Montag, 18. Mai 2015

16. Etappe Brohl-Koblenz, Ein hartes Stück Arbeit

Nachdem in Brohl die Tankstelle direkt am Hafen lag, wurden alle Reserven und der Inhalt des Haupttanks bis Anschlag gefüllt. Ein Rundgang durch den Ort zeigte, dass die dort durchrasende Bahn von den Bewohnern eine Menge Gleichmut und Lärmunempfindlichkeit abverlangt. Ein kleiner Ort, der daraufhin offensichtlich mit dem Bevölkerungsnachwuchs ein Problem hat. Oberhalb des Ortes liegt gleichnamiges Schloss, dass leider für uns nicht geöffnet hatte.

Also nahmen wir am nächsten Morgen zur gewohnten Zeit von einem kleinen Ort, sowie einem kleinen netten Verein Abschied. Unser Ziel hieß Koblenz. Vorbei an dem AKW, das nie richtig in Betrieb ging, Mühlheim-Kärlich, an Neuwied, einer kleinen Stadt in der mein erstes Segelboot in der Bootswerft Schmielgeit gebaut wurde. Darüber hinaus fuhren wir an schönen, allerdings auch z.t. verlassenen Häusern vorbei. Die Landschaft wurde immer schöner, der Rhein immer enger und die Fließgeschwindigkeit immer höher. Um vorwärts zu kommen, mussten wir teilweise in die Gegenstömung der Buhnen einfahren. An Brücken sank unsere Geschwindigkeit meist bis unter 2 km über Grund. Viele Verwirbelungen im Wasser machten uns das Fahren schwer. Als wir in Koblenz in die Alte Rheinlache einliefen und beim Motor Yacht-Club Rheinlache festmachten, wussten wir was wir an dem Tag geleistet hatten. Ein Essen beim Kroaten, gemeinsam mit Huberts Bruder und Frau, war am Abend mehr als verdient. Die Familie von Hubert stammt aus der Eifel und sein Bruder wohnt noch in der Nähe von Koblenz. Wir waren uns einig, in Koblenz einen Ruhetag einzulegen.

Der Ruhetag war ausgefüllt mit Wäsche Auffrischung und Pflastertreten. Das Deutsche Eck mit Reiterstandbild von Wilhelm I als Reichsgründer, der Zusammenfluss von Rhein und Mosel, die Festung Ehrenbreitstein sowie die doch ganz nette kleine Altstadt von Koblenz ließen uns Abends wieder ermattet in die abendliche Ruhe eintreten.

Wir waren am Vortag wild entschlossen, uns nunmehr den Rest des Rheines bis Bingen von einem sogenannten Vorspanndienst schleppen zu lassen. In St. Goar gibt es eine Fa. die diese Dienste anbietet. Wir erhalten eine Telefonnr. vom Hafenmeister und riefen an unserem Ruhetag dort an. Auch eine weitere Adresse aus unserem Rheinführer lehnte jedoch den Schlepp ab, weil Yachties in der Vergangenheit zu viele Schäden durch die Stahltrosse hatten und die Versicherungen das Versichern der Vorspanndienste ablehnen, wenn diese Yachten schleppen. Also geht es morgen unter eigener Kraft weiter nach St. Goar. Dort sehen wir mal weiter.

Übrigens, wir dachten, wir hätten uns verfahren -hier gibt es Nilgänse -stellte sich jedoch als Irrtum heraus, wir sind hier richtig!