter fanden. Wo sind die ganzen Frachter? Ruhetag? An der ersten Schleuse wurde uns sofort geöffnet und wir wurden alleine geschleust. Das wiederholte sich praktisch an allen 7 Schleusen, sodass wir am Abend in Miltenberg fest machten, stets allein in riesigen Schleusen. Daraus ergab sich ein Rekord: 102 Flusskilometer an einem Tag. Schräg gegenüber unserer Anlegestelle befand sich eine Tankstelle und 500 m weiter ein Lidl. Alles konnte noch genutzt werden. Nun stellt sich die Situation wie folgt dar: Dieselvorräte - voll, Lebensmittel und Getränke - voll, Frischwassertank - Dreiviertel voll. Anschließend pilgerten wir noch zum Riesen, dem ältesten Gasthaus Deutschlands - Resultat: auch wir - voll - ähhh satt!

Sonntag, 15. Juli 2018

Mainstockheim- Karlstadt

Morgens war eine Dusche notwendig. Ja, wir wollen weiter! Der Rhein verliert immer mehr Wasser und wir müssen mit 1,85 m Tiefgang da durch! Also nach dem Duschen abgelegt. Wenig später, an der ersten Schleuse , warteten wir erneut ca. 45 min bis man ein Einsehen hatte und uns einzeln schleuste. Vor der zweiten Schleuse warteten wir erneut, bis ein Talfahrer vor uns in die Schleuse einfahren durfte. Dann ging es mit einem Leitbullen, der voraus fuhr etwas schneller. Leider machte er an einer Schleuse Feierabend. Plötzlich hatten wir wieder keinen Frachter voraus - mit der Folge, warten! So verstrichen die Stunden und wir machten bei Karlstadt am Abend an einer alten Betonwand fest. Irgend jemand hatte mit uns Mitleid und hat ein Kulinarisches Fest in dem netten Ort zelebriert. Da waren wir richtig!

5. Etappe Bamberg - Mainstockheim ,14.07.2018

Die Menschen in Süddeutschland sind eben doch anders. Um 5.30 Uhr wurde ich durch einen Infernalischen Lärm geweckt. Das Kieswerk, gegenüber leerte den am Vorabend gelieferten Kiesfrachter. Der eingesetzte Bagger lies mich aus dem Bett fallen. BAYERN machen dabei alles mal eben schnell. Auch am Samstagmorgen. Nach dem Duschen - Maschine an und los. Mühsam buddelte sich der Kiel durch den Morast am Eingang der Bucht und dann waren wir frei. Dann fing es ja gut an, an der Schleuse mussten wir 30 min. auf einen Talfahrer warten. Dann aber los! Der Frachter ging bis ganz nach vorn in der Schleuse und wir passten in der halben Schleuse gerade noch dahinter. Der Frachter meldete uns schon immer mit an, sodass wir an diesem Tag 9 Schleusen und 90 km schafften. Wir liefen ein beim Motor Yacht-Club Arnsberg in Mainstockheim und erhielten einen Top Liegeplatz mit 2,5 m Wassertiefe. Für den Kulinarischen Genuss sorgte die Gaststätte „Auszeit". Hier lernten wir tolle Obstbrände aus Sauerkirschen bzw. aus Pfirsich kennen. Die trugen erheblich zur Entspannung bei. An Bord überkam uns die Müdigkeit, sodass wir bald in den Kojen verschwanden.

Freitag, 13. Juli 2018

Einen Tag Bamberg

Die müssen hier schon ein besonderes Volk sein! Wir liegen im Hafen des MBC Coburg eigentlich ganz beschaulich, jedoch gegenüber wird Kies verladen und daneben ist ein Steinwerk. Hier werden wunderschöne Steinplatten und andere Dinge aus unterschiedlichen Steinsorten hergestellt. Der Lüfter für die Maschinen lärmt ständig und die Luft hat den Anschein der geringen Steinstaubbelastung. Daher geht es nach dem Frühstück zuerst in die Stadt. Die Sonne scheint wie irre und lässt uns bei dem Rundgang nicht frieren. Bamberg hat nichts von seiner Schönheit eingebüßt. Ein Abstecher zum Bamberger Reiter musste trotzdem sein. Nach einer Stadtrundfahrt wurde zu Mittag gegessen. Da wir schon mal das Bamberger Rauchbier gekostet hatten, wurde zum fränkischen Essen (Leberknödelsuppe und anschließend Bratwurst auf Sauerkraut) ein Helles getrunken. Als ein Gewitter aufzog, machten wir uns auf den Weg zurück zum Boot. Wir bezahlten unsere Liegegebühr bei Charly und verabschiedeten uns schon vorsorglich. Morgen wollen wir früh los, mal sehen ob wir bis Schweinfurt kommen oder so.

Donnerstag, 12. Juli 2018

4. Kanaletappe Erlangen - Bamberg

Vor uns lagen 5 Schleusen bis zu unserem heutigen Ziel - Bamberg. Wir standen früh auf und wollten, nach dem Duschen, sofort los. Ein Funkgespräch mit der Schleuse belehrte uns jedoch des Besseren. Es wurde ein Frachtschiff erwartet, hinter dem wir dann mit talwärts fahren sollten. Da die Ankunft erst in ca. 30 min erwartet wurde war noch genug Zeit etwas Frühstück einzuverleiben. Dann kam unser Frachtschiff - die Bayern 2 - mit dem wir Schleusen sollten. Also sofort hinterher! Die Bayern 2 behandelte uns in den Schleusen sehr gnädig. Kein Schraubenwasser während der Schleusung und auch beim Ausfahren wurde der Gashebel sehr moderat bedient. Die Strecke zog sich in die Länge, da leider nie zu unserer Ankunft die Schleusen bereit standen. Doch irgendwann war der Kanal Geschichte und der Weg führte uns in den Main. Wir bogen vor der ersten Mainschleuse ab, zum Motorsportclub Coburg in Viereth. In der Einfahrt saßen wir sofort auf. Naima bahnte sich mühsam den Weg durch den morastigen Grund. Im Club angekommen, begaben wir uns gleich zum nahegelegenen Kaufland, um unsere Vorräte aufzustocken. Da es nur etwa 500 Meter waren, gingen wir den Weg zweimal um auch noch Wasser und Diesel zu Bunkern. Der Abend klang mit einem guten Essen an Bord aus. Morgen werden wir Bamberg unsicher machen.

Mittwoch, 11. Juli 2018

3. Kanaletappe, Nürnberg-Erlangen

Bei der Hintour haben wir uns gedanklich auf die heftige Etappe nach Beilngries vorbereitet. Jetzt mussten wir unsere Kräfte wiedergewinnen. Daher wurde nur eine kurze Strecke, mit einer Schleuse zurückgelegt. In Erlangen erwartete uns der kleine bekannte Hafen der Fam. Süß. Dort angekommen, verfielen wir in die waagerechte Lage in der Plicht. Nach intensiver Entspannung, folgte ein ausgiebiges Gespräch mit Herrn Süß, der ebenso vor hat, seinen Ruhestand z. T. an Bord im Mittelmeer zu verbringen. Anschließend rollerten wir zum empfohlen Italiener um den Hunger zu stillen. Das Magenknurren war zwar laut zu hören, trotzdem schafften wir es nicht unsere Wagenrad großen Pizzen aufzuessen. Somit haben wir noch Verpflegung for the road tomorrow.
Heute nur schwache Leistung- 1 Schleuse, 18,3 m abwärts.

Dienstag, 10. Juli 2018

2. Kanaletappe - Beilngries- Nürnberg,

Vor uns lag eine Etappe, die wir bei der Hinfahrt -im Jahr 2015- als Mörderetappe benannt hatten. Eine Etappe mit 7 Schleusen, zwei Schleusen bergan und 5 davon abwärts. Dazwischen gab es keine Anlegemöglichkeiten für uns. Das bedeutete, früh aufstehen und nach dem Duschen ablegen. Frühstück gab es unterwegs. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen krachte das Kiel gegen einen Stein auf dem Boden. Ich denke, unser Kiel hat eine neue Schlachtnarbe. Der Tag fing ja gut an. In der ersten Schleuse wurden wir nach kurzer Wartezeit mit einem niederländischen Frachtschiff zusammen abgefertigt. Die nächste Schleusung machten wir mit dem gleichen Frachter vor uns. Nach dieser Wassertreppe passierten wir die europäische Wasserscheide. Von nun an ging es abwärts. Leider wurde das Wetter schlechter, es fing an zu regnen und es wurde nur noch etwa 20 Grad kalt. Brhhh! Das waren wir gar nicht mehr gewöhnt. Von unserem Frachter mussten wir uns leider trennen, da er mit einem anderen Berufsschiff gemeinsam heruntergelassen wurde. Wir mussten warten, wurden jedoch eine Stunde später allein geschleust. Ein riesiges Bauwerk für uns allein. Es folgten weitere identische Schleusen, bei denen es jeweils fast 25 m abwärts ging. Es folgten Regen, Wartezeiten und Schleusungen, die uns ermüdeten. Den krönenden Abschluss bildete die Schleuse Nürnberg, bei der wir auf ein Kabinenschiff warten mussten, mit dem wir gemeinsam abgefertigt wurden. Im Hafen vom Motor-Yacht-Club Nürnberg erhielten wir einen Liegeplatz mit ausreichender Wassertiefe. Gina kochte uns schnell noch ein Abendessen, bevor wir im Clubhaus den Sieg der französischen Fußball- Nationalmannschaft mit ansahen. Wenig später fielen wir hundemüde ins Bett. Wir hatten schließlich 34 Meter aufwärts und 103 Meter abwärts geschleust.

Montag, 9. Juli 2018

Kanaletappe 1 - Marina Saal - Motor Yacht-Club Altmühltal Beilngries

Früh war für uns die Nacht zu Ende. Nach dem Duschen, Frühstücken und Boot klarieren hieß es gegen 9.30 Uhr: Leinen los!
Nach wenigen Kilometern erreichten wir die Erste von 32 Schleusen im Main-Donau-Kanal. Die Schleuse Kelheim befindet sich in Sichtweite der Befreiungshalle. Schnell wurden wir allein geschleust. Als wir an der nächsten Schleuse - Riedenburg ankamen, wurden wir für eine Stunde vertröstet. Wir warteten schier unendlich. Die Schleuse sollte einen technischen Defekt haben, an dem gearbeitet wurde. Nach ca. drei Stunden wurden wir endlich geschleust. Gegen 18.00 Uhr erreichten wir den Hafen in Beilngries. Im Restaurant war Montags Ruhetag. Also wurden - nachdem wir 28,00 € Liegegebühr bezahlt hatten - unsere neuen Fahrzeuge ausgepackt. Mit den Rollern ging es in die alte Stadt zu Millip, einer Metzgerei mit Gaststätte zum Essen. Der Ort ist schön, das Essen gut, nun sind wir fertig, gute Nacht.

Sonntag, 8. Juli 2018

Bewegte Tage, 5.-8.07.2018

Der Wetterbericht sagte für die nächsten Tage im Süden Deutschlands Gewitter voraus. Ein weiterer Grund für die Überführung unseres Automobiles nach Berlin. Alle Vorbereitungen für die Reise von Naima durch den Main-Donaukanal und weiter durch den Main, Rhein, Rhein-Herne-Kanal, Dortmund-Ems-Kanal, Mittelland-Kanal, Elbe-Havel-Kanal und die Havel nach Berlin waren abgeschlossen. Also steht uns noch eine Deutschlandrundreise bevor. Zuhause warteten schon unsere neuen Bordfahrzeuge, damit wir schneller als zu Fuß zum Einkaufen und zum Diesel bunkern kommen. Schön, dass unser Auto nun wieder in der Garage steht. Ein Spurt durch das Unkraut im Garten sowie weitere zu erledigenden Notwendigkeiten, die auf uns Zuhause gewartet hatten, konnte das schlechte Gewissen entlasten. Nach einem Abstecher in den Spandauer Yacht-Club zu 9 Bootstaufen, stiegen wir am Sonntagmorgen in den ICE Richtung Nürnberg. Von dort mit einem anderen nach Regensburg und dann den Rest mit einem Bummelzug bis nach Saal. Wenn alles gut geht und Naima weiterhin fit ist, können wir am Montagmorgen mit ihr nach Berlin starten.

Mittwoch, 4. Juli 2018

Süß gewässert, 03.07.2018

Nach verkürzter Nacht bei unseren Kindern in Mauern sind wir mit großer Spannung nach Kelheim gefahren. Kurz vor 8.00 Uhr waren wir in der Marina Saal. Unter dem Kran stand bereits die Fa. Schriever mit unserer Fracht. Alles sah wohl behalten aus. Pünktlich um 8.00 Uhr fingen die Marineros an, Naima mittels großem Kran in die Donau zu setzen. Wir waren gespannt, ob sich unsere dicke Dame bei der Berührung mit Süßwasser schüttelt, oder sich in der Außenhaut Falten bilden! Nichts der Gleichen. Souverän erkannt Sie das altbekannte Nass und funktionierte sofort in allen Belangen. Nun kam unsere Arbeitszeit. Alle Dinge, die verstaut, verklebt, abgeschraubt und abgebaut waren, mussten wieder montiert werden. Ein Aufwand, der uns - in glühender Sonne - den ganzen Tag beschäftigte. Besonders schnell mussten wir unmittelbar nach dem zu Wasser lassen sein. Die Halterung für das Ablegen des Mastes an Bord, musste zusammengebaut werden. Da wir am Kran, im Wasser auch die Tankstelle blockierten, mussten wir uns beeilen. Die Ulmer Schachtel hatte sich zum Tanken angemeldet. Wir waren schnell genug fertig und durften alles Andere, am Außensteg liegend, erledigen. Stegnachbarn empfahlen uns am Abend das Restaurant Donaulände. Dort wurde, zu kleinem Preis, gut gegessen und getrunken. Eine Erholung für den Geldbeutel. Deutschland ist beim Kranen, bei den Liegegebühren und beim Essen und Trinken deutlich preiswerter.
Vergleichspreise:
Bier im Restaurant - Deutschland: 2,80 €, Kroatien, Italien, Slovenien : 4,50 €
Kran und Liegegebühr - Deutschland: 400,00 €, Slovenien: 650,00 €
Liegegeld/Tag - Deutschland: 25,00 €, Kroatien, Slovenien, Nord- Italien: 55,00 €
Befahrgebühr für die Gewässer - Deutschland: 0,00 €, Koatien: 200,00 €/ Monat

Schön wieder in Deutschland zu sein! Die „paar" Kilometer, durch Deutschland bis nach Berlin schaffen wir auch noch!