Mittwoch, 6. Mai 2015

6. Etappe Sachsenhagen - Bad Essen - nicht unser Tag!

Wir hatten alles in Sehnde aufgefüllt, also konnten wir am Morgen nach dem Aufstehen gleich los. Frühstück während der Kanalfahrt. Nach dem Frühstück meldete sich bei Kilometer 104 plötzlich unser Motor, es gab einen Schlag an unserem Schiff und anschließend lief der Motor unrund. Erschütterungen des Schiffes ließen mich Fahrt herausnehmen. Ich glaubte eine Baum getroffen zu haben. Rückwärts Gas schien das Problem zu lösen, der Motor lief wieder runder jedoch nicht lange. Dann fing er an zu überhitzen. Die Tara kam uns zur Hilfe und zog uns hinterher. Ich stellte fest, dass der Wasserfilter aussah wie der Teefilter am Morgen, wenn man sich einen Tee aufbrühen will. Also ausspülen zusammenbauen und weiter geht's. Alles schIen wieder ok. Unser Ziel sollte Bad Essen darstellen. Wir kamen jedoch wegen 5 langsamen Frachtschiffen vor uns nur langsam voran. Die Unwetter vom Vorabend hatten den Mittellandkanal schwer verschmutzt. Also langsam über das Wasserstraßenkreuz über die Weser. Im Hintergrund die Porta Westfalica und dann weiter - schön langsam. Nach Unterlagen der Zeitschrift Boote sollte in Bad Essen ein Hafen mit 3m Wassertiefe sein. Als wir dort ankamen waren vor und hinter uns Berufsschiffe, sodass keine Zeit war viel zu überlegen. Also rein in den Hafen bei heftigen seitlichen Böen. 3m geben einem Sicherheit. Leider sollte sich herausstellen, dass die Einfahrt eine Querbarre hatte mit einer Wassertiefe von ca 1,75 m. Naima sprang aus dem Wasser und ließ sich nicht mehr bewegen. Wir lagen in der Einfahrt hoch, leider nicht trocken. Der nächste Frachter zog das Wasser aus dem Hafen, sodass sich unsere Naima beängstigend auf die Seite legte. Hubert kam uns von Land aus zur Hilfe. Er hatte in der Zwischenzeit angelegt. Wir versuchten mit zwei Enden die wir über Winschen spannten sowie Maschine voll Rückwärts wieder von der Barre herunterzukommen. Nachdem Hubert ins Wasser gefallen war, sich eine Rippe gebrochen hatte und wir vollkommen unverschämten Funkverkehr mit Schiffern erlebt haben, schwamm Naima wieder. Leute - ich dachte immer Arschlöcher leben in Berlin - nein!!! - sie fahren auf Binnenschiffen am Mittellandkanal! Statt wie über Funk gebeten, Fahrt aus dem Schiff zu nehmen, wurde weder Fahrt aus dem Schiff genommen noch die Schraube angehalten, sodass Naima fast ohne Wasser auf der Seite lag. A.-Loch! Wir schwammen wieder. Offensichtlich haben wir jetzt eine neue Delle im Gußeisen. Nun dann- Bad Essen hat einen neuen Jachthafen auf der Gegenseite des Kanals. Sieht toll aus - aber kommen wir da rein? Der neue Hafen soll für große Schiffe sein. Im Hafen lagen Schiffe, Eigner riefen auf Befragung- ja mindestens 2,5 m -. Also da langsam rein - und Bumms. Von wegen 2,5m. Ja nach einer Barre von 1,70 m. Jetzt reichts! Da wir sehr langsam einfahren wollten haben wir offensichtlich nur eine zusätzliche Delle im Kiel. Jetzt reichts, angelegt am Anleger für Fahrgastschiffe und dann kam das Gewitter mit gigantischen Böen. Sand und dreckiges Regenwasser landete auf unserem Deck. -toll. nachdem an diesem Tag der Wasserfilter schon einmal zugesetzt war wurde er erneut kontrolliert - und - wieder abgefüllt. Nun eine Aufgabe jeden Abend. Wenigstens nur 700m zum tanken und 100m zum Aldi. Gute Nacht!