Freitag, 22. Mai 2015

20. Etappe Mainz - Offenbach

Es ist nun also geschafft, wir sind am Morgen aus dem Mainzer Winterhafen ausgelaufen und gegenüber in den Main eingelaufen. Gibt es das auch noch, der GPS und die Logge zeigen fast die gleiche Geschwindigkeit an. Die Berufsschifffahrt lässt sich nur vereinzelt sehen und der Kilometer dauert nur noch 6 min. Es könnte wie eine Urlaubsreise sein, wenn seit Mainz nicht die landenden Flugzeuge vom Frankfurter Flughafen über uns fliegen würden. Immer gleich im Doppelpack, d.h. immer schön 2 Flieger nebeneinander, für beide Landebahnen. Abstand ca. 60 bis 90 sek.. Ich bewundere die hier lebenden Menschen, die sich in der Einflugschneise am Mainzer Winterhafen top moderne Wohnungen kaufen, zu enormen Quadratmeterpreisen.

Ein kurzes Resümee zu unserer Rheinetappe.
Wir haben uns diese Aufgabe deutlich schlimmer vorgestellt, als sie tatsächlich nachher war. Zeitweise wurden wir durch das aufgewühlte Wasser erheblich durcheinandergeschüttelt. Der Rhein strömte bei Urmitz, in der geregelten Warschaustrecke an der Loreley, vor Assmannshausen und im Binger Loch besonders stark. Mit 6 kn Bootsgeschwindigkeit durchs Wasser, blieb fast immer mindestens ein kn. über Grund übrig. Der Rhein war auf den 283 km sehr unterschiedlich und auch geographisch sehr verschieden. Flaches Land, später Mittelgebirge, Industrie sowie niedliche kleine Ortschaften wechselten sich ab. Burgen und Schlösser prägten im Mittelgebirgsteil das Bild. Eine Gegend, die sehr viel Leid in der Geschichte erleben musste. "Der Rhein" von Manfred Fenzl war sehr hilfreich und hat uns navigatorisch weitergeholfen. Auch die Ausstattung mit AIS hat uns sehr unterstützt, da wir schon von Weitem die Berufsschifffahrt sahen. Der Rhein ist vollgestopft mit Rentnerschaukeln - Hotelschiffe, die mit einer affenartigen Geschwindigkeit den Rhein auf und ab fahren. Wenn die Schiffe anlegen, stehen am Steiger (Landungsbrücke) diverse Rollatoren, damit sich die Fahrgäste durch die Ortschaften schieben können. Die Rücksichtslosigkeit gegenüber der Sportschifffahrt ist schon eklatant. Einmal den Rhein herauf im Leben reicht. Urlaub ist anders.

Nun sind wir im Main, durch Frankfurt bis nach Offenbach. Die ersten vier Schleusen liegen hinter uns. Riesen Teile, die sich durch ein weiteres Tor in der Schleuse halbieren lassen. Bisher fast ohne besondere Wartezeit und ohne Berufsschifffahrt. So kann es weiter gehen.