Dienstag, 14. Juni 2016
Montag, 13. Juni 2016
Chalkida - Eretria
Nach nicht allzu langer Nacht trieb es uns in den Hafen von Eretria. Der Wind stand gegenan, jedoch kreuzten wir die wenigen Seemeilen unter Segel. Es stand eine gigantische Welle und dann stellte einer den Wind ab. Wenig später, wir hatten gerade geankert, drehte er um 90 Grad und dann blies es wieder. Wir haben daraufhin beschlossen, an der Mole fest zu machen. Wir hoffen, dort eine ruhige Nacht zu verbringen.
Sonntag, 12. Juni 2016
Es ist passiert
Gegen 22.30 Uhr ist die Brücke aufgegangen. Wir erhielten nach einem Frachtschiff die Genehmigung als erstes Sportboot die Brücke zu passieren. Die Brücke war jeweils zur Hälfte in eine Kammer gezogen worden, die unter der Fahrbahn lag. Dadurch war die gesamte Breite des Fahrwassers befahrbar. Kurz nach der Brücke legten wir in sicherer Entfernung zum Fahrwasser den Anker. Pünktlich zu diesem Zeitpunkt kam Wind auf, der uns die ganze Nacht ganz ordentlich durchschüttelte.
Der Brückentag
So, heute soll es dann soweit sein! Wir wollen in der kommenden Nacht die Brücke von Chalkida passieren. Am Morgen wurde mit der Autovermietung telefoniert und ein früherer Zeitpunkt zum Abgeben des Polos vereinbart. Wir wollten noch ein wenig durch Chalkida gehen und wollten natürlich dann für den Wagen keine Parkgebühren bezahlen. Gesagt, getan. Der Wagen konnte problemlos bereits früher zurückgegeben werden und wir konnten in der größten Gluthitze auf die alte Festung klettern. Von oben genossen wir den Blick nach Nord und Süd. Mit dem Bus fuhren wir zurück zum Böötchen. Nach dem Auftanken mit Trinkwasser zog es uns zur Warteposition vor der Brücke. Dann zur Polizei, zum Anmelden der Durchfahrt. Bezahlt hatten wir den Brückenzoll bereits vorgestern im Hafenamt. Nach intensiver Kontrolle aller Unterlagen, meinte die junge Polizistin, dass die Durchfahrt am Sonntag eigentlich mehr kostet und ich solle nochmals zum Hafenamt um die Differenz zu bezahlen. Wir hatten extra einen Tag länger in Nea Atraki gelegen, um diesem erhöhten Brückenzoll zu entkommen. Also musste ich noch zum Hafenamt, mit denen ich die Durchfahrt vereinbart hatte. Im Hafenamt erkannte man anhand der Unterlagen, dass der Kollege vor 2 Tagen einen Fehler gemacht hatte. Problemlos wurde das Datum geändert - natürlich ohne Zuschlag. Dann zurück zur Polizei. Die waren nun bereit, mich in die Gruppe der Schiffe aufzunehmen, die ab 10.00 Uhr den Funk auf Kanal 12 in Standby haben sollten, um dann zur Passage aufgerufen zu werden, wenn die Brücke öffnet. Einen genauen Zeitpunkt konnte man uns nicht nennen, da wir an einem der 9 Tage im Monat durch die geöffnete Brücke fahren wollen, wo der Wechsel zwischen Ebbe und Flut nicht genau vorherbestimmt werden kann. Also ist warten angesagt. Aber interessant ist es schon, wir liegen am Ku'damm von Chalkida. Hier flanieren die Schönen und andere an uns vorbei. Viele hübsche junge Menschen. So kann man sich auch die Zeit vertreiben. Öfter sprechen uns Passanten an, ob und wie wir aus Berlin hier her gekommen sind. Wir hören öfter "Willkommen". Eigentlich ganz nett.
Samstag, 11. Juni 2016
Runde über die Eretria-Ebene
Manchmal ist es doch gut das Land nicht nur vom Wasser aus zu sehen. Durch Berge und Hügel wird uns oftmals der Blick auf schöne Landschaften versperrt. Vom Wasser gesehen fahren wir an imponierenden Formationen vorbei und können nur ahnen, was hinter diesen Hügeln verborgen ist. Also wurde mal wieder ein Auto gemietet. Zuerst natürlich damit zu Lidl. Alle Vorräte (z.B. Bier) sind nun wieder aufgefüllt und dürften die nächsten Wochen ausreichen. Anschließend führt uns unser Neugierde mit dem Auto an Chalkida vorbei, durch die Eretria - Ebene nach Eretria, vorbei an einem riesigen Feuchtgebiet, bewachsen mit Schilf, in einer bizarren Umgebung. Unsere Fahrt bringt uns nach Porto Boufalo, einer kleinen natürlichen Bucht, die dem Paradies nachempfunden sein muss. Dort werden wir auch unseren Anker fallen lassen! Manfred von der "Amiamo" begleitet uns bei der Fahrt und hat uns diesen Tip gegeben. Ein Bad im klaren Wasser und eine Mittagspause bei "Stella" in der Strandtaverne, verfestigten den Eindruck der paradiesischen Zustände. Die Fahrt zurück war kurzweilig und so endete der Tag mit vielen neuen Eindrücken der schönen Insel Euböa in unserer Taverne in Nea Atraki.
Freitag, 10. Juni 2016
Besondere Brücken-Erfahrung
Was erwartet uns nun am Montag morgen bei der Passage der Meerenge von Chalkida? Die erste Besonderheit für das Mittelmeer sind die Gezeiten. Im Golf von Euböa wird das Wasser vom Mond hin und hergetrieben. Jedoch gibt es mit der ca. 40 m engen und 7 m tiefen Stelle in Chalkida ein Hindernis, das die Fließgeschwindigkeit und die Höhe der Tiede wesentlich beeinflusst. Bei Springfluten entstehen dort Fließgeschwindigkeiten von bis zu 8 kn. Zudem hat man bereits 411 v. Chr. an dieser Stelle eine Brücke gebaut, die nur in der Nacht, wenn Ebbe und Flut sowie andere Wettereinflüsse das Wasser zum Stillstand gebracht haben, geöffnet wird. Daher gibt es eine Hafenkommandantur, die das Öffnen und Schließen, der jetzt moderneren Drehbrücke, beaufsichtigt und veranlasst. Dazu muss jedes Schiff am Vorabend in einen Wartebereich vor der Brücke und muss sich bei der Kommandantur anmelden. Die Passage ist daher auch kostenpflichtig. Man wird zum Zeitpunkt der Öffnung per Funk aufgerufen die Furt zu passieren. Ein genauer Zeitpunkt kann durch die vielen Einflussfaktoren nicht genannt werden. Daher muss jedes Schiff im Wartebereich auf Abruf bereitstehen. Es wird wohl eine kurze Nacht!
Pause mit Berechnung oder später ist billiger?
Heute wollten wir einen ruhigen Pausentag einlegen. Wollten...! Ok, wir sind noch in Nea Artaki, haben uns die Füße blutig gelaufen und sind nach Chalkida mit dem Bus gefahren. Aber noch in Ruhe von vorn! Also, Frühstück mit Brot von nahegelegenen Minimarkt, und dann sollte es los gehen. Der Verein ließ uns mitteilen, dass wir doch bitte in Chalkida unsere Hafengebühren bezahlen sollten. Zum Ausgleich fuhr uns ein Mitglied des Vereins mit seinem Auto zur nächsten Wäscherei, wo wir unsere Schmutzwäsche zur Reinigung los wurden. Also war klar, am Nachmittag nach Chalkida, denn hier öffnet jedes Geschäft erst wieder ab 17.00 Uhr und dann wird die Stadt interessanter. Also sind wir in sengender Sonne durch Nea Artaki gestapft. Es wurde ein 3 m langer Duschschlauch erstanden, denn irgend ein Wasserhahn ist in Greece immer offen und dann kannst du an dem mit einem kurzen Schlauch, mit Duschvorsatz dran, immer für persönliche Sauberkeit sorgen, ohne das Wasserreservoir an Bord zu belasten. Und dann stellten wir im Internet fest, Nea Artaki hat ein Lidl. Dunkles Brot und Aufschnitt vor Augen zogen wir los. Leider in die falsche Richtung. It is a long way... Zurück an Bord, wurden erst einmal die Wunden geleckt und neue Kraft geschöpft. Dann in die richtige Richtung. Es dauerte nur 15 min. in einer Richtung, aber die hatten es in sich! An Bord dann nochmals alles richten, den Duschschlauch einweihen und dann zum Bus nach Chalkida. Dort zur Hafenpolice. Es wurde geklärt, das die Brückengebühr an Sonntag höher ist und wir daher erst am Montagmorgen durch die Brücke fahren. Dafür wurde die Hafengebühr etwas höher und unsere Liegezeit verlängerte sich auf 3 Tage. Mit den Quittungen begaben wir uns zum Hafenamt, um nachzufragen, wann konkret die Brücke geöffnet wird. Zuerst ließ man sich unsere Unterlagen zeigen... - und dann bitte noch die Versicherungsbestätigung... . Mit Grausen stellten wir fest, diese war Ende März abgelaufen! Ohne Versicherungsbestätigung keine Brückenpassage! Ein Anruf bei der ESA behob unser Problem. 10 min. später war eine neue Bescheinigung zum Hafenamt gefaxt. Alles klar! Wir sollten uns dann am Sonntag dort wieder gegen 20.00 Uhr melden. Das Schiff soll dann im Wartebereich festmachen, da die Brücke je nach Tiede zwischen 22.00 Uhr und 4.00 des Folgetages öffnet. Also haben wir noch Zeit die Umgegend mit einem Mietwagen zu erkunden! Na dann werden wir mal sehen, wo uns der kleine Polo morgen hinfährt.
Donnerstag, 9. Juni 2016
Limni- Nea Artaki
Die Sonne weckte uns im kleinen, ruhigen Hafen von Limni. Nach der Morgentoilette war der erste Gang zum örtlichen Bäcker. Ein frisches Brot und ein paar Leckereien wurden für kleines Geld erstanden, während Gina schon mal den Kaffee und den Tee fertig machte. Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es bei wenig Wind hinaus. Als wir weit genug vom Land entfernt waren, wurde die Badeplattform ausgeklappt und die Dusche in Gang gesetzt. So ein frisch geduschter Mensch segelt noch dreimal so gern. Der Wettergott hatte ein Einsehen mit uns und blies uns an der Euböa - Küste entlang. Wunderschöne Natur wechselte sich mit tollen Anwesen und Klöstern ab. In Nea Artaki erwarteten uns Sigrun und Manfred, die wir aus Nea Peramos (dem letzten Winterliegeplatz) kennen. Sie hatten für uns beim örtlichen Segelverein eine Mooringtonne reserviert. Da die 21 sm ausschließlich unter Segeln bei leichtem Wind zurückgelegt wurden, blieb heute keine Zeit, den Ort zu besichtigen. Ein gemeinsames Abendessen mit den Beiden in einer guten Taverne schloss den Tag ab.
Mittwoch, 8. Juni 2016
Kamena Vourla - Limni oder schnell weg
Unser letzter Ort, war leider so, dass wir uns nicht richtig wohl gefühlt haben. Die Fischer im Hafen würdigten uns keines freundlichen Blickes, da wir Ihnen scheinbar im Weg lagen. Die Hafenoffiziellen schauten, wann wir denn endlich fahren würden. In der Taverne verdunkelte sich der Blick vom Wirt, als er hörte, dass wir aus Deutschland kamen. Ein Wunder, dass wir noch bedient wurden. Deutschland scheint an der schlechten Situation im Ort schuld zu sein.
Eigentlich wollten wir früh los. Es klingelte der Wecker um 6.00 Uhr. Als wir feststellten, dass es draußen regnete, legten wir uns noch mal hin und schliefen aus. Gegen 11.00 Uhr legten wir dann mit verkürztem Ziel los. Anfänglich sehr bedeckter Himmel, der eine oder andere Regentropfen mogelte sich noch zu uns herunter, jedoch dann wurde alles besser! Wetter immer heiterer und Wind immer stärker. Zuerst hoch am Wind mit 6 kn. über Grund, trotz Gegenströmung! Später kam der Wind immer weiter von hinten, bis .... jemand einen Schalter umlegte, auf: Wind aus! Von 3 Bft. auf Null. Von jetzt auf sofort! Also die letzten Meilen unter Maschine bis nach Limni. Es ist schon etwas merkwürdig, wenn man bis auf 20 m an den Strand heranfährt, um dann rechtwinklig in den Hafen einzubiegen, bei 8 m Wassertiefe! Hier im Hafen konnten wir einen der letzten Plätze ergattern. Der Ort, sieht schon vom Hafen aus gesehen freundlicher aus. Nach einem Rundgang bestätigt sich der erste Eindruck. Ein gepflegter kleiner Ort, der leider wie alle kleinen Ortschaften damit zu kämpfen hat, dass Häuser verlassen werden und einfach verfallen. Nach gutem Essen in einer Taverne wird an Bord noch ein Absacker genommen.
Eigentlich wollten wir früh los. Es klingelte der Wecker um 6.00 Uhr. Als wir feststellten, dass es draußen regnete, legten wir uns noch mal hin und schliefen aus. Gegen 11.00 Uhr legten wir dann mit verkürztem Ziel los. Anfänglich sehr bedeckter Himmel, der eine oder andere Regentropfen mogelte sich noch zu uns herunter, jedoch dann wurde alles besser! Wetter immer heiterer und Wind immer stärker. Zuerst hoch am Wind mit 6 kn. über Grund, trotz Gegenströmung! Später kam der Wind immer weiter von hinten, bis .... jemand einen Schalter umlegte, auf: Wind aus! Von 3 Bft. auf Null. Von jetzt auf sofort! Also die letzten Meilen unter Maschine bis nach Limni. Es ist schon etwas merkwürdig, wenn man bis auf 20 m an den Strand heranfährt, um dann rechtwinklig in den Hafen einzubiegen, bei 8 m Wassertiefe! Hier im Hafen konnten wir einen der letzten Plätze ergattern. Der Ort, sieht schon vom Hafen aus gesehen freundlicher aus. Nach einem Rundgang bestätigt sich der erste Eindruck. Ein gepflegter kleiner Ort, der leider wie alle kleinen Ortschaften damit zu kämpfen hat, dass Häuser verlassen werden und einfach verfallen. Nach gutem Essen in einer Taverne wird an Bord noch ein Absacker genommen.
Dienstag, 7. Juni 2016
Orei - Kamena Vourla
Die Wettervorhersage versprach uns nordöstliche Winde. Für uns ein Grund schnell abzulegen. Nach kurzen Tschüss und bleibt schön gesund ging es nach Begleichung der Hafengebühren (3 Tage = 7,68 €) auf die Reise. Limnis war das Ziel. Zuerst ohne Wind, doch dann frischte er immer weiter auf und brachte Regen mit sich. Segel und alles weitere oberhalb der Wasserlinie wurde gründlich gespült. Als wir am Kap Kavos ankamen und glaubten mit halbem Wind auf Limnis zuhalten zu können, drehte er dort mit weiterem Regen auf gegenan. Für uns Grund genug das Ziel zu verändern. Der nächste (größere) Hafen war Kamena Vourla. Na ja, wenn der groß ist, wie klein sind dann die anderen Häfen? Für uns war genau an der Hafeneinfahrt ein Platz frei. Kein zweites Böötchen hätte mehr Platz gefunden. Nett begrüßt man uns auf deutsch. Kein Problem, eine Nacht können wir hier liegen. Nur, wenn der Wind auf West dreht, wird es doch ganz schön unruhig. Doch so ein Wind ist nicht vorher gesagt! Im Gegenteil, er soll weiter auf Ost drehen. Da wollen wir hin. Na toll!
Es folgt der obligate Rundgang durch den Ort. Unzählige Tavernen, ein ordentlicher Supermarkt und ein großes Luxushotel. Alles Top gepflegt und ein paar Schritte weiter, ein Hotel aus den 1930er Jahren - total verfallen! Trauriger Anblick! In diesem Ort sollen viele griechische Filme gedreht worden sein. Darüber hinaus soll es hier früher vor reichen Griechen gewimmelt haben. Davon gibt es offensichtlich leider nicht mehr viele hier.
Morgen früh versuchen wir weiter zu kommen. Vorher natürlich noch in die Taverne, 30 m entfernt.
Es folgt der obligate Rundgang durch den Ort. Unzählige Tavernen, ein ordentlicher Supermarkt und ein großes Luxushotel. Alles Top gepflegt und ein paar Schritte weiter, ein Hotel aus den 1930er Jahren - total verfallen! Trauriger Anblick! In diesem Ort sollen viele griechische Filme gedreht worden sein. Darüber hinaus soll es hier früher vor reichen Griechen gewimmelt haben. Davon gibt es offensichtlich leider nicht mehr viele hier.
Morgen früh versuchen wir weiter zu kommen. Vorher natürlich noch in die Taverne, 30 m entfernt.
Montag, 6. Juni 2016
Tag der Trennung
Wir hatten vor, noch einen Tag gemeinsam mit Hubert und Christiane von der Tara in Orei zu verbringen. Leider war es uns nicht möglich für diesen Tag ein Auto zu mieten, um über die Insel Euböa zu fahren. Die Tara-Crew entschied sich, noch mindestens einen weiteren Tag in Orei zu verbleiben. Uns zieht es jedoch jetzt Richtung Süden, um unsere geplante Ägäisrunde umzusetzen. Also werden wir morgen weiterziehen, während sich die Tara wieder Nordwärts in den Golf von Volos bewegt. Vor uns liegt die Enge von Chalkis, mit einer Drehbrücke, die nur Nachts, wenn die Tiede umkippt, öffnet. Sonst kann es in der schmalen Enge bis zu 8 kn Strömung geben. Vorher werden wir noch einen Stop in Limni einlegen, um dann für die Nachtfahrt Kraft zu schöpfen.
Als wir heute in Orei spazieren gegangen sind, haben eine "Werft" bei Orei besucht, wo wir uns vorstellen könnten, unser Böötchen überwintern zu lassen. Hier gibt es zwar keinen Travelliftes, jedoch einen Slipwagen, der bis zu 40t schwere Boote über den Strand ins Wasser setzt. Der Preis ist ok, also mal sehen, ob wir im Herbst hier wieder landen.
Beim Rundgang durch den offensichtlich armen Ort, sind wir auf eine Marmorstatur von einem Stier gestoßen, der aus dem Wasser vor Orei geborgen wurde. Er stammt aus dem Altertum und war im Meer versunken. Toll, was die alten Griechen früher schon ihren Verwandten auf die Gräber gestellt haben.
Nach gutem Essen in der Taverne die wir bereits gestern besucht haben, beenden wir den Tag mit einem Scheidebecher bei uns an Bord.
Als wir heute in Orei spazieren gegangen sind, haben eine "Werft" bei Orei besucht, wo wir uns vorstellen könnten, unser Böötchen überwintern zu lassen. Hier gibt es zwar keinen Travelliftes, jedoch einen Slipwagen, der bis zu 40t schwere Boote über den Strand ins Wasser setzt. Der Preis ist ok, also mal sehen, ob wir im Herbst hier wieder landen.
Beim Rundgang durch den offensichtlich armen Ort, sind wir auf eine Marmorstatur von einem Stier gestoßen, der aus dem Wasser vor Orei geborgen wurde. Er stammt aus dem Altertum und war im Meer versunken. Toll, was die alten Griechen früher schon ihren Verwandten auf die Gräber gestellt haben.
Nach gutem Essen in der Taverne die wir bereits gestern besucht haben, beenden wir den Tag mit einem Scheidebecher bei uns an Bord.
Sonntag, 5. Juni 2016
Sailing in the Wind
Die nördlichen Sporaden haben noch eine Insel, die wir jedoch vorgezogen haben nicht zu besuchen, Skiatos! Der Hafen von Skiatos liegt direkt an der Einflugschneise des Flughafens. Wir müssten es ja zwar gewohnt sein, da wir in Berlin auch in der Nähe des Flughafens wohnen, jedoch ist der Hafen hier deutlich näher am Flughafen als Zuhause. Mit unserem Mast dürfen wir nicht mehr an jeder Stelle des Hafens liegen, da sonst die Räder der Flugzeuge unseren Verklicker abknicken würden. Da Olympia Radio auch noch eine Near Gale Warnung für Wind aus Nord herausgegeben hat, haben wir uns für den Hafen Orei auf der Insel Euböa entschieden. Nur fliegen war schöner. Zuerst hatten wir fast keinen Wind. Die ersten Meilen musste der Diesel arbeiten. Dann drehte der Wind immer stärker nach Norden, sodass segeln zum Genuss wurde. Kleine Welle, Wind von hinten und Geschwindigkeiten bis zu 8 kn. Die Einfahrt in den Golf von Trikeri präsentierte sich als eindrucksvolles Naturschauspiel. Berge wechselten mit flacher Landschaft ab. Das türkiesblaue Wasser war leider durch etwas umher treibenden Müll verschmutzt. Eine volle Mülltüte verfing sich im Ruder von der Tara, sodass diese nur durch einen Taucheinsatz von Hubert wieder entfernt werden konnte und die Tara wieder lenkbar wurde. Stress vor dem Hafen, mit gutem Ausgang. Beim Anlegen im Hafen von Orei wollte meine Fernbedienung der Ankerwinde plötzlich nicht mehr, sodass unser Anlegemanöver leider etwas verunglückte. Aber auch hier, Ende gut - alles gut. Ein kleiner Sprung ins Wasser und ein gutes Abendessen rundeten den gelungenen Tag ab. Als die Sonne hinter den Bergen verschwand, war klar, es war Sonntag.
Samstag, 4. Juni 2016
Ein Brett für die Welt
Wer glaubt, die Unterschiede zwischen Mittelmeer und Ostsee wären mit dem letzten Beitrag hinreichend dargestellt, der irrt! Nun legt man hier in Häfen meist römisch-katholisch - also rückwärts - an, doch wie kommt man dann an Land? Zwischen dem Böötchen und der Betonwand klafft eine Lücke von über einem Meter! Als ich in Nea Peramos Stavros mein Fenderbrett zeigte, über das ich vom Heck auf die Mole balancieren wollte, meinte er, ich würde mich doch überschätzen. Es müsse länger und breiter sein. Tatsächlich habe ich seinem Rat folge geleistet. Gut so! Am Heck arretiert und mit zwei Flaschenzügen vom Geräteträger auf die Mole abgelassen, bietet es einen guten Übergang in die restliche Welt. In Partitiri, als wir den ekelhaften Schwell im Hafen hatten, war es trotzdem eine Herausforderung darüber zu balancieren. Aber ohne dieses breite, lange Brett, - keine Chance!
Übrigens, inzwischen hängt auch an unserem Heck ein Fender, der uns vor einer Kollision mit der Betonwand bewahren soll, wenn wir rückwärts anlegen. Nicht unbedingt schön, aber hoffentlich wirksam. Ich hoffe trotzdem, nie an diese zu knallen. Es gibt schönere Begegnungen!
Übrigens, inzwischen hängt auch an unserem Heck ein Fender, der uns vor einer Kollision mit der Betonwand bewahren soll, wenn wir rückwärts anlegen. Nicht unbedingt schön, aber hoffentlich wirksam. Ich hoffe trotzdem, nie an diese zu knallen. Es gibt schönere Begegnungen!
Wie geht das Segeln in Griechenland oder nach jeder Herausforderung kommt eine Entschädigung
Es ist schon etwas anders im Mittelmeer zu segeln. Wenn du auf der Ostsee unterwegs bist, kennst du fast nicht die Funktion des Ankers. Man fährt von Hafen zu Hafen und ist enttäuscht, wenn der Liegeplatz, an dem du dich sicher anbinden kannst, zu weit von den Facilities entfernt ist. Toilette, Dusche, was ist das im Mittelmeer? So etwas hat man an Bord. Sicherer Liegeplatz? Das ist etwas, was man in Griechenland eigentlich nahezu nicht findet (bis auf einige Marinas auf dem Festland). Es gibt zumeist bestenfalls eine Hafenmole. Um dort anzulegen, musst du natürlich deinen Anker tief genug im Hafengrund eingefahren haben, um rückwärts an der Mole anzulegen. Wenn dein Anker nicht hält, klebst du an der Betonwand! Besonders interessant wird es, wenn der Wind dreht. Häfen im Mittelmeer sind nicht automatisch gegen alle Windrichtungen sicher! Plötzlich hast du einen enormen Schwell im Hafen, sodass du alle klappernden Teile in und um dein Boot herum kennen lernst. Zur Not entfällt auch mal etwas Nachtschlaf. Alles sehr beeindruckend.
Am Folgetag läufst du in eine malerische Bucht ein, triefend vor Kitsch. Es riecht nach Kiefernwald, der Grund ist sichtbar bis in 10 m Tiefe, die Farben vom Wasser und der übrigen Natur beeindrucken erneut, jedoch positiv. Du kannst diese Eindrücke fast nicht hinreichend in dich aufnehmen, fotografieren schon gar nicht! Dort wird zunächst wieder die Funktion des Ankers getestet. Rund um dich, nur Natur und andere Verrückte, die den Ausgleich zwischen Herausforderung und Belohnung suchen. Der liebe Gott hat das schon richtig gut eingerichtet! Wenn es hier keine besonderen Herausforderungen gäbe, würden alle hier segeln!
Am Folgetag läufst du in eine malerische Bucht ein, triefend vor Kitsch. Es riecht nach Kiefernwald, der Grund ist sichtbar bis in 10 m Tiefe, die Farben vom Wasser und der übrigen Natur beeindrucken erneut, jedoch positiv. Du kannst diese Eindrücke fast nicht hinreichend in dich aufnehmen, fotografieren schon gar nicht! Dort wird zunächst wieder die Funktion des Ankers getestet. Rund um dich, nur Natur und andere Verrückte, die den Ausgleich zwischen Herausforderung und Belohnung suchen. Der liebe Gott hat das schon richtig gut eingerichtet! Wenn es hier keine besonderen Herausforderungen gäbe, würden alle hier segeln!
Freitag, 3. Juni 2016
Skopelos Stadt - Ormos Panormos
Heute sollte es soweit sein, eine neue Insel war zu erkunden - Skiatos. Eine Drehscheibe für den Tourismus auf den nördlichen Sporaden. Unmittelbar neben dem Hafen beginnt die Start- und Landebahn des Flughafens. Von einem bestimmten Punkt in dem Hafen, darf die Höhe des Bootes max. 4 m betragen. Also für uns eingeschränkte Liegemöglichkeiten. Trotzdem - unerschrocken wollen wir versuchen einen Tag dort zu bleiben. Zuerst lassen wir uns am Morgen von der Border Police einen Stempel in die Depka geben. Ziel Skiatos! Nachdem unsere französischen Nachbarn mit ihrer 50 Fuß Yacht mit Verspätung ablegten - sie hatten ihre Ankerkette über Huberts gelegt - konnten wir um ca. 10.00 Uhr los. Inzwischen blies der Wind aus Nordwest - genau gegenan! Also in Lee der Insel entlang, vorbei an wunderschönen Badebuchten. Da der Wind stetig auffrischte, beschlossen wir in eine rundum wettersichere Bucht einzulaufen. Ormos Panormos auf Skopelos. Diese Bucht ist unglaublich. Natur pur, die Bucht geformt wie ein L und vor dem Eingang zur Bucht eine Insel als Wellenbrecher. Man liegt hier vor Anker, mit einer Landleine um einen großen Stein herum gesichert. Auf der Ecke der Bucht eine ....... Taverne!!! Das Wasser so klar, dass alle Einzelheiten am Boden zu erkennen sind - selbst der Anker! Dann also erst mal baden! Wasser 23 Grad, Luft 28 Grad, Sonne! Wir haben es schon schwer!
Donnerstag, 2. Juni 2016
Trepp auf -Trepp ab, Skopelos Stadt für Anfänger
Langsam setzt sich der Nordwest- Wind durch. Das heißt, wenn man da von Wind reden kann. 2 Bft. in der richtigen Richtung, immerhin! Morgen soll uns der Weg nach Skiatos treiben - offensichtlich ohne Wind. Daher stand heute noch verschiedenes auf der To-do-Liste. Das Deck war noch mit dem roten Zeug - Reste des letzten Regens - überzogen. Unter Deck sammelt sich enorm schnell jeglicher Staub und Schmutz an, der dringend der Reinigung bedurfte. Klare Aufgabenteilung: Skipper außen - Frau Kapitän innen!
Nachdem die Sonne endlich hoch genug stand, - wir sind ja schließlich deutscher Abstammung und die gehen immer in der Mittagssonne durch Stadt und Land - ging es in die scheinbar menschenleere Stadt Skopelos. Viele Treppen belasteten den Kreislauf, aber wir fanden auch langsam den einen oder anderen netten Winkel sowie Sanierungsobjekte, die einen gelangweilten Deutschen ggf. Jahre beschäftigen würden - aber mit tollem Ausblick, an historischer Stätte!
Nachdem wir endlich genug hatten, zog es uns zurück zum Böötchen. Dort trafen wir auf Wolfgang und Petra aus Germersheim, die im letzten Jahr mit ihrem Motorboot die gleiche Tour wie wir zurückgelegt hatten und fast neben uns lagen. Am frühen Nachmittag floss beim Pfälzer babbele das eine oder andere Weinchen, sodass wir bald dringend der festen Nahrungsaufnahme bedurften. Danach waren wir dann klar genug, um mit Hubert und Christiane den Weg zur Nachbarinsel zu besprechen (Its a long way :-)). Morgen Vormittag geht es dann weiter! Der Diesel wird es schon schaffen, habt vertrauen!
Nachdem die Sonne endlich hoch genug stand, - wir sind ja schließlich deutscher Abstammung und die gehen immer in der Mittagssonne durch Stadt und Land - ging es in die scheinbar menschenleere Stadt Skopelos. Viele Treppen belasteten den Kreislauf, aber wir fanden auch langsam den einen oder anderen netten Winkel sowie Sanierungsobjekte, die einen gelangweilten Deutschen ggf. Jahre beschäftigen würden - aber mit tollem Ausblick, an historischer Stätte!
Nachdem wir endlich genug hatten, zog es uns zurück zum Böötchen. Dort trafen wir auf Wolfgang und Petra aus Germersheim, die im letzten Jahr mit ihrem Motorboot die gleiche Tour wie wir zurückgelegt hatten und fast neben uns lagen. Am frühen Nachmittag floss beim Pfälzer babbele das eine oder andere Weinchen, sodass wir bald dringend der festen Nahrungsaufnahme bedurften. Danach waren wir dann klar genug, um mit Hubert und Christiane den Weg zur Nachbarinsel zu besprechen (Its a long way :-)). Morgen Vormittag geht es dann weiter! Der Diesel wird es schon schaffen, habt vertrauen!
Mittwoch, 1. Juni 2016
Kurze Nacht - tolle Runde über die Insel
Gestern hatten wir schon unser Quad gemietet und sind anschließend schon eine kleine Runde über die Insel gefahren. Gemeinsam mit Hubert und Christiane sollte heute eine größere Runde über die Insel folgen. Daher wäre es gut gewesen, hätten wir in der Nacht schlafen können. Leider legte neben uns eine Charteryacht aus Serbien an und unterhielt sich lauthals an Bord. Um 3.00 Uhr ist mir dann der Kragen geplatzt. Klar und deutlich verlangte ich, doch nun endlich Ruhe zu geben. Zum Glück wirkte es. Gegen 11.00 Uhr starteten wir unsere Inselrunde. Vorbei an der Bucht von Panormos, im Südosten der Insel, nach Norden bis zur alten Stadt Glossa. Dabei passierten wir diverse Badebuchten. Alle in einem Stil, gemischt aus Felsen, Sandstrand sowie Kiefern-, Zypressen- und Olivenwäldern. Die alte Stadt Glossa, hoch an einem Berg erbaut, lud ein zum Verweilen. Natürlich trabten nur wir Deutschen in der sengenden Mittagssonne die Stufen der Wege auf und ab. Vor Schweiß triefend, stiegen wir wieder auf unsere Fahrzeuge, um in die Bucht von Kastani zum Baden zu fahren. In das kristallklare Wasser gingen wir vom gepflegten Kiesstrand hinein. Noch etwas kalt, so mit 21 Grad, jedoch unheimlich erfrischend. Von allen Eindrücken kann man nicht genug erhalten! Wir werden morgen noch hier bleiben, da sich auch das Wetter nicht richtig entscheiden kann. Morgen, ein Tag zum Ausruhen!
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