Sonntag, 6. September 2015

80. Etappe Kamariótissa - Alexandropoli

Erstens kommt es anders und zweitens gegen den Plan. Achim Zogbaum hat uns einen Hinweis gegeben wie wir die letzten Tage unserer Reise verbringen sollten --- und wir machen es so. Also Alexandropoli als nächstes Ziel. Am Morgen steht der vorhergesagte Südwind mit Stärke 4 relativ gleichmäßig durch. Wir hoffen, damit direkt zu unserem Ziel geschoben zu werden. Tschüß Samotráki. Zuerst ein Traum von Segeltag. Auf der Logge werden über 6 kn angezeigt. Es geht flott voran. Dann kommen wir zu einem Kap und der Wind dreht von Süd nach Nordost. Die Segel flattern zuerst, bevor die Kraft in ihnen erstirbt. Dieselwind ist gefragt, bis nach Alexandropoli ca. 25 sm müssen wir unter Maschine laufen. Das Wasser wird kitschig türkis und dazu gesellen sich dann noch Delfine, die uns einige Zeit begleiten. Ebenso farbenprächtige Quallen, die wir nur von Bord bewundern möchten. So vergeht die Zeit recht schnell. Alexandropoli, eine Stadt vom Reißbrett, extrem wachsend, aber leider ohne alte Kultur. Hier in dieser Gegend sind aufgrund von ethnischen Auseinandersetzungen insbesondere vor und nach dem ersten Weltkrieg menschliche Tragödien abgelaufen. Völkerstämme wurden vertrieben und somit auch deren Vergangenheit. Die Menschen in Alexandropoli sind freundlich und kontaktfreudig, was wir an Abend durch einen Besuch von Jannis an Bord persönlich erleben. Er lebt überwiegend in Brüssel und ist aufgrund unserer Flagge neugierig geworden. Er hat uns, nach Einladung, an Bord besucht. Es folgen interessante Gespräche bei einem Glas deutschem Wein. Die Stadt ist ordentlich und sauber, freundlich und offen, jedoch ohne Highlights. Daher werden wir morgen weiterziehen.