Nach dem einen Ruhetag hatten wir vor, die ersten 1000 Flusskilometer hinter uns zu bringen. Unsere Schiffe sollten uns nach Miltenberg schaukeln. Dabei waren vier Schleusen im Tagesprogramm und - bisher ziemlich ungewohnt - Regen und Gewitter. Im Laufe des Tages stellte sich heraus, dass die alten Probleme mit der Funkanlage auf der Naima trotz neuer Antenne nicht ausgestanden waren. Die Sendequalität der Funkanlage war, wie bisher sehr gut. Leider konnte man kein Gespräch führen, da dazu auch der Empfang des Gegenüber gehört. Nur, den konnten wir nicht hören - wie vorher mit der Notantenne. Vieles weist auf einen Defekt der Antennenweiche hin. Morgen werde ich die Antennenweiche überbrücken und dann glaube ich mehr zu wissen.
Die Fahrt als solche war heute sehr lahm. Wir hatten einen Schubverband von 200 m Länge, seit der ersten Schleuse vor uns, der maximal 5 kn. schnell war. Überholen lohnte nicht, da wir vor der nächsten Schleuse auf Ihn gewartet hätten. Also langsam im Schraubenwasser hinterher. Weg und Zeit vergehen, auch bei Regenwetter! Wir wussten genau wo wir hin wollten. In den Hafen des Miltenberger Yacht - Club. Hubert telefonierte zweimal mit dem Hafenmeister um einen Stegplatz mit 1,85 m Wassertiefe für uns zu reservieren. Alles klar - mindestens 2m tief!
Nur nicht heute! Hubert kam mit seinem geringeren Tiefgang in den Hafen. Wir waren vorsichtig! Gaaannnnz langsam in die Einfahrt - siehe Bad Essen - der Hafenmeister winkte uns ermutigend zu, und dann - Rums. Heute waren 2m nicht einmal 1,85 m Tiefe. Gut das wir misstrauisch waren. Naima hat nun von Steinen, die die Wasserstraßenverwaltung am Rand zur Befestigung des Mains ausgebracht hat, mindestens einen neuen Kratzer am Kiel, weil die Steine natürlich auch in der Hafeneinfahrt lagen. Also an den öffentlichen Kai gegenüber, leider ohne Dusche und Wasser für unseren Vorrat.
Merkwürdig ist, dass wenn man bereits auf den Steinen steht, der Hafenmeister immer noch meint, das kann nicht sein. Liebe Hafenmeister, ein kleiner Hafen ist nicht automatisch 2m tief, auch wenn man es noch so gerne hätte!
Der Ort ist ein mittelalterliches Highlight, mit der ältesten deutschen Gaststätte, dem Riesen sowie enorm vielen Fachwerkhäusern im Alter um 500 Jahre. Sehr beeindruckend! Übrigens - Bier und Wein lassen sich im ältesten Gasthaus immer noch gut trinken! Gelernt ist eben gelernt!