Dienstag, 29. September 2015
Öffentliche Armut-privater Reichtum! Thessaloniki
In allen Unterlagen an Bord war wenig über die Stadt zu finden. Jeder sagte uns jedoch, Thessaloniki sei die Perle Nordgriechenlands und man muss diese Millionenstadt gesehen haben. Also machen wir uns mit unserem kleinen Flitzer, ein Suzuki Alto, auf den Weg. Sogleich sind wir über die gute Autobahn erstaunt, die uns durch das wunderschöne grüne Hinterland geleitet. Mit 4,80 € waren wir je Fahrt über die 150 km an der Finanzierung beteiligt. Unterwegs meist große Autos und LKWs. Ein breiter Standstreifen wurde leider stark frequentiert, da viele Fahrzeuge offensichtlich aufgrund mangelnder Wartung mit den Anforderungen der Autobahn überfordert waren. Man kann sich vorstellen, dass die alten Götter der Griechen hier Ihren Aufenthalt genossen haben. Hügel, Seen und bearbeitete, fruchtbare Landschaften wechseln sich ab. Sehr schön. Wir halten nach der, im Euroland erklärten, privaten Armut Ausschau und können sie hier nicht finden. Schnell sind wir in Thessaloniki. Eine Stadt mit südländischem Verkehr, industrielle Außenstadtbereiche, die z. T. ungepflegt aussehen. Also führt uns der Weg direkt zum Hafen, dem Zentrum. Uns offenbart sich eine Stadt, die eng, mit viel Beton des 20. Jahrhunderts zugebaut wurde. Enorm viele kleine Geschäfte, die spezialisiert auf bestimmte Artikel, ihre Waren geschmackvoll darbieten. Dazu eine unüberschaubare Anzahl an gut besuchten Cafés, die das Stadtbild bereichern. Also heißt es ab jetzt - I am walking, yes indeed, I am walking. Zuerst führt uns der Marsch zur Tourist-Information, eine Stelle des Kulturministeriums. Vorbei an vielen Bekleidungsgeschäften der Upper Class und ungezählten Cafés. Uns begegnen viele gut gekleidete, junge Menschen. Von Armut keine Spur. Als wir unser Ziel erreichen, müssen wir feststellen, dass zwar ein wunderschöner Pavillion existiert, jedoch leer! In der ersten Etage finden wir Mitarbeiter, die uns erklären, dass die Information aus Kostengründen geschlossen wurde. Man gab uns jedoch trotzdem Hinweise, die uns den sinnvollen Start der Besichtigung ermöglichte. Mit einem Sightseeingbus wurden wir dann in Regionen der Stadt geschaukelt, die wir sonst nie gesehen hätten. Ob Gemäuer aus alten Zeiten, gepflegte Häuser im Bereich in und um die Burg herum, alles ausgesprochen sehenswert. Eine betriebsame Stadt, für die wir noch einen zweiten Tag benötigen, um uns ein vollständiges Bild zu machen. Wir kommen wieder, um durch die großen Märkte zu laufen und die Gegend um die Burg zu erkunden.