Dienstag, 19. Mai 2015
17. Etappe Koblenz- St. Goar
Der Weg ist das Ziel? Nein wir wollen nur am Ziel ankommen! Große Bedenken waren vor unserer heutigen Etappe bereits vorhanden. Jedoch sind wir durch die Nutzung der Gegenströmungen relativ gut vorangekommen und waren bereits gegen 16.00 Uhr in St. Goar fest. Unsere Maschinen mussten harte Arbeit leisten, doch der morgige Tag wird von uns allen viel abverlangen. Bis dahin haben wir viele schöne Landstriche, Burgen und Schlösser gesehen. Deutschland, wie es sich die Japaner oder Amerikaner vorstellen. Auch wir können diesem Anblick schönes abgewinnen.
Mal sehen was uns in den schmalen Stücken des Rheins morgen erwartet.
Mal sehen was uns in den schmalen Stücken des Rheins morgen erwartet.
Montag, 18. Mai 2015
16. Etappe Brohl-Koblenz, Ein hartes Stück Arbeit
Nachdem in Brohl die Tankstelle direkt am Hafen lag, wurden alle Reserven und der Inhalt des Haupttanks bis Anschlag gefüllt. Ein Rundgang durch den Ort zeigte, dass die dort durchrasende Bahn von den Bewohnern eine Menge Gleichmut und Lärmunempfindlichkeit abverlangt. Ein kleiner Ort, der daraufhin offensichtlich mit dem Bevölkerungsnachwuchs ein Problem hat. Oberhalb des Ortes liegt gleichnamiges Schloss, dass leider für uns nicht geöffnet hatte.
Also nahmen wir am nächsten Morgen zur gewohnten Zeit von einem kleinen Ort, sowie einem kleinen netten Verein Abschied. Unser Ziel hieß Koblenz. Vorbei an dem AKW, das nie richtig in Betrieb ging, Mühlheim-Kärlich, an Neuwied, einer kleinen Stadt in der mein erstes Segelboot in der Bootswerft Schmielgeit gebaut wurde. Darüber hinaus fuhren wir an schönen, allerdings auch z.t. verlassenen Häusern vorbei. Die Landschaft wurde immer schöner, der Rhein immer enger und die Fließgeschwindigkeit immer höher. Um vorwärts zu kommen, mussten wir teilweise in die Gegenstömung der Buhnen einfahren. An Brücken sank unsere Geschwindigkeit meist bis unter 2 km über Grund. Viele Verwirbelungen im Wasser machten uns das Fahren schwer. Als wir in Koblenz in die Alte Rheinlache einliefen und beim Motor Yacht-Club Rheinlache festmachten, wussten wir was wir an dem Tag geleistet hatten. Ein Essen beim Kroaten, gemeinsam mit Huberts Bruder und Frau, war am Abend mehr als verdient. Die Familie von Hubert stammt aus der Eifel und sein Bruder wohnt noch in der Nähe von Koblenz. Wir waren uns einig, in Koblenz einen Ruhetag einzulegen.
Der Ruhetag war ausgefüllt mit Wäsche Auffrischung und Pflastertreten. Das Deutsche Eck mit Reiterstandbild von Wilhelm I als Reichsgründer, der Zusammenfluss von Rhein und Mosel, die Festung Ehrenbreitstein sowie die doch ganz nette kleine Altstadt von Koblenz ließen uns Abends wieder ermattet in die abendliche Ruhe eintreten.
Wir waren am Vortag wild entschlossen, uns nunmehr den Rest des Rheines bis Bingen von einem sogenannten Vorspanndienst schleppen zu lassen. In St. Goar gibt es eine Fa. die diese Dienste anbietet. Wir erhalten eine Telefonnr. vom Hafenmeister und riefen an unserem Ruhetag dort an. Auch eine weitere Adresse aus unserem Rheinführer lehnte jedoch den Schlepp ab, weil Yachties in der Vergangenheit zu viele Schäden durch die Stahltrosse hatten und die Versicherungen das Versichern der Vorspanndienste ablehnen, wenn diese Yachten schleppen. Also geht es morgen unter eigener Kraft weiter nach St. Goar. Dort sehen wir mal weiter.
Übrigens, wir dachten, wir hätten uns verfahren -hier gibt es Nilgänse -stellte sich jedoch als Irrtum heraus, wir sind hier richtig!
Also nahmen wir am nächsten Morgen zur gewohnten Zeit von einem kleinen Ort, sowie einem kleinen netten Verein Abschied. Unser Ziel hieß Koblenz. Vorbei an dem AKW, das nie richtig in Betrieb ging, Mühlheim-Kärlich, an Neuwied, einer kleinen Stadt in der mein erstes Segelboot in der Bootswerft Schmielgeit gebaut wurde. Darüber hinaus fuhren wir an schönen, allerdings auch z.t. verlassenen Häusern vorbei. Die Landschaft wurde immer schöner, der Rhein immer enger und die Fließgeschwindigkeit immer höher. Um vorwärts zu kommen, mussten wir teilweise in die Gegenstömung der Buhnen einfahren. An Brücken sank unsere Geschwindigkeit meist bis unter 2 km über Grund. Viele Verwirbelungen im Wasser machten uns das Fahren schwer. Als wir in Koblenz in die Alte Rheinlache einliefen und beim Motor Yacht-Club Rheinlache festmachten, wussten wir was wir an dem Tag geleistet hatten. Ein Essen beim Kroaten, gemeinsam mit Huberts Bruder und Frau, war am Abend mehr als verdient. Die Familie von Hubert stammt aus der Eifel und sein Bruder wohnt noch in der Nähe von Koblenz. Wir waren uns einig, in Koblenz einen Ruhetag einzulegen.
Der Ruhetag war ausgefüllt mit Wäsche Auffrischung und Pflastertreten. Das Deutsche Eck mit Reiterstandbild von Wilhelm I als Reichsgründer, der Zusammenfluss von Rhein und Mosel, die Festung Ehrenbreitstein sowie die doch ganz nette kleine Altstadt von Koblenz ließen uns Abends wieder ermattet in die abendliche Ruhe eintreten.
Wir waren am Vortag wild entschlossen, uns nunmehr den Rest des Rheines bis Bingen von einem sogenannten Vorspanndienst schleppen zu lassen. In St. Goar gibt es eine Fa. die diese Dienste anbietet. Wir erhalten eine Telefonnr. vom Hafenmeister und riefen an unserem Ruhetag dort an. Auch eine weitere Adresse aus unserem Rheinführer lehnte jedoch den Schlepp ab, weil Yachties in der Vergangenheit zu viele Schäden durch die Stahltrosse hatten und die Versicherungen das Versichern der Vorspanndienste ablehnen, wenn diese Yachten schleppen. Also geht es morgen unter eigener Kraft weiter nach St. Goar. Dort sehen wir mal weiter.
Übrigens, wir dachten, wir hätten uns verfahren -hier gibt es Nilgänse -stellte sich jedoch als Irrtum heraus, wir sind hier richtig!
Samstag, 16. Mai 2015
15. Etappe Mondorf - Brohl
Wir nehmen heute etwas früher Abschied von einem netten kleinen Verein. Die Nacht haben haben wir bei ca. 7 m Wassertiefe, wie in Abrahams Schoß verbracht. Alle Vorräte konnten aufgefrischt werden, sodass wir guten Mutes starteten. Was uns dann auf dem Rhein erwartete, sprengte alle unsere Vorstellungen. Gleichzeitig drängelten sich 10 Frachtschiffe den Rhein auf- und abwärts. Hätten wir das in Duisburg erlebt, wären wir wahrscheinlich umgedreht, weil es eben doch zu voll auf dem Rhein ist. Nun bleiben wir relativ cool, da uns die Frachtschiffe noch etwas Platz zum fahren lassen. Vorbei an Bonn - wie war das noch mit der Bonner Republik? - rechts das Bundeshaus, links das Siebengebirge, Bad Godesberg, Schloss Petersberg (das Gästehaus der Bundesregierung), der Drachenfels, Königswinter, eine schöne Ecke Deutschlands. Man hat tatsächlich das Gefühl, dass das Grün am Rhein noch grüner als woanders ist. Später sehen wir noch das Rolandseck, Remagen mit seiner berühmten Brücke, Unkel, Schloss Marienfels sowie das Puppenstübchen Bad Breisig. An der rechten Seite - also linksrheinisch - sehen wir die Ausläufer der Eiffel, alles sehr abwechslungsreich. Gegen 16.45 Uhr machen wir in der letzten Ecke des Brohler Hafens im Brohler Bootsclub fest. Dort werden wir sehr freundlich empfangen, Dusche und Tankstelle in der Nähe stehen zur Verfügung.
Freitag, 15. Mai 2015
14. Etappe Köln - Mondorf
Der Weg von Köln nach Mondorf, kurz vor Bonn, hat uns nicht besonders gefordert. Wir sind durch größere Industrieanlagen gefahren, die sich mit kleineren Ortschaften abwechselten. Dann endlich kurz vor unserem heutigen Ziel bekamen wir den Blick auf das Siebengebirge präsentiert. Ein toller Anblick.
Man hatte uns vorher gesagt, dass wir wohl den Kölner Dom vier Tage lang sehen würden, jedoch konnten wir von dem Weltkulturerbe bereits heute keine Kirchturmspitze mehr entdecken. Dafür stellen wir immer wieder fest, dass die Menschen in dieser Region wesentlich offener und freundlicher als die Menschen in der Großstadt Berlin sind. Überall werden wir freundlich aufgenommen und mit Tipps und Hinweisen überhäuft. Man erhält den Eindruck, dass der Mitmensch hier nicht gleichgültig ist. Eine schöne Gegend. So sind wir dann in Mondorf im Yacht-Club-Pirat Niederkassel gelandet. Wenn alle Piraten so nett sind, verstehe ich nicht, dass sie bekämpft werden.
Man hatte uns vorher gesagt, dass wir wohl den Kölner Dom vier Tage lang sehen würden, jedoch konnten wir von dem Weltkulturerbe bereits heute keine Kirchturmspitze mehr entdecken. Dafür stellen wir immer wieder fest, dass die Menschen in dieser Region wesentlich offener und freundlicher als die Menschen in der Großstadt Berlin sind. Überall werden wir freundlich aufgenommen und mit Tipps und Hinweisen überhäuft. Man erhält den Eindruck, dass der Mitmensch hier nicht gleichgültig ist. Eine schöne Gegend. So sind wir dann in Mondorf im Yacht-Club-Pirat Niederkassel gelandet. Wenn alle Piraten so nett sind, verstehe ich nicht, dass sie bekämpft werden.
Donnerstag, 14. Mai 2015
13. Etappe Hitdorf - Köln
Nach einer unruhigen Nacht, da durch den hohen Wasserstand die Mole überspült wurde, konnten wir von dem ausgesprochen gastfreundlichen netten Verein gegen 9.50 Uhr ablegen. Vor uns lag eine kurze Etappe von nur 20 km. Gegen 13.40 Uhr waren wir in Köln in dem Hafen an den Rheinauen fest. Einziges Highlight der Tour war eine Überprüfung der Tara durch die Wasserschutzpolizei. Da alles in Ordnung war konnten wir ohne Verzögerung weiter.
Der obligatorische Gang in die Altstadt hat gezeigt, dass Köln eine Stadt der Gegensätze ist. Der Dom in alter Schönheit, wenige schöne Nachkriegsgebäude in der Altstadt und ein top modernes Hafenviertel. Da in Köln der Vatertag ausgiebig gefeiert wurde, waren wir froh aus dem Trubel wieder an Bord zu sein. Offensichtlich alle Bewohner der Millionenstadt feierten in der Altstadt.
Der obligatorische Gang in die Altstadt hat gezeigt, dass Köln eine Stadt der Gegensätze ist. Der Dom in alter Schönheit, wenige schöne Nachkriegsgebäude in der Altstadt und ein top modernes Hafenviertel. Da in Köln der Vatertag ausgiebig gefeiert wurde, waren wir froh aus dem Trubel wieder an Bord zu sein. Offensichtlich alle Bewohner der Millionenstadt feierten in der Altstadt.
Mittwoch, 13. Mai 2015
12. Etappe Düsseldorf - Hitdorf
Das Ürige war der richtige Absacker, somit haben wir die Nacht ruhig im Hafen von Düsseldorf verbracht. Nach gutem Frühstück lagen die nächsten 40 km stromaufwärts an. Wasserfilter gereinigt, Öl kontrolliert, und dann gegen 9.40 Uhr los. Wir haben inzwischen gelernt, stets die Innenkurven zu fahren und können die Geschwindigkeit der Frachtschiffe besser abschätzen. Häufiges Seitenwechseln lohnt tatsächlich. Wir kommen mit ca. 5 km pro Std. voran. Das Seitenwechseln bereitet uns keine Probleme mehr, jedoch müssen wir in den Kehren sehr auf die Wassertiefe achten. Je dichter man am Ufer fährt, desto schneller kommt man gegen den Strom an. Nur eine kurze Unaufmerksamkeit - und Naima sitzt auf dem weichen Sandboden des Rheins auf. Ein Haken um 180 Grad, Strömung seitlich und schon ist man wieder frei. Dann kommt Dormagen, jetzt weiß ich warum dieser Ort so heißt. In der Linkskurve drängen uns drei Containerfrachter an das linke Ufer, am rechten Ufer sind Gastanker vor Anker und dazwischen drängelt sich noch der Frachtverkehr stromabwärts. Der Verkehr kann einem schon ganz schön auf den Magen schlagen. Am Abend liegen die ersten 80 km Rhein hinter uns. Klingt schon ganz ordentlich. Wir machen im Yacht-Club Wuppertal-Hitdorf fest. Da haben wir es natürlich mal wieder super getroffen. Der Kanzler hilft uns beim anlegen (Name des Clubkameraden😀), die Gastronomie versorgt uns mit frischem Kölsch und an sonsten sind alle Kameraden sehr nett und an uns und unserem Vorhaben sehr interessiert. Nach einem kurzen Rundgang durch das niedliche Hitdorf fallen wir nach einigen Kölsch ins Bett.
Dienstag, 12. Mai 2015
Nachtrag zum Abend in Düsseldorf
Der Rundgang durch die Altstadt hat sich gelohnt. Schöne Stadt. Im Ürige gab es natürlich noch einen ordentlichen Absacker. Altbier, wie man es gut verträgt.
11. Etappe Duisburg -Düsseldorf
Wir hatten uns nach 10 Tagen Kanalfahrt eine Pause verdient, einen Tag in dem Außenhafen Duisburg und nervliche Aufbauarbeit durch den Hafenmeister. Habt ihr den Fenzl? (Rheinführer) Nee!? Könnt ihr oben im Yachtshop kaufen! Was ist GLW? .??? ( gleichwertiger Wasserstand) Da hat einer eine Latte ins Wasser gehalten und hat festgestellt, dass an dieser Stelle eine bestimmte Tiefe ist. Das bedeutet dann, dass die Fahrtrinne eine Tauchtiefe von 2,50 m hat. Beispielsweise Ruhrort hat GLW 225, bedeutet mindestens Wassertiefe 2,50 m -klar! Logisch! Wo bekommt man so eine Tabelle?
Dann wichtig, der Hafenmeister outete sich als Segler. Er hat ein Segelboot, dass nur 5 kn. schnell motort. Damit fährt er auch den Rhein hoch. Leute, eben nur schön langsam über Grund. Wie schnell seid ihr? 6 kn! Da seid ihr ja fix unterwegs. Kein Problem, fahrt nur immer schön die Innenkurven und ihr kommt da hoch. Übrigens, passt auf die Schiffe bergab auf, die sind irre schnell.
Also in die Bordbibliothek geschaut, siehe da Fenzl - Der Rhein - alles da! Tank voll, Wasser nachgetankt, kleine Reparaturen an Bord, neue Antenne installiert, Stadtbummel und relaxen!
Am kommenden Morgen geht's nach ordentlichem Frühstück und Betankung der Dieselreserven los. Leute - was für eine Strömung. Start im Außenkanal mit 6 kn. Spitze im Rhein, 2kn über Grund! Also rüber auf die andere Seite - Innenkurven! Oh sind die Frachter schnell! Doch nach dem kreuzen vieler ostseeähnlichen Wellen sind wir außen in der Innenkurven. Booh - 3kn über Grund - 6 kn durchs Wasser. Nun viel Zeit! Fußgänger laufen an uns vorbei. Alles normal. Auch auf diese Weise geht es voran. Siehe da, gegen 17.00 Uhr an Düsseldorf, direkt an Hannelore Krafts Palast unter dem Fernsehturm. Morgen geht's weiter!
Dann wichtig, der Hafenmeister outete sich als Segler. Er hat ein Segelboot, dass nur 5 kn. schnell motort. Damit fährt er auch den Rhein hoch. Leute, eben nur schön langsam über Grund. Wie schnell seid ihr? 6 kn! Da seid ihr ja fix unterwegs. Kein Problem, fahrt nur immer schön die Innenkurven und ihr kommt da hoch. Übrigens, passt auf die Schiffe bergab auf, die sind irre schnell.
Also in die Bordbibliothek geschaut, siehe da Fenzl - Der Rhein - alles da! Tank voll, Wasser nachgetankt, kleine Reparaturen an Bord, neue Antenne installiert, Stadtbummel und relaxen!
Am kommenden Morgen geht's nach ordentlichem Frühstück und Betankung der Dieselreserven los. Leute - was für eine Strömung. Start im Außenkanal mit 6 kn. Spitze im Rhein, 2kn über Grund! Also rüber auf die andere Seite - Innenkurven! Oh sind die Frachter schnell! Doch nach dem kreuzen vieler ostseeähnlichen Wellen sind wir außen in der Innenkurven. Booh - 3kn über Grund - 6 kn durchs Wasser. Nun viel Zeit! Fußgänger laufen an uns vorbei. Alles normal. Auch auf diese Weise geht es voran. Siehe da, gegen 17.00 Uhr an Düsseldorf, direkt an Hannelore Krafts Palast unter dem Fernsehturm. Morgen geht's weiter!
Sonntag, 10. Mai 2015
10. Etappe Datteln - Duisburg, Tag der Entscheidung
Da in Datteln beim MBC Lünen die Duschen inclusive waren, sind wir gegen 9.40 Uhr blitzblank gestartet. Vor uns lagen 5 Schleusen und die ersten Kilometer den Rhein gegenan. Die Fahrt durch ein altes Industriegebiet war nicht besonders interessant. Da wir ausschließlich abwärts schleusten und dabei einen Höhenunterschied von 35,9 m zurück legten, waren wir noch relativ entspannt. Die letzte Schleuse in der Ruhr hatte leider am Sonntag Ruhetag, so dass wir den kleinen Umweg durch den Hafen von Duisburg machen mussten. Dann in den Rhein. Leute - echt gewöhnungsbedürftig - die Schiffer fahren dort stromaufwärts etwa mit 10 kn. Naima macht etwa 6kn - durchs Wasser. Abzüglich der Strömung bleiben noch 2 kn über Grund, etwa so viel wie ein Fußgänger. Dabei ziehen die Schiffe riesige Wellen hinter sich her und durch die starken Verwirbelungen wird Naima hin und her geworfen. Ständig hat man mit den Kurskorrekturen zu tun. Wir werden wohl kleinere Etmale zurücklegen, bis wir wieder in ruhigerem Gewässer sind. Aber wir schaffen das!
Gegen 19.00 Uhr sind wir in der Marina Duisburg fest gewesen und haben beschlossen morgen unseren ersten Ruhetag einzulegen. Ein langer - zum Schluss erfahrungsreicher Tag geht zu Ende.
Gegen 19.00 Uhr sind wir in der Marina Duisburg fest gewesen und haben beschlossen morgen unseren ersten Ruhetag einzulegen. Ein langer - zum Schluss erfahrungsreicher Tag geht zu Ende.
Samstag, 9. Mai 2015
9. Etappe Münster - Datteln/Herne
Nach unruhiger Nacht wird der Autor morgendlich aktiv. 40l Diesel verschwinden im Bauch von Naima, der Wasserfilter wird gereinigt, der Hackenporsche ausgepackt und Dieselnachschub heran gekarrt. 850m vom Hafen gibt es eine Tanke und auf dem Weg dahin einen Bäcker sowie einen Pennymarkt. Das Leben ist wieder gesichert, weil alle Bordvorräte bis auf Anschlag gefüllt werden können. Frau Kapitän ist sofort bei der Sache, sodass der Weiterfahrt nichts im Weg steht. Die Fahrt lässt uns schöne Häuser und gepflegte Landschaften sehen und eben die Buga an Bord eines Frachtschiffes. Wir entscheiden uns gegen 16.00 Uhr in den Hafen des MBC Lünen einzulaufen und werden dort sehr freundlich aufgenommen. Endlich kann auch der Wasservorrat wieder gefüllt und die Wäsche gewaschen werden. Der Hafen liegt in einer stillgelegten Schachtschleuse des alten Dortmund - Ems - Kanals. Daher ist die Wassertiefe für uns mal wieder tief genug. Der Abend wird beim nahegelegenen Griechen beendet. Rhein wir kommen!
8. Etappe Recke - Münster
Am Morgen sollte der Wasservorrat wieder aufgefüllt werden. Am Vortag haben wir beim Hafenmeister auch 50 Cent für etwa 100 l bezahlt. Also Schlauch ausgerollt, Wasserspritze aufgesteckt, Hahn aufgedreht und nichts! Es stellte sich heraus, dass der Hafenmeister leider vergessen hatte, uns eine Wertmarke für Frischwasser zu geben. Das Büro ist aber erst ab Mittag besetzt. Na gut, eigentlich wollten wir ja auch nur unser Deck vom Dreck des Vortages befreien. Also weiter mit Dreck an Deck. Dafür machte es an der Hafenausfahrt diesmal nicht Dong am Kiel. Offensichtlich haben wir am Vortag eine Schneise geschlagen. Ca. gegen 11.00 Uhr haben wir unseren nordwestlichsten Punkt unserer Reise erreicht und biegen in den Dortmund-Ems-Kanal ein. Nun noch ca. 40 km bis zur Schleuse Münster. Hier geht es mal wieder kräftig bergauf. Am Schwimmpoller eine entspannte Angelegenheit. Dann noch 6 km bis zum Stadthafen Münster. Dort legen wir auf ca. 2,5m Wassertiefe direkt vor einem Jazzschuppen an. Die Tara liegt vor einem Mediterranen Restaurant. Hinter uns ein alter Speicher, ausgebaut zu diversen Galerien und Künstlerateliers. Macht alles einen guten Eindruck. Nach einem Rundgang durch die Stadt, mit wahnsinnigen Fahrradfahrern in Hülle und Fülle haben wir beschlossen an Bord zu essen und am Folgetag weiterzufahren. Der Abend gestaltete sich mit einem Ehepaar aus Koblenz, Karl und Anne, recht fröhlich, zumal wir direkten Zugang zum Frischpils des Restaurants nebenan hatten. Ein künstlerischer Event mit für uns schwer zu ertragender Musik und Bildern per Projektor quer über den Hafen beendete den Abend sehr spät. Eben Kunst.
Donnerstag, 7. Mai 2015
7. Etappe - Bad Essen nach Recke
Nach dem wir eine Nacht an einer Baustelle verbracht haben und die Regen- und Sturmgeister in der Nacht ihr Werk getan haben, sind wir nach einer teuren Dusche (5€ für uns beide) gegen 9.45 Uhr weiter gefahren. Das Schiff inclusive des Innenbereiches war mit Sand überzogen, der uns von der Baustelle an Bord geweht wurde. Eine neue Herausforderung für die Schiffseignerin. Der Skipper musste steuern, frühstücken und später Kleinigkeiten reparieren. Nach ca. 5 regnerischen Stunden sind wir in den Hafen Recke eingelaufen. Nach den Erfahrungen des Vortages wurde zuvor Kontakt mit dem Hafenmeister per Telefon aufgenommen. Nein! An der Einfahrt gibt es keine Schwelle, der Hafen ist versandet mit mindestens 1,70 m Tiefgang. Eine Aussage die uns optimistisch stimmte. Also lass es uns versuchen - gaaanz langsam. Und an der Einfahrt ein leises Gong an dem Kiel - als wir jedoch bereits über die Schwelle hinweggefahren waren. Also doch wieder eine Schwelle. Danach zuerst größere Tiefe, und dann zeigt das Echolot stets Null an. Bis in den Stand. Wenn dieser Morast Sand wäre, würden alle Betonhäuser zusammenfallen.
Dann wurde erneut der Wasserfilter vom Motor gereinigt. Wieder hatte ich den Eindruck einen Teefilter mit dem morgendlichen Schwarztee vor mir zu haben. Nach soviel Dreck im Wasserfilter musste ich den Impeller kontrollieren. Und richtig - eine Flunke fehlte. Also einen Neuen eingesetzt. Nun ist alles bereit für unsere morgige Etappe nach Münster. Übrigens, Bier und Essen ist im Hafen ganz ok. Recke, zwar alt, aber nicht sonderlich interessant. Wenn man weniger als 1,80 in die Tiefe ragt, kann man hier gut übernachten.
Dann wurde erneut der Wasserfilter vom Motor gereinigt. Wieder hatte ich den Eindruck einen Teefilter mit dem morgendlichen Schwarztee vor mir zu haben. Nach soviel Dreck im Wasserfilter musste ich den Impeller kontrollieren. Und richtig - eine Flunke fehlte. Also einen Neuen eingesetzt. Nun ist alles bereit für unsere morgige Etappe nach Münster. Übrigens, Bier und Essen ist im Hafen ganz ok. Recke, zwar alt, aber nicht sonderlich interessant. Wenn man weniger als 1,80 in die Tiefe ragt, kann man hier gut übernachten.
Mittwoch, 6. Mai 2015
6. Etappe Sachsenhagen - Bad Essen - nicht unser Tag!
Wir hatten alles in Sehnde aufgefüllt, also konnten wir am Morgen nach dem Aufstehen gleich los. Frühstück während der Kanalfahrt. Nach dem Frühstück meldete sich bei Kilometer 104 plötzlich unser Motor, es gab einen Schlag an unserem Schiff und anschließend lief der Motor unrund. Erschütterungen des Schiffes ließen mich Fahrt herausnehmen. Ich glaubte eine Baum getroffen zu haben. Rückwärts Gas schien das Problem zu lösen, der Motor lief wieder runder jedoch nicht lange. Dann fing er an zu überhitzen. Die Tara kam uns zur Hilfe und zog uns hinterher. Ich stellte fest, dass der Wasserfilter aussah wie der Teefilter am Morgen, wenn man sich einen Tee aufbrühen will. Also ausspülen zusammenbauen und weiter geht's. Alles schIen wieder ok. Unser Ziel sollte Bad Essen darstellen. Wir kamen jedoch wegen 5 langsamen Frachtschiffen vor uns nur langsam voran. Die Unwetter vom Vorabend hatten den Mittellandkanal schwer verschmutzt. Also langsam über das Wasserstraßenkreuz über die Weser. Im Hintergrund die Porta Westfalica und dann weiter - schön langsam. Nach Unterlagen der Zeitschrift Boote sollte in Bad Essen ein Hafen mit 3m Wassertiefe sein. Als wir dort ankamen waren vor und hinter uns Berufsschiffe, sodass keine Zeit war viel zu überlegen. Also rein in den Hafen bei heftigen seitlichen Böen. 3m geben einem Sicherheit. Leider sollte sich herausstellen, dass die Einfahrt eine Querbarre hatte mit einer Wassertiefe von ca 1,75 m. Naima sprang aus dem Wasser und ließ sich nicht mehr bewegen. Wir lagen in der Einfahrt hoch, leider nicht trocken. Der nächste Frachter zog das Wasser aus dem Hafen, sodass sich unsere Naima beängstigend auf die Seite legte. Hubert kam uns von Land aus zur Hilfe. Er hatte in der Zwischenzeit angelegt. Wir versuchten mit zwei Enden die wir über Winschen spannten sowie Maschine voll Rückwärts wieder von der Barre herunterzukommen. Nachdem Hubert ins Wasser gefallen war, sich eine Rippe gebrochen hatte und wir vollkommen unverschämten Funkverkehr mit Schiffern erlebt haben, schwamm Naima wieder. Leute - ich dachte immer Arschlöcher leben in Berlin - nein!!! - sie fahren auf Binnenschiffen am Mittellandkanal! Statt wie über Funk gebeten, Fahrt aus dem Schiff zu nehmen, wurde weder Fahrt aus dem Schiff genommen noch die Schraube angehalten, sodass Naima fast ohne Wasser auf der Seite lag. A.-Loch! Wir schwammen wieder. Offensichtlich haben wir jetzt eine neue Delle im Gußeisen. Nun dann- Bad Essen hat einen neuen Jachthafen auf der Gegenseite des Kanals. Sieht toll aus - aber kommen wir da rein? Der neue Hafen soll für große Schiffe sein. Im Hafen lagen Schiffe, Eigner riefen auf Befragung- ja mindestens 2,5 m -. Also da langsam rein - und Bumms. Von wegen 2,5m. Ja nach einer Barre von 1,70 m. Jetzt reichts! Da wir sehr langsam einfahren wollten haben wir offensichtlich nur eine zusätzliche Delle im Kiel. Jetzt reichts, angelegt am Anleger für Fahrgastschiffe und dann kam das Gewitter mit gigantischen Böen. Sand und dreckiges Regenwasser landete auf unserem Deck. -toll. nachdem an diesem Tag der Wasserfilter schon einmal zugesetzt war wurde er erneut kontrolliert - und - wieder abgefüllt. Nun eine Aufgabe jeden Abend. Wenigstens nur 700m zum tanken und 100m zum Aldi. Gute Nacht!
5. Etappe - Sehnde - Sachsenhagen
Nachdem wir an der Außenpier in Sehnde noch Wasser getankt haben, sind wir mit etwas Verzögerung losgekommen. Heftiger Verkehr auf dem Mittellandkanal hat uns stark gebremst. Überholen der dicken Pötte lohnte nicht, da davor wieder einer langsam vor sich hin fuhr. Vor uns liegt die Hindenburgschleuse. Mit einem Hub von 14,7 m geht es nach kurzer Wartezeit nach zwei Partikulierern heftig abwärts. Nach wenig abwechslungsreicher Fahrt machen wir gegen 16.45 Uhr am Anleger Kleinfahrzeuge fest. Nach Anleger (Flasche Rotwein) Abendessen und abendlichem Absacker an Bord der Tara fallen wir ins Bett.
Montag, 4. Mai 2015
4. Etappe, Rühen - Sehnde
Das Wetter hatte sich mit Regen in der Nacht ausgetobt. Die Sonne schien und der Tag sollte nur eine Schleuse bringen. Vor unserer Standardzeit 10.00 Uhr wurde abgelegt. Vorbei am Volkswagenwerk, der Volkswagenarena, heftigem Treiben am Tor 1 (für die Besichtigungstouren) zur Schleuse Sülfeld. Dort 9,00 m am Schwimmpoller aufwärts geschleust. Bequem und schnell. Aus dem Elbeseitenkanal setzt sich ein Tanker vor uns und fährt langsam vor uns her. Überholen lohnt nicht, da andere davor genauso langsam sind. Also Schluss in Sehnde, beim MBC Sehnde.
Fahrräder auspacken, Tanken fahren und Lidl besuchen. Eine Maschine Wäsche sorgt für ultimative Sauberkeit an Bord -na, nach der Dusche im Vereinshaus. Morgen noch Wasser bunkern und wir sind wieder für mindestens vier Tage autark.
Fahrräder auspacken, Tanken fahren und Lidl besuchen. Eine Maschine Wäsche sorgt für ultimative Sauberkeit an Bord -na, nach der Dusche im Vereinshaus. Morgen noch Wasser bunkern und wir sind wieder für mindestens vier Tage autark.
3. Etappe Burg - Rühen (ehemaliger Grenzpunkt)
10.00 Uhr, das ist unsere Zeit. Der Tag langsam angewärmt, wir gewaschen, gestylt und gefrühstückt. Der Blick auf das Schiff verrät, Diesel noch genug, Öl ok, na dann los. Erstes Highlight des Tages - Schleuse Hohenwarthe und das Wasserstraßenkreuz Mittellandkanal über die Elbe. Fast ohne Warten konnten wir in das grandiose Bauwerk einfahren. Und dann geht es rd. 20m aufwärts. Wir hatten eine verständnisvolle Schleusenwärterin, sie hat uns vorsichtig nach oben befördert. Tara und Naima hatten die ganze Schleuse für sich. Danke für die sanfte Schleusung. Danach über die Elbe in der relativ neuen Trogbrücke. Unten die Elbe quer, schon irre! Nun Mittellandkanal. Viele Baustellen, viel Frachtverkehr und größere Frachter als in Berlin. Wo wollen die alle hin? In Rühen angekommen wird sogleich ein dort ansässiger Grieche gestürmt. Gutes Bier und gutes Essen, der Halt war klasse.
Sonntag, 3. Mai 2015
2. Etappe bis nach Burg
Nach 6 Std. Fahrt und drei Schleusen sind wir an einem öffentlichen Anleger in Burg fest. Zur Feier des Tages sollte ein Stadtrundgang und eine Kneipe her. Empfehlung der Einheimischen - der Rolandkeller. Doch Enttäuschung auf ganzer Linie. Der Rolandkeller hatte am Samstagabend wegen Reichtum geschlossen. Der Ort ist offensichtlich im 2. Weltkrieg von starker Zerstörung verschont geblieben. Viel alte Bausubstanz, die leider z.T. darauf wartet bearbeitet zu werden. Mit etwas mehr Engagement könnte Burg wieder toll werden. Nur eben jetzt noch nicht! Viele alte DDR-Wunden sind noch klaffend offen. Also was bleibt. Der Absacker an Bord! Unser Wein ist schon ok!
Unterwegs
Jetzt ist es tatsächlich so weit- wir sind unterwegs. Zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr wollten wir ablegen. Die Tara und Naima waren bereits um 10.00 startklar, also los. Viele unserer Klubkameraden, Freunde und Familie haben uns verabschiedet - mit lautem"getute".
Unsere erste Etappe führte uns bis Brandenburg an der Havel. Ein Stadtrundgang in der Buga-Stadt war interessant. Der Dom scheint für die 850 Jahrfeier gut gerüstet zu sein. Himmel und Menschen. Was soll das nur im Sommer werden?
Die Havel Marina hat für jede Leistung etwas extra haben wollen. So haben wir am ersten Tag auf Strom, Dusche und Müllentsorgung verzichtet.
Unsere erste Etappe führte uns bis Brandenburg an der Havel. Ein Stadtrundgang in der Buga-Stadt war interessant. Der Dom scheint für die 850 Jahrfeier gut gerüstet zu sein. Himmel und Menschen. Was soll das nur im Sommer werden?
Die Havel Marina hat für jede Leistung etwas extra haben wollen. So haben wir am ersten Tag auf Strom, Dusche und Müllentsorgung verzichtet.
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