Dienstag, 10. Juli 2018
2. Kanaletappe - Beilngries- Nürnberg,
Vor uns lag eine Etappe, die wir bei der Hinfahrt -im Jahr 2015- als Mörderetappe benannt hatten. Eine Etappe mit 7 Schleusen, zwei Schleusen bergan und 5 davon abwärts. Dazwischen gab es keine Anlegemöglichkeiten für uns. Das bedeutete, früh aufstehen und nach dem Duschen ablegen. Frühstück gab es unterwegs. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen krachte das Kiel gegen einen Stein auf dem Boden. Ich denke, unser Kiel hat eine neue Schlachtnarbe. Der Tag fing ja gut an. In der ersten Schleuse wurden wir nach kurzer Wartezeit mit einem niederländischen Frachtschiff zusammen abgefertigt. Die nächste Schleusung machten wir mit dem gleichen Frachter vor uns. Nach dieser Wassertreppe passierten wir die europäische Wasserscheide. Von nun an ging es abwärts. Leider wurde das Wetter schlechter, es fing an zu regnen und es wurde nur noch etwa 20 Grad kalt. Brhhh! Das waren wir gar nicht mehr gewöhnt. Von unserem Frachter mussten wir uns leider trennen, da er mit einem anderen Berufsschiff gemeinsam heruntergelassen wurde. Wir mussten warten, wurden jedoch eine Stunde später allein geschleust. Ein riesiges Bauwerk für uns allein. Es folgten weitere identische Schleusen, bei denen es jeweils fast 25 m abwärts ging. Es folgten Regen, Wartezeiten und Schleusungen, die uns ermüdeten. Den krönenden Abschluss bildete die Schleuse Nürnberg, bei der wir auf ein Kabinenschiff warten mussten, mit dem wir gemeinsam abgefertigt wurden. Im Hafen vom Motor-Yacht-Club Nürnberg erhielten wir einen Liegeplatz mit ausreichender Wassertiefe. Gina kochte uns schnell noch ein Abendessen, bevor wir im Clubhaus den Sieg der französischen Fußball- Nationalmannschaft mit ansahen. Wenig später fielen wir hundemüde ins Bett. Wir hatten schließlich 34 Meter aufwärts und 103 Meter abwärts geschleust.