Dienstag, 15. September 2015
Kleine Ursache - große Wirkung, Teil II
Nun war da ein rumpeln an unserer Ruderanlage, die uns bei der raumen Segelei im Meltemi mächtig auf den Geist gegangen ist. Wir gingen davon aus, dass das untere Ruderlager ausgeschlagen sei und bei den Lastwechseln aufgrund der Wellen, die unter unserem Schiff durchliefen die Ruderachse von einer Seite zur Anderen donnert. Wir fühlten uns bei diesen Geräuschen in der Welle nicht wohl, weshalb wir auch unser Schiff schon recht früh an Land gebracht haben. Wir hatten vor, das Ruder auszubauen. Als ich die Verkleidung der Ruderanlage abgeschraubt habe, stellte ich sofort fest, dass eine Sicherungsmutter an der Schubstange lose war. Als Kontermuttern waren zwei selbstsichernde Muttern verwendet worden, die ihren Job nicht erfüllt hatten. Als ich den Ruderquadranten mit der großen Mutter auf der Welle gelöst habe, stellte ich fest, dass eine Klemmschraube, die den eingelassenen Keil an der Ruderwelle Fixieren sollte und ein Rutschen des Quadranten auf der Welle verhindert, komplett fehlte. Durch den großen Druck in der Welle rutschte der Quadrant auf der runden Welle etwa 1/2 mm hin und her und erzeugte dabei diesen mächtigen Knall. Ich habe nun mit Bordmitteln eine neue Klemmschraube hergestellt und bin nun guter Dinge, das Problem behoben zu haben. Übrigens, das letzte Mal wurde die Ruderanlage von der Werft in Potsdam demontiert und montiert. Yachttechnik Potsdam verdient den Namen nicht, da sie die Technik an der Ruderanlage in mehrerer Hinsicht vernachlässigt haben. Noch etwas länger unterwegs und ich hätte wegen der Schlamperei dieser Firma meine Notpinne gebraucht. Nie wieder Yachttechnik Potsdam!