Samstag, 30. Juni 2018

Entwässert

Gestern war es nach vielem Warten und kräftiger Arbeit an Naima nun endlich so weit. Wir hatten incl. Mastlegen alles vorbereitet, innen alles aufgeräumt und gesichert - Naima wurde auf den LKW verladen. Die Marineros waren sehr umsichtig und wussten was sie taten. Schnell war der Bauch von Naima sauber, und alles an Bord innen und außen gesichert und verzurrt. Nachdem wir noch 600,00€ abgedrückt hatten, ließen wir Naima im Hafen zurück und setzten uns schon mal nach Mauern in Bewegung. Am Dienstagmorgen werden wir unsere Dicke in Kelheim in Empfang nehmen.

Donnerstag, 28. Juni 2018

Gleich geht es weiter

Wir hatten mit der Marina besprochen, dass wir heute den Mast legen. Also sind wir bereits um 7.00 Uhr aufgestanden und stellten fest, dass der Bootstransporter von Schriever mit einer Hanse 315 auf dem Gelände stand. Der Stresspegel bei uns stieg, da das der Transporter war, der uns mit zurück nehmen sollte - nur einen Tag zu früh und wir waren noch nicht fertig! Bald stellte sich heraus, dass morgen ein weiterer Transport von Schriever Koper erreicht, der uns dann auf der Rücktour nach Kelheim bringt. Adrenalinspiegel senken!! Dann wurde an der Situation von Naima gearbeitet. Der Vorarbeiter der Marina sagte mir, dass aufgrund einer besonderen Situation an Vortag (ein junger Kollege wurde beigesetzt) die Arbeiten etwas ins Hintertreffen gelangt sind und wir erst gegen Mittag den Mast legen könnten. Kein Problem, wir machen alles Andere zuerst fertig. So wurde der Geräteträger abgebaut, alle Aufbauten entfernt usw. Gegen 13.00 Uhr war Naima nun wirklich zum Mastlegen bereit. Doch plötzlich wurde uns bedeutet, dass ein anderes Schiff, das noch heute verladen wird, Vorrang hat. Bei diesem Schiff war nichts vorbereitet. Also warten! Die Marinamannschaft war voll beschäftigt und wir wollten ja schließlich fast alles allein machen. Keine Möglichkeit Geld zu verdienen! Also, als am späten Nachmittag alles erledigt war, durften wir den Mast legen. Der Marinero war erstaunt, wie schnell das geht. Gegen Abend war alles erledigt und wir konnten einige Schritte Richtung Koper - Altstadt - gehen. Wir waren jedoch so hungrig und kaputt, dass die Besichtigung sehr kurz ausfiel. Zurück an Bord noch einen Abschiedsramazotti, die nächste Nacht sind wir nicht mehr im Mittelmeer!

Mittwoch, 27. Juni 2018

Tag des Ausfalls

Wir waren bereit! Das Frühstück - erledigt! Duschen - erledigt! Bezahlen der Liegegebühr - erledigt! Klar Schiff machen - erledigt! Ablegen - geht nicht, da die Maschine nicht startet! Der Skipper tanzt im Kreis, hüpft auf und nieder und stellt nach verschiedenen Tests fest - die Batterie ist im Allerwertesten! Zum Glück gibt es noch einen zweiten Stromkreis an Bord - der Verbraucherbatterie - Kreis. Schnell lässt sich dieser Überbrücken und dann geht es los nach Koper. Dort angekommen finden wir direkt in der Hafeneinfahrt einen Liegeplatz. Ein Taxi fährt den Skipper zum Auto in Izola. Dann kommt er unverzüglich zurück, um die alte Batterie auszubauen und bei OBI in Koper eine Neue zu kaufen. Schnell ist sie eingebaut und getestet. Mit ihrer Hilfe startet unser Maschinchen nun wieder problemlos.
Dann werden alle Vorbereitungen zum Mast legen getroffen. Zuerst wollten wir den Großbaum abbauen. Dass dieser es so genau nahm und nach dem Entfernen des Gurtbandes samt Mastbeschlag vor unsere Füße donnerte war nicht zu erwarten. Unverdrossen bauten wir alle Dinge am Mast ab und sind nun zum Legen des Mastes morgen früh bereit. Nach dem Abendessen Relaxen wir nun, während im benachbarten Containerhafen die Arbeit weiter voran geht.
Insgesamt müssen wir uns freuen, die Batterie hat so lange gehalten, bis wir mit dem Auto eine Neue besorgen konnten und der Großbaumbeschlag hat sogar durchgehalten, bis wir den Sicherungsgurt zum Abriggen entfernt haben. Glück im Unglück.

Dienstag, 26. Juni 2018

Zwischen den Ländern

Heute war nun klar, am Freitag wird Naima verladen. Am Dienstag der kommenden Woche schwimmt sie wieder in der Donau. Also bedeutet das für uns, aktive Vorbereitung der Verladung. Zuerst musste das Auto aus Monfalcone abgeholt werden. Also fuhren wir nach dem Frühstück mit dem Taxi nach Koper, dann mit dem Bus nach Trieste und von dort mit dem Zug nach Monfalcone. Das Taxi brachte uns dann zur Marina Nautec Mare, in der unser Auto wohlbehalten stand. Wir verabschiedeten uns von Erika, Karl und Marco, die sich immer gut um uns gekümmert hatten. Schnell waren die wenigen Kilometer bis Izola erledigt. Dann begann die Maloche. Viele Dinge müssen abgebaut werden, da zur Verladung nicht nur der Mast gelegt werden muss, sondern alle Aufbauten entfernt werden müssen. Zuerst wurden die Rettungsinsel und der Silentwind (Windgenerator) abgebaut und im Auto verstaut. Gina begann unter Deck zu sortieren. Schwere Bücher und Reinigungsmittel wurden ebenfalls im Auto verstaut. Morgen geht es weiter. Heute blieb vom Tag nur noch ein gutes Essen im Restaurant in der Stadt und ein anschließender Spaziergang um die Halbinsel. Wir hätten nicht gedacht, dass der Wechsel zwischen den Ländern so viel Zeit zur Erledigung von Aufgaben übrig lässt.

Sonntag, 24. Juni 2018

Von Venedig zum Ziel, 23. und 24.6.2018

Der Wetterbericht sagte für die nächsten beiden Tage südliche Winde voraus. Da unser Ziel - Koper in Slovenien - von uns aus Nordöstlich liegt, war für uns alles klar. Wir müssen los. Am Samstag früh war im Hafen Santelena heftige Betriebsamkeit. Eine Regatta von historischen Yachten war für dieses Wochenende geplant. Es ist schon merkwürdig, wenn wir mit unserer alten Dame auslaufen, gleichzeitig 10 andere Schiffe auslaufen und unsere Naima der Youngster darunter ist. An sonsten hätten wir da wohl teilnehmen können, die Voraussetzungen als Oldi waren erfüllt. An der Einfahrt trennten sich jedoch unsere Wege. Es war schrecklich, die Werft, die gestern mit militärischer Luftunterstützung feierte, zeigte seinen Kunden, wie diese Dinger, die sie produzierten, funktionierten. Man fuhr normal bis zur Mole und dann Power. Naima sprang in den wilden Wellen aus allen Richtungen hin und her. Trotz Wind wurde die Maschine wieder aktiviert um schneller aus diesem Wirrwarr zu sein. Es sollte heute nur bis zur Marina 4 gehen. Eine Marina mit genug Wassertiefe. Also dort angerufen um einen Liegeplatz zu reservieren. Leider meldete sich nur eine ital. Ansage, die offenbar auf einen späteren Zeitpunkt am Tag verwies. Es folgte ein intensives Kartenstudium. Daraufhin beschlossen, dass wir den Hafen bei Bibione wieder als Ziel auswählten, den wir bereits auf der Tour nach Venedig besuchten. Dort erhielten wir den gleichen Platz wie letztlich. Der Höhepunkt des Abends war das Fußball-WM Spiel Deutschland-Schweden. Von dort wollten wir am nächsten Morgen gleich nach Izola. Der Wettergott hatte seine Vorhersage eingehalten. Mit leichtem Wind und leichter Bewölkung wurden wir nach Izola getrieben. In einem Restaurant haben wir am Abend dort so gut und preiswert gegessen, wie seit Wochen in Italien nicht mehr. Bis nach Koper zum Verladen sind jetzt nur noch wenige Meilen.

Freitag, 22. Juni 2018

Tag der verlorenen Flagge, 22.06.2018

Nach einer Nacht mit Gewitter und Regen beruhigt sich das Ganze relativ schnell. Wir beschließen heute doch noch einmal nach Venedig herein zu laufen! Zuvor muss noch die italienische Gastlandsflagge hoch gezogen werden. Sie hatte sich in Regen und Wind langsam von ihrem Platz unter der Saling entfernt. Als ich sie wieder hoch zog, hakte sie aus dem Flaggenhaken aus, der Haken oben die Flagge auf Deck - toll, das bedeutete für mich eine Klettertour in den Mast. Das machen wir aber erst nach dem Gang durch Venedig. Dann wollten wir los. Plötzlich entfernte sich auch unsere Nationale vom Flagstock - was ist denn heute los? Das Auge war ausgerissen, auch das etwas für eine Reparatur am Nachmittag.
Dann auf in die Stadt! Auf unserem Weg kommen wir am alten Arsenal vorbei. Hier wurde Marinegeschichte geschrieben. Aufgrund einer 50 Jahr Feier von Feretti - Yachts, einer Edelyachtschmiede im Arsenal, konnten wir kostenlos ins Marinemuseum. Im Museumshafen lagen Ferettischiffe ab 45 Fuß. Zusätzlich beteiligte sich Maserati mit Edelkarossen an der Präsentation. Schnell verließen wir wieder die Feier, da unsere legere Kleidung hier nicht passte. Das Arsenal war trotzdem ausgesprochen sehenswert. Es trieb uns kreuz und quer durch Venedig. In den kleinen Gassen konnte man den altertümlichen Flair inhalieren. Zwei Verschnaufpausen machten alles angenehm. Den Versuch in die Basilica San Marco zu kommen, haben wir aufgegeben, da wir nicht bereit waren uns an einer schier endlosen Schlange Touristen hinten an zu stellen.
Zurück am eigenen Boot wurden zuerst die Flaggen gerichtet. Die Kletterei wurde durch Gina an der Winch abgesichert und unterstützt. Schnell war das Gastland wieder unter der Saling. Die Nationale wurde von Gina repariert, sodass wir zum Glück alles wieder in Ordnung hatten, als 9 Düsenflugzeuge im Formationsflug die Italienische Nationale an den Himmel malten. Das alles für das Jubiläum von Feretti! Italien ist eben doch anders, da fliegen Militärjets noch.

Donnerstag, 21. Juni 2018

In und um Venedig

Heute sagte der Wettergott noch gutes Wetter zu, also nach dem Aufstehen mit einem Tagesticket der öffentlichen Verkehrsmittel durch Venedig. Gestern sind unsere Füße beim Laufen doch ganz schön heiß geworden. Zuerst zum Dom Saluti, der dann leider verschlossen war. Dann weiter mit der Linie 1 den Canale Grande hinauf. Gut dass ich nicht fahren muss! Alle Italiener fahren hier Vollgas und irgendwie. Rechts fahren, wozu? Eben irgendwie. Dann bis zur Rialtobrücke und in die benachbarte Kirche des Heiligen Salvator. Ein exzellenter Fußboden und ein toller Altar fällt ins Auge. Nach einer Verschnaufpause im Schatten lassen wir uns von den Öffentlichen nach Murano schippern. Hinter den vielen künstlerisch wertvollen Glasprodukten fällt die Schönheit des Ortes fast nicht auf. Nach intensiver Besichtigung sind wir hinreichend lahm und lassen uns wieder nach Saint Elena fahren, vorbei an Hafen, in dem Naima auf uns wartet. Übrigens in Saint Elena liegen die Überreste der Mutter des Konstantin, dem Gründer von Konstantinopel, die aufgrund ihrer vielen guten Taten heilig gesprochen wurde. Für uns ein guter Platz zu liegen.