So nun sollte nach der Erstkommunion von Friederike endlich alles Richtung Segelsommer starten. Es war ein Tag der Spannung. Bevor wir jedoch von Mauern zurück zu Naima fuhren, ging der Autor noch zum Geldautomaten, um Bares mit ins Ausland zu nehmen. Also wurde die Visa- Karte in den Automaten gesteckt und die PIN eingegeben. Die Reaktion des Automaten war unerwartet. Er zahlte mir kein Geld aus, sondern zog die Karte ein. Die Karte über die wir uns im Ausland mit Bargeld versorgen wollten war nun plötzlich weg. Der Adrenalinspiegel des Autors stieg auf ungesunde Werte. Beim späteren Telefonat mit der Bank in Berlin musste sich der zuständige Kundenbearbeiter den Frust anhören. Er bat darum, sich den Vorgang anschauen zu dürfen, um nach Klärung zurück zu rufen. Kleinlaut kam wenig später der Rückruf. Er musste bestätigen, dass in dem Bankinstitut an drei Stellen nicht korrekt gearbeitet wurde und Sie natürlich alle dadurch entstehenden Kosten übernehmen werden. Nur eine Lösung für unser Problem hätte er nur gehabt, wenn wir uns eine Woche an einem festen Ort aufhielten. Dorthin wollte er eine neue Karte senden. Nur, wir hatten vor, mit Naima ein Vagabundenleben zu führen und von Hafen zu Hafen zu hüpfen. Zum Glück hatten wir zur Sicherheit im Vorhinein eine Lösung erdacht, falls mal eine Kreditkarte ihren Dienst verweigert. Wir hofften nur dieses Szenario erst später - oder gar nicht zu benötigen.
Na, das war ja ein toller Auftakt für den Tag! Und heute sollte ein Taucher in Monfalcone nach unserem verlorenen Propeller suchen. Die Skepsis bezüglich des Erfolges stieg an. Vorsichtig rief Regina beim technischen Leiter der Marina Nautec Mare an. Ist der Taucher denn heute gekommen? Er bestätigte uns - Ja, der Taucher ist im Wasser! Er hatte jedoch noch keinen Erfolg. Mit wiederum erhöhter Skepsis fuhren wir mit dem Auto weiter Richtung Monfalcone. Die Fahrstrecke wurde lang und länger. Die Stimmung im Auto war relativ frostig. Plötzlich, mitten in den Alpen, klingelte das Telefon. Hallo, hier Nautec Mare - wir haben euren Propeller gefunden!
Schlagartig stieg die Stimmung im Auto an. Der Rest der Strecke war, trotz Starkregens, nur noch eine Formsache.
In Monfalcone angekommen, wurden wir auf die Folter gespannt. Das Büro hatte geschlossen. War es denn nun tatsächlich unser Propeller?
Als letztes Boot des Tages wurden wir aus dem Wasser genommen, um über die Nacht in den Gurten des Travelliftes hängen zu bleiben. Dann wurde er gebracht - unser Propeller!!! Schnell wurde er zerlegt. Alle Teile und sogar die Schrauben zum Befestigen waren noch da. Nun konnte man sehen, dass sich das Sicherungsblech aufgebogen hatte. Offensichtlich war der Propeller nicht bis zum Anschlag auf der Welle gewesen, was zu der Möglichkeit des Propellerverlustes geführt hat. Irgend ein Schmutzpartikel hatte die richtige Installation verhindert. Mea culpa! Nie wieder wird das passieren!
Schnell war der Propeller unter Aufsicht von verschiedenen sachverständigen Augen erneut angebaut. Jetzt richtig!
Wir hatten auf der Wiese von Nautec Mare mehrere vier und fünfblättrige Kleeblätter gefunden. Da muss echt Glück im Spiel gewesen sein, den Propeller erst kurz vor dem Stegplatz zu verlieren. Sonst wären wir trotz Versicherung einiges ärmer geworden.
Nun schwimmt Naima wieder und lässt sich manövrieren - ein Genuss!
Wir werden heute zum Ausklarieren zum Flughafen Triest fahren - zur Border Police. Schließlich verlassen wir morgen den Schengen Raum und fahren nach Kroatien. Nun sind wir wieder guter Dinge!