Freitag, 20. Mai 2016

Donnerstag, 19. Mai 2016

D-Day

Heute liegen wir den zweiten Tag im kleinen Hafen von Ormos Panagios. Mit Hilfe von Christa, unserer Nachbarin aus Nea Peramos, haben wir bei der nächsten Tankstelle die Treibstoffvorräte (D wie Diesel) aufgefrischt. Nun ist wieder alles komplett. Motor wurde einer Sichtinspektion unterzogen, Stevenrohr abgeschmiert, usw. Das Wetter kann sich offensichtlich nicht entscheiden, soll es nun regnen, Gewittern, Stürmen oder Hageln. Ja, tatsächlich ist Gewitter mit Hagel vorhergesagt. Nun ist die Entscheidung für die Weiterfahrt nicht ganz einfach. Da der Wind ständig dreht und hier nur wenige Häfen mit einer Sicherheit für alle Windrichtungen vorhanden sind, kann nicht jede Bucht angelaufen werden. Also lassen wir uns das Leben hier einfach weiter gut gehen und machen einen kurzen Spaziergang zum nächsten Strand. Leider ist das Wasser noch zu kalt. Da wir in den letzten Wochen Zuhause noch genug Stress hatten, können wir die Ruhe und Unentschlossenheit gut gebrauchen. Daher haben wir für morgen ein Auto gemietet, um uns in Ruhe den Mittelfinger von Chalkidiki anzusehen. Die Tara ist heute ins Wasser gekommen und bereitet sich vor, uns zu folgen. Morgen werden wir klären, wo wir uns ggf. treffen.

Mittwoch, 18. Mai 2016

Schlechtes Reinigungskonzept

Uns war klar, dass hier im Süden Duschen in Marinas ein Fremdwort ist. Daher hatten wir vor, im warmen Mittelmeer zu baden und anschließend auf der Badeplattform die restlichen Reinigungsarbeiten am Körper vorzunehmen. Nur entwickelt sich das Wetter hier nicht wie gewünscht, sodass der empfindliche Autor ein Problem hat. Die Wassertemperatur beträgt leider nur 17 Grad. Das Weichei Seiffert setzt bei diesen Temperaturen keinen Zeh ins Wasser. So bleibt die Reinigung nur komplett an Bord. Die Maschine erwärmt unser Wasser und dann im Cockpit duschen. Folge: guter Geruch in der Nase. Ich hoffe, dass wir dadurch nicht das super klare Wasser verunreinigen.
Das Wetter tut gegenwärtig alles, um nicht höhere Salzwassertemperaturen zu erzeugen. Heute - also um 4.00 Uhr haben wir mitten im Gewitter unseren Ankerplatz verlassen um vor den Wellen tiefer in die geschützte Bucht zu fliehen. Später - gegen 11.00 Uhr - haben wir dann vorgezogen, doch in die örtliche Marina Agios Nikolaos zu ziehen. Die Wettervorhersage macht uns für die Weiterreise wenig Mut. Und außerdem, setzt beim Autor gerade die Erholung ein. Kennt ihr das? Du sitzt vor einer Tasse Kaffee und bewunderst, wie sich das Wasser darin so schnell bewegen kann? Mir geht das gerade total ab. Also noch einen Tag faulenzen und das Wetter sich selbst überlassen.
Aber am Abend noch mit dem Beiboot bis in die Taverne!

Dienstag, 17. Mai 2016

Schaukeltag, mit Security

Heute sollte es nun so weit sein! Der Wind hat aufgrund einer Zwischenstörung auf West gedreht. Nach kurzem Frühstück, dem klarieren des Böötchens und Frischwasser bunkern am Pier, stechen wir in See. Das Mittelmeer begrüßt mit leichtem Wind zwischen 3 und 5 Bft. Da wir ziemlich genau Südkurs segeln geht das eigentlich ganz gut voran, wenn da nicht diese elende Kreuzsee wäre. Wir werden in sämtliche Richtungen geschleudert. Es haben sich Wellenberge von über 2m höhe aufgetürmt. Trotzdem hüpft Naima mit uns fix über alle Berge, bis zum großen Berg Atos. Zwischendurch erscheinen am Horizont Kriegsschiffe, die, als Sie auf unserer Höhe waren, deutlich Fahrt heraus nahmen. Bei dieser Schaukelei nicht schlecht eine eigene Security zu haben. Sie verloren jedoch schnell das Interesse an uns und fuhren einfach weiter. Den Atos umrunden wir in einem Abstand von ca. 1 sm und bewundern die vielen Klöster. Der Wind lässt nach, deshalb muss die Maschine den restlichen Weg mitlaufen. Wir wollen doch noch im Hellen den kleinen Hafen Panagias anlaufen. Hier soll man wunderbar sicher liegen können. Da wir uns nicht bewusst waren, wo wir an den Steg gehen können, haben wir einfach in der Bucht den Anker geworfen und schaukeln nun im kaum vorhandenen Wind vor uns hin. Das Beiboot wurde schnell zu Wasser gelassen und eine Taverne im Ort besucht. Zum Glück waren wir rechtzeitig wieder an Bord, denn rund um uns zucken Blitze. Sollte das der Abschluss eines 65 sm Rittes in knapp 11Std. sein?
Nein natürlich! ---- der Absacker an Bord!


Mit lieben Grüßen

Montag, 16. Mai 2016

Warten auf den (richtigen) Wind

Nach den Wetterfröschen zieht heute Nacht eine Störung durch, mit der Folge, dass morgen den ganzen Tag der Wind aus Norden kommt. Da wir etwa 50 sm Richtung Süden vor uns haben, ist es für uns sehr schön, wenn wir nicht, wie gestern, ständig aufkreuzen müssen. Daher haben wir den Tag heute vertrödelt, in der Hoffnung morgen leichter voran zu kommen. Limenaria ist auch durchaus ein Ort, an dem man Zeit vertrödeln kann. Das Wetter heute war wie aus dem Bilderbuch. Sonne, blauer Himmel, türkises Meer und dann unter dem Bimini im Schatten frühstücken. Plötzlich, ein Knall. Vor Schreck rauschen wir zusammen. Der Bissen bleibt uns im Hals stecken. Unser Lifesling (eine Bergeschlaufe für über Bord gegangene Personen) hat plötzlich ausgelöst. Der hat offensichtlich Sonne mit Wasser verwechselt und ist in der Halterung nahezu explodiert. Ein schöner Schreck in der Morgenstunde.

Sonntag, 15. Mai 2016

On the road

Nach allen Vorbereitungen und Besuchstagen haben wir nun unsere Ägäisrunde gestartet. Die erste Hürde ist die Passage des heiligen Berges Atos. Von Nea Peramos bis zum ersten Hafen auf dem Mittelfinger von Chalkidiki sind es ca. 70 sm. Da der Wind auch in den nächsten Tagen gegenan steht, haben wir noch einen Hafen auf Thassos angelaufen. Limenaria kürzt die Strecke um etwa 20 Seemeilen. Nach umfangreichen Gesprächen am Abend mit Sigrun und Manfred aus Hamburg mit dem einen oder anderen Ouzo, haben wir beschlossen, die nächste Etappe erst am Dienstag zu starten. Nach diesem traumhaften Segeltag, immer gegenan, mit 3-5 Bft wollen wir erst mal den kommenden Tag abwarten um weitere Strecken zu planen.

Samstag, 14. Mai 2016

Langsam, ab sichere Entscheidung

Nach langer Nachtruhe war heute mal wieder basteln angesagt. Ginas Schlafzimmerfenster hatte eine Dichtung, die nicht mehr 100 % dicht war. Die Dichtungen sind schon seit Jahren an Bord. Heute kam die große Stunde! Sie wurden ausgetauscht! Der Klapptisch an der Pantry erhielt einen Halter, damit nicht in jeder Welle ein bum, bum zu vernehmen ist. Die Relingsdrähte wurden vom Winterschmutz befreit usw. Plötzlich war der Tag auch schon wieder vorbei und wir hatten nun endlich die Möglichkeit mit Hubert und Christiane über die Zukunft zu reden. Kurz zusammengefasst: Wir legen schon mal los und die Tara wird sich freuen uns dann irgendwo mal wieder zu treffen. Also dann morgen ab nach Limenaria, da von dort der Weg um den Atos ca. 20 sm kürzer ist als von hier.

Freitag, 13. Mai 2016

Freitag, der 13. ?

Wir hatten vor, heute einen weiteren Tag am Ponton zu verbringen. Der Wind steht uns genau gegen an, bei Stärke 2-3 Bft. Der Atos will uns offenbar nicht passieren lassen. Die Fische tummeln sich an unseren Frühstücksresten. Trotzdem bleibt uns wenig Muße, denn wir haben ja noch viel zu tun an Bord. Das Klo tropft im Vorschiff. Frischwasser, die Verbindung zum Druckwassersystem ist nicht fest genug angezogen. Erledigt! Die Ankerkette ist alle 10 m mit einer farbigen Markierung zu versehen. Also, Sicherung an, und Kette samt Anker ablassen. 10m Markierung, 20m Markierung, 30m Markierung, alles erledigt, doch plötzlich reagiert die Ankerwinde nicht mehr und es stinkt im Kettenkasten. Alle Befürchtungen werden plötzlich lebendig! Ankerwinde kaputt! Wenn es stinkt, bestimmt ist das Relais defekt. Das hier in Griechenland! Toll, wann werden wohl Ersatzteile eintreffen? Also zuerst zu Stavros! Der schickt zum Schauen nach einer halben Stunde Wartezeit seinen griechischen Monteur an Bord. Ich führe das Problem vor! Die Winde macht Klick, Klick, mehr nicht. Der Monteur wackelt an den Kabeln und plötzlich ist wieder Leben in der Winde. Wie ein Akrobat schlängelt er sich in den Ankerkasten und sieht sofort das Problem. Die beiden Stromkabel wurden nicht richtig festgeschraubt. Jetzt war es so weit, dass meine flüssige Isolierung, die ich vor dem Decksumbau an die festgeschraubten Pole geschmiert hatte, stinkend verbrannte, weil ein Bootsbauer, nach dem Aus- und Einbau der Winde zur Deckssanierung die Funktion eines Schraubenschlüssels vergessen hatte. Ein Wunder, dass es vier Jahre gehalten hatte. So hatte der 13. heute sein Gutes. Ich hätte wie ein Blöder nach dem Fehler gesucht. Dass die Pole locker waren, auf die Idee wäre ich erst sehr spät gekommen. Schließlich ist ja heute Freitag, der 13. da muss doch ein ordentlicher Schaden entstehen! Gut, das der Aberglaube sich nicht bestätigt hat. Im Gegenteil - zum Glück ist das jetzt hier passiert! Nach dem Abendessen sehen wir im Ort wo die Arme der Tintenfische für den Verzehr vorbereitet werden. Na lecker? An der Fernsehantenne auf dem Dach!

Donnerstag, 12. Mai 2016

Wanderin' Star

Manchmal fühlt man sich, als wenn man auf eine lange Reise geht. Also noch das Letzte am Böötchen richten, denn man weiß ja nicht wo einen der Wanderin' Star hinführt. So stand heute noch mal Wäsche waschen, Aufbauten polieren und allgemeines Reinigen auf der To do-Liste. Man mag es nicht glauben, aber wenn man poliert wächst so ein Böötchen zum Ozeanriesen. So nun ist alles fast erledigt, jedoch blieb keine Zeit für die Planungen der nächsten Etappe. Wer sagt uns eigentlich, dass wir morgen unbedingt los müssen? Also noch mal ausschlafen, die allerletzten Reste erledigen und dann am Folgetag geplant starten. Wat'n Stress. Darauf einen Ouzo. Übrigens, die Wäsche ist auch noch nicht trocken -Lossegeln also unmöglich!!

Mittwoch, 11. Mai 2016

Sortieren bitte

Heute Morgen klingelte tatsächlich bei uns der Wecker. Unsere Gäste sollten gefrühstückt und mit gepackten Sachen gegen 10.30 Uhr im Büro von Stavros erscheinen, der dann Richtung Thessaloniki losbrausen wollte. Wir wollten mit dem kleinen gelben Wagen unsere Vorräte auffrischen, Wäsche waschen und dann Naima wieder auf Zweimann-betrieb einrichten. Jedoch wollten wir so lange warten, bis unsere Gäste entschwunden sind. Jedoch, es kam anders. Der kleine Gelbe hatte einen platten Vorderreifen. Mit dem Kompressor wurde er von Stavros Mannen wieder gefüllt, sodass wir es plötzlich eilig hatten. Wer weiß, wie lange er die Luft anhält. Kurze Verabschiedung und dann zum Bunkern zu Lidl. Er hat durchgehalten! Braves Autochen. Anschließend Wasservorräte ergänzen und dann --- sortieren! Das leere Fach der Gäste konnte nun wieder bestückt werden. In anderen Fächern wurde es nun luftiger, was der Übersichtlichkeit sehr dient. Beim guten Essen am Abend, erfuhren wir per Mail, dass unsere Gäste wohlbehalten wieder in Berlin gelandet sind. Alles perfekt.

Verwöhnprogramm für Gäste

Heute, am 10. Mai, dem letzten Tag unserer Gäste, Sabine und Rainer, an Bord der "Naima" sollte es aus dem Hafen Limenaria zurück nach Nea Peramos gehen. Dort wollten wir auf Hubert und Christiane von der "Tara" treffen. Sie sind mit ihrem Wohnmobil am Montag eingetroffen und arbeiten fleißig am Schiff. Zumindest war für uns klar, dass der Abend mit gutem Essen und Trinken in unserer Lieblingstaverne Kostandaki ausklingen würde. Jedoch waren es bis dahin noch ca. 20 sm die wir noch hinter uns zu bringen hatten. Beim Frühstück mit frischen Brötchen, die Sabine beim örtlichen Bäcker beschaffte, ließ sich der Wind noch nicht blicken. Die Sonne tat ihr Bestes und strahlte vom blauen Himmel. Also hieß es nach dem ausgiebigen Frühstück unter Maschine ablegen, Anker auf und los! Bereits an der Hafeneinfahrt konnten wir erkennen, dass der Wind inzwischen aufgewacht war und uns mit ca. 3 Bft. in Richtung Nea Peramos blies. Kurz nach der Hafenausfahrt konnten wir die Segel auf Schmetterling stellen und uns mit nahezu 5 kn. zum Ziel treiben lassen. Es fehlte nur noch ein netter Abschluss. Also ein Fläschchen Sekt geöffnet und den Inhalt genossen. Jedoch es kam noch besser! Kurz vor der Einfahrt in die Bucht von Nea Peramos besuchten uns mehrere Delfine. Sabines Freudenschreie hätte man bestimmt noch in
Berlin hören können. Wenig später waren wir in Elefteres fest und setzten zur Manitsas Marine über. Freudig begrüßten wir Stavros und seine Mitarbeiter. Es stellte sich heraus, dass Stavros am folgenden Tag nach Thessaloniki musste und er Sabine und Rainer mitnehmen würde. Ein komplettes Verwöhnprogramm endete am Abend nach gutem Essen bei uns an Bord, mit Christiane und Hubert und dem einen oder anderen Ouzo.

Montag, 9. Mai 2016

Kurz aber oho

Die Sonne weckt uns in der Bucht von Aliki. Ein romantisches Frühstück in lauschiger und einmaliger Gegend schließt sich an. Nach kurzem Klar Schiff setzen wir Segel und machen uns auf den Weg nach Limenaria. Die 10 sm sind bei leichten Winden in drei Stunden, vorbei am Kloster Archangelos und an zerklüfteter Küste, schnell zurückgelegt. Im Kloster wird ein Nagel des Kreuzes Christi aufbewahrt und ist ein besonderer Touristenmagnet. Vom Wasser ergibt sich ein imposantes Bild. Ein schöner, sonniger, wenn auch kurzer Segeltag liegt dann hinter uns. Der Weg durch die Stadt ist kurzweilig und das Essen bei Kostis, einer Taverne am Hafen erfüllt alle Erwartungen.

Sonntag, 8. Mai 2016

Zauberhaftes Aliki

Der Morgen, begrüßt uns sonnig aber, ohne Wind. Nach ausgiebigem Frühstück beschließen wir wir unter Maschine nach Aliki, einer zauberhaften Bucht im Südosten der Insel zu motoren. Dort werden wir von Sonne und blauem Himmel sowie glasklarem grünen Wasser in Empfang genommen. Die Taverne am Ende der Bucht lädt uns zum Verweilen ein. Ein frisches Pils im eisgekühlten Glas und am Abend ein gutes Essen lassen die Seele baumeln und das Herz höher schlagen. Leute, das Leben kann schon hart sein.

Samstag, 7. Mai 2016

Premiere beim Duschen

Wir liegen in Thassos und haben die Möglichkeit an Frischwasser zu kommen. Also ist doch klar.... Heute wird geduscht! Dazu wird in der Plicht der neue Duschvorhang eingezippt, damit die Vojeure draußen bleiben und wir trotzdem gereinigt sind. Kaum zu fassen, es funktioniert! Die Maschine macht uns warmes Wasser und wir werden von unangenehmen Gerüchen befreit. Dann legen wir den Bereich hinter dem Steuerrad wieder trocken - der Rest verdunstet - und dann sind wir bereit den Tag mit einem Frühstück in der Plicht zu begrüßen. Nach gutem Frühstück gehen Rainer und ich ein Auto anmieten. Die anschließende Tour um die Insel begeistert alle Teilnehmer wieder. Die Pausen werden in Limenaria und Aliki eingelegt. Beim hervorragenden Abendessen unter klarem Himmel genießen wir unser Leben.

Freitag, 6. Mai 2016

Schöner Scheiß Tag

Der Tag begann mit einem guten Frühstück im Kavala. Der Bäcker hat uns frische Brötchen und einige Schweinereien (Süßkram) zukommen lassen, sodass wir guten Mutes waren einen tollen Tag zu verleben. Leider zeigte sich, dass kaum noch Wind vorhanden war, der uns zu unserem Ziel für heute- Thassos- treiben könnte. Nach dem Frühstück kam es natürlich zu den normalen menschlichen Bedürfnissen. Einer nach dem Andren verschwand im Klöchen. Bis plötzlich jemand fragte: Ist der Fäkalientank voll? Euer Elektroklo pumpt nicht mehr ab!!!! Verdammter Scheiß - er wollte nicht mehr weichen. Nach 7 Jahren war es das erste Mal, dass unser Klöchen nicht bestimmungsgemäß arbeitete. Also, Klöchen mit einer abgesägten Wasserflasche lenzen (incl. Scheiß) und dann das ganze Teil zerlegen!!!! Nach kurzer Zeit war gefunden, dass sich Verkrustungen in den Schläuchen gelöst hatten und den Abfluss verstopft hatten. Alles säubern und wieder neu montieren war logisch und schnell erledigt. Anschließend wurde das Klo, sowie alles im Umfeld ( incl. der Akteure) intensiv desinfiziert. Ich schätze, ich stinke noch in einer Woche nach Chlor. Nachdem Sabine aus Kavala Town wieder zurück war, - sie hat für uns Abwehrkräfte in Form von Obst eingekauft, - sind wir unter Maschine nach Thassos Stadt gelaufen. Das Wetter meinte, es könne sich nicht entscheiden und sendete uns den einen oder anderen Schauer. In Thassos angelandet, folgte natürlich der Gang durch die altertümliche Gemeinde, mit der Besichtigung des Theaters auf dem Berg und unsere Taverne vom letzten Jahr, in der wir dann wieder gut essen sollten. Abschließend kann man nur sagen, wir hatten einen schönen Scheiß-Tag.

Donnerstag, 5. Mai 2016

Von Thessaloniki bis Kavala

Der Tag ist unwahrscheinlich ausgefüllt! Sorry, deshalb hört ihr erst heute von mir. Gestern sind wir gegen Mittag mit dem kleinen Flitzer der Marina nach Thessaloniki gefahren um unseren Besuch in Empfang zu nehmen. Sabine und Rainer sind um halb elf in Berlin in den Flieger gestiegen und landeten um 14.05 Uhr in unseren Armen am Flughafen Thessaloniki. Die 150 km bis Nea Peramos waren schnell erledigt, jedoch konnten wir unserem Besuch leider kein schönes Wetter bieten. Es regnete wie aus Eimern. Trotzdem fuhren wir, in einer Regenpause mit dem Beiboot an Bord und machten es uns dort heimisch. Das Abschiedsmahl, da wir ja Nea Peramos nun verlassen, in unserer Stammtaverne Kostandaki fiel dann auch recht üppig aus, so dass leider keine Zeit blieb darüber zu berichten. Wir vier fühlten uns mit vollem Magen total gut. Ein griechisches Essen, wie man es sich vorstellt.
Heute sind wir dann nach dem ausgiebigen Frühstück und dem klar Schiff machen nach Kavala gesegelt. Die rd. 8 sm wurden mit ablandigem Wind um 4 Bft. und durchwachsenem Wetter schnell erledigt. Im Hafen machten wir an den neuen Fingerstegen fest. Daran schloss sich ein Stadtrundgang an, mit Blick vom Castell über die ganze Gegend und den Hafen. Obwohl schlechtes Wetter vorausgesagt war, hat uns der Wettergott nett behandelt, sodass wir am Abend, nach einem nicht ganz so üppigen Abendmahl müde an Bord in die Betten gefallen sind. Morgen treibt es uns auf die Insel Thassos. Ich weiß, dort werden wir, in einer uns bekannten Taverne, wieder ausgiebig Speisen und vorab viele alte Steine (Artefakt) betrachten.

Dienstag, 3. Mai 2016

Andere Länder andere Schnitten, Ostern bringt hier alles durcheinander

Nachdem wir in Elefteres eine stürmische Nacht mit diversen Regen- und Gewitterschauern hinter uns gebracht haben, war heute Einkaufen angesagt. Diverse Lebensmittel, wie z.B. Bier und Ouzo sollten gebunkert werden, damit wir unseren erwarteten Besuch an Bord gut bewirten können. Das orthodoxe Ostern ist ja zum Glück vorbei, denn das hat unsere Zeitrechnung total durcheinander gebracht. Am frühen Vormittag, so gegen 12.00 Uhr, haben wir uns den kleinen Flitzer von Stavros ausgeliehen, um zu (nach - Mundart von anderen Deutschen an Bord ihres Schiffchens) Lidl zu fahren. Als wir vor verschlossenen Türen standen, fanden wir es sehr bedauerlich. Wir waren uns sicher, dass einer dieser gigantischen nächtlichen Blitze in den Laden eingeschlagen hat und dort alles Lahm gelegt hat. Bedauerlich, also müssen wir weiterfahren nach Kavala. Dort gibt es ein Carrefour, ein ganz fähiger Supermarkt, wenn er offen hat.......Hat er aber nicht! Also zum nächsten Supermarkt....... Lange Rede gar kein Sinn: Hier haben alle Supermärkte am Dienstag nach Ostern zu. Die normalen Geschäfte arbeiten bereits üppig - nur ebend kein Supermarkt. So konnten wir wenigstens den guten Ouzo (Kavala extra) in Kavala kaufen. Ein Teil der Nahrungsaufnahme ist schon mal gesichert. Da auch noch hinreichend Bier- und Rotweinvorräte vorhanden sind, ist zumindest der erste Abend mit unserem Besuch morgen gesichert. Den Rest, wie Besuch und Esswaren werden wir wohl morgen heranschaffen müssen. Und dann gibt es bei Lidl auch wieder Graubrot(-schnitten).
Ach ja, Naima ist bereit, Besuch zu empfangen. Ich denke, wir werden eine gute Zeit haben, auch wenn die Wettervorhersage etwas zu wünschen übrig lässt.

Montag, 2. Mai 2016

Tatsächlich

Wir wollten am orthodoxen Ostermontag dann wieder nach Eleftheres (gegenüber von Nea Peramos) zurücksegeln. Dieses Mal meinte der Wettergott es richtig gut mit uns. Wind halb und bis zu 23 kn stark. Nur fliegen muss schöner sein. Die ganzen Reparaturen und Neuanschaffungen (z.B. neues Vorsegel) haben sich richtig gut gemacht. Nach einem Flug über 8,4 Meilen waren wir am Steg wieder schnell fest. Wir wurden jedoch von einem Bulgaren gebeten Ihnen direkt an den Steg zu lassen und dann selbst bei ihm fest zu machen. Er wolle dort länger liegen. Hätten wir geahnt, wie viel Dreck bei Ihm an Deck liegt, seinem Ansinnen hätten wir eine glatte Abfuhr erteilt. Er musste schnell weg und so spülte ich dann den ganzen Polyesterschleifstaub und Glasfaserteile mit einem Eimer von seinem Deck. Eine Zumutung, zumal er schon das ganze Osterfest mit seinem Boot im Kanal des Travelliftes lag und wir daher immer mit unserem Beiboot hin und her fahren mussten. Manche Menschen machen nur Aufwand. Nun aber genug gejammert, die Generalprobe verlief super und wir können unseren Besuch mit offenen Armen empfangen.

Sonntag, 1. Mai 2016

Fwd: Generalprobe?




Anfang der weitergeleiteten E‑Mail:

Von: Michael Seiffert <remiseiffert@arcor.de>
Datum: 1. Mai 2016 um 21:00:11 OESZ
Betreff: Generalprobe?

So, nun war es endlich so weit. Wir haben unseren ersten Schlag vor uns. Der Wind zerrt am Anker doch erheblich. Der Wetterbericht zwischen Deutschem Wetterdienst und Weather pro wiedersprechen sich total. Zwischen Nord- und Südwind und Stärken von 2-5 Bft. war alles vertreten. So verhielt sich Naima auch vor Anker. Zum Glück hat der Anker einen Wirbelschäkel, der diese Drehungen alle ausgleicht. Einige Vorbereitungen, wie Reffleinen einfädeln, Lifeline auf Deck befestigen, unter Deck alle losen Dinge verstauen und dann Anker auf! Die Sonne strahlt, wir fahren unter Motor aus der Bucht von Nea Peramos, setzen Segel und Motor aus! Alte Welle steht, der Wind flaut immer weiter ab. Bald meldet sich Fritz (unsere Selbststeueranlage) und meint, bei 0,2 kn Fahrt kann er nicht mehr gegen die Wellen lenken. Die Segel schlagen wild hin und her. Na, das fängt ja gut an! Also Motor an und am 1. Mai (hier orthodoxer Ostersonntag) die 7,5 sm nach Kavala. Eine nette kleine, alte Stadt. In den neuen Yachthafen, der noch immer nicht fertig ist. Einfach angelegt - niemand zu finden, der zuständig ist. Also muss das ok sein. Relaxen, essen und trinken und schon ist der Sonntag vorbei. Ob das eine Generalprobe war? Eher nicht!

Samstag, 30. April 2016

Alles klar Schiff

Es fehlten heute morgen nur noch die Polsterbezüge für die Plicht und die Fendersocken auf den neuen Fendern. Also fast nichts! Na ja, die "Wertarbeit" von Bootsplanen in Köpenick stellte sich als alles andere heraus. Wir haben den ganzen Tag gebraucht um überhaupt eine Möglichkeit zu haben uns in der Plicht auf ein weiches Polster zu setzen. Es passte an fast keiner Stelle. Es ist bereits der zweite Versuch, aber der war dann auch nicht besser als der Erste. Nun gut wir haben dann doch alles noch hinbekommen, wenig schön aber praktisch. Die Fender quietschen jetzt auch nicht mehr an der Bordwand, da sie eine Bekleidung in Sockenform erhalten haben. Und so liegen wir jetzt auf Reede und werden wohl morgen den ersten Probeschlag segeln. Naima und wir müssen uns erst einmal wieder aneinander gewöhnen. Aber, ich denke das klappt.

Freitag, 29. April 2016

Absprache ist ALLES

Mit Stavros war verabredet, dass wir uns um 10.00 Uhr aus dem Kanal des Travelliftes entfernen. Dann sollte ein Grieche geslippt werden und wir anschließend wieder hinein. Nur der ging erst um 13.00 Uhr ( 10.00 Uhr nach griechischer Zeitrechnung) ins Wasser und blieb dann dort gleich liegen. Also nach gegenüber an den Steg, der jedoch keinen Zugang zum Land hat. Motorwartung vorab, mit erstaunlichen Ergebnissen. Der Impeller war mal wieder hin. Ein Neuer war sowieso eingeplant. Dann Beiboot klar machen und zum Abendbrot zu Kostandak- unserer Stammkneipe. Und schon war wieder ein Tag vorbei und der Zustand von Naima deutlich besser. Da es hier den ganzen Tag geregnet hat, waren die Wartungsarbeiten sehr angenehm, da sie unter Deck stattfanden. Morgen nur noch die Aussenpolster zuschneiden und mir den neuen Bezügen versehen und dann ........ Was war da noch? Weshalb sind wir hier? ........Vielleicht den ersten Schlag segeln? Hoffentlich können wir das noch!

Donnerstag, 28. April 2016

Stunde Null

Nach allen diplomatischen Verwicklungen habe ich mich nun besonders beeilt, um unser Böötchen für die Wasserung fertig zu bekommen. Ich fühlte mich besonders gut dabei, da die beiden Bulgaren nun nicht wegen mir am Ostersamstag arbeiten müssen. Ca. gegen 15.00 Uhr war alles fertig, da der Sliptermin gegen 17.00 Uhr sein sollte. Vorher wurden auf dem Platz alle im Weg stehenden Boote umgesetzt. Dann war es soweit, Naimas Wasserung. Sie schwimmt tatsächlich noch und wackelt ganz erheblich. Sehr gewöhnungsbedürftig!
Hinterher dankten wir unseren eifrigen Schiffsbetreuern aus Bulgarien und wünschten beiden ein schönes Osterfest. Leider, so teilten Sie uns mit, müssen sie nun doch am Samstag arbeiten, da das Schiff vom örtlichen Popen zu Wasser gebracht werden muss.
Frohe Ostern!

Mittwoch, 27. April 2016

Verhandlungen 2.Teil

Alle diplomatischen Bemühungen führen nach einer Abkühlungsphase zu erneuten Verhandlungen. Diese sahen heute folgender Maßen aus: Einer der Bulgaren fragte mich heute morgen, im Beisein von unserem bulgarisch-stämmigen Düsseldorfer Nachbarn - Boris - ob es den wohl bei dem Krantermin am Samstag bleibe. Da ich inzwischen eingeweiht war, erklärte ich daraufhin, zu versuchen heute das Schiff zu polieren und am Folgetag am Vormittag das Unterwasserschiff fertig zu machen. Am Donnerstag Nachmittag könne das Böötchen dann ins Wasser. Wegen mir muss niemand am Ostersamstag arbeiten!
Die Folge war, Entspannung auf ganzer Linie. Als ich darüber hinaus erklärte, zur Zielerreichung eine Stehleiter zu brauchen, war diese wie durch Zauberhand umgehend bereitgestellt. Jetzt können wir uns wieder leiden und unterstützen uns gegenseitig. Wir kommen als letztes Böötchen vor Ostern ins Wasser und die Bulgaren können mit ihren Familien in der Heimat Ostern feiern.
Da ich nun ein Pensum zu erledigen hatte, das sonst einen Rentner o.ä. mindestens 2 Tage beschäftigt, könnt ihr froh sein, dass ich heute Abend meine Finger noch für den Blog bewegen kann. Aber Qualität setzt sich eben durch.
Gina hat heute alle Polsterbezüge und andere Wäschestücke gewaschen und getrocknet. Das Böötchen ist poliert und des Wassersystem desinfiziert. Morgen noch das Unterwasserschiff leicht anschleifen und letztmalig vor Ostern einkaufen gehen und dann kann Naima tatsächlich dem feuchten Element zugeführt werden. Ich hoffe, Naima hat das Schwimmen nicht verlernt.

Dienstag, 26. April 2016

Diplomatische Verwicklungen wegen Ostern

Man muss sich vorstellen, dass in Griechenland zum Osterfest alles geschlossen ist. Darüber hinaus sind die Bulgarien dem gleichen Kalender hörig, so dass auch diese die Wiederauferstehung Christi jüngst an diesem Wochenende feiern. Also fragt der Autor den Werftbesitzer, wann er gedenkt sein Brötchen dem nassen Elixier zu übereignen. Nach einigem Überlegen sagt er: Am Samstag! Am Vormittag! 
Für uns ein toller Termin, zumal wir bis Dienstag früh in der Box für den Travellift liegen bleiben dürfen, denn wir sind die einzigen, die am Samstag geslippt werden. 
Als ich ein kurzes Gespräch mit den für Stavros arbeitenden Bulgarien suchte, dachte ich, dass die Beiden mich nicht kannten. Sie waren stinksauer, wegen MIR am Samstag arbeiten zu müssen. Doch wir wollen mal sehen, wie sich das entwickelt. Vielleicht gehen wir ja schon am Donnerstag Abend zu Wasser. Doch bisher entscheidet immer noch der Chef des Ganzen. Aber ich mache mich schlecht als Spielball zwischen Chef und Mitarbeitern.
Übrigens, das Deck ist vom winterlichen Dreck befreit! Morgen Außenhaut polieren. Toller Urlaub!

Montag, 25. April 2016

Immer wieder dieses Ostern

Wer rechnet denn damit? Ostern ist doch längst vorbei! Oder? Na ja, in Deutschland. In Griechenland wird Ostern erst am kommenden Wochenende gefeiert. Das bedeutet für uns, Hektik, um noch vorher ins Wasser zu kommen oder ebend erst am Dienstag nach Ostern, dem 03.05. Am 04.05. bekommen wir schon Besuch. Also müssen wir dann morgen mal mit Stavros reden, denn von Freitag nachmittag bis Montag abend geht hier gar nichts.
Heute haben wir schon einiges geschafft. Die Winterplane ist ab und in der Segellast verstaut. Die Segel sind eingezogen und warten auf den Einsatz. Der Proviant ist an Bord und langsam wird aus dem Chaos ein Segelboot. Nun mal sehen wie es weiter geht. 
Am Abend, auf dem Weg zur Taverne bot sich uns mal wieder ein herrliches Bild. Sowohl die Insel Thassos als auch der Berg Atos waren sehr gut zu sehen. Das alles bei Temperaturen, die mich veranlassen mit kurzen Ärmeln und ohne Pulli zum Essen zu gehen. Wäre die Maloche nicht, könnte man denken: das ist Urlaub.



Von Samsung-Tablet gesendet

Sonntag, 24. April 2016

Abenteuer Teil II

So nun ist es so weit! Wir sitzen im Flugzeug auf dem Weg nach Thessaloniki zu unserem Böötchen. Das Auto wartet schon auf uns, um uns mit unseren Utensilien nach Nea Peramos zu schaffen. Die letzten Wochen waren für uns recht anstrengend, da in unserer weiteren Familie einige Probleme zu lösen waren. Viele Aktivitäten überschlugen sich, sodass wir nun im Flugzeug erst einmal durchatmen. Pah, geschafft!
"Garcon, ein Sektchen bitte". Mächtig teuer, aber notwendig!
Wir wurden in den letzten Wochen ständig gefragt: "Mensch habt ihr keine Angst vor den vielen Flüchtlingen?" Darauf kann man nur Antworten: Nein, die Flüchtlingsschiffe machen unseren Törn nur noch sicherer. Selten sind in der Ägäis so viele große Schiffe gekreuzt, die wir bei Bedarf anfunken könnten. Also ein Törn mit Security!
Natürlich ist diese Sichtweise ein Stück naiv. Aber wer auf eine Reise wie unsere geht, der muss ein Maß an Naivität besitzen. Denn, der Mensch denkt und der Herrgott lenkt! Also lassen wir uns von Ihm mal wieder zu schönen, sehenswerten und verlockenden Orten treiben.
Doch vor dem Lohn kommt immer noch die Arbeit. Naima wartet auf uns, damit wir sie pflegen und verpflegen. Die ersten Tage sind daher bereits jetzt schon ausgefüllt mit proviantieren, polieren, reinigen, reparieren und aufräumen. Schließlich soll unser Schneckenhaus für die Zeit bis Ende September im guten Zustand sein. Nun dann.........
Mehr morgen!
Übrigens, am Böötchen angekommen stellen wir fest, dass der Saharasand rot ist und sich gleichmäßig auf alles in der Gegend niedergelassen hat. Der Wind bläst diesen dann auch unter die Plane, sodass wir morgen nicht nur eine Shoppingorgie, sondern auch eine Putzorgie feiern.

Sonntag, 20. März 2016

Genug der Ehrungen

Nun haben wir den Preisverteilungs-Marathon hinter uns! Wir sind im letzten Jahr zu unserer Freude den ersten Teil unserer Europarunde gefahren. Viel unter Motor und später dann auch unter Segeln. Vom Verein wurden wir aufgefordert uns an den Fahrtenwettbewerben beim Berliner Segler-Verband und der Kreuzerabteilung des DSV zu beteiligen. Gesagt - getan! Ein unwahrscheinlicher Aufwand entstand. Man wollte von uns wissen, was wir erlebt hatten, wie das Schiff ausgestattet ist, welche Vorbereitungen getroffen wurden, Logbuch, Führerscheine usw. , usw. Alles wurde von uns, wie gefordert, fristgerecht im letzten Jahr eingereicht. Dann war erstmal Stille. Die armen Menschen in den Gremien mussten sich nun durch alle Ergüsse der Segler kämpfen und bewerten. So auch durch unsere niedergeschriebenen Empfindungen und Erlebnisse. Und dann ging es los...
Zuerst wurde uns von unserem Verein der Fahrtenseglerpreis für 2015 zugestanden. Eine Silberner Pokal, der nun ein Jahr bei uns einstaubt. Echt nett.
Darauf folgte eine Ehrung mit einem Sonderpreis und einer bronzenen Medallie für die Überführung ins Mittelmeer durch den Berliner Segler-Verband. Die Kriterien für die Bewertung habe ich bis heute nicht verstanden, da wesentlich kürzere Reisen in der Ostsee besser bewertet wurden als unsere Reise durch das Schwarze Meer, Bosporus, Marmarameer, Dardanellen und Mittelmeer.
Und dann erhielten wir von der Kreuzerabteilung eine Einladung zum Fahrtensegler-abend in Hamburg. Klar, da fahren wir hin! Viele- ja sehr viele Reisen von Seglern wurden geehrt. Um 19.00 Uhr begann die Zeremonie. Zuerst die bronzenen Medallien, dann die Silbernen und gegen 23.00 Uhr dann auch die goldenen Medallien. Wir wurden als Vorletzte aufgerufen, um gemeinsam mit Hubert und Christiane jeweils eine goldene Medallie für unsere Leistungen bei dieser Reise zu erhalten. Gekrönt wurde das von der Verleihung des Fahrtenseglerpreises Binnen-Küste an die Crew der Naima. Man war der Meinung, uns damit die höchste Auszeichnung dieses Jahres für die Reise Binnen/ Küste zu verleihen. Der damit verbundene Wanderpreis steht nun bei uns für ein Jahr. Da wir ja bald wieder an Bord gehen, werde ich den SpYC fragen, ob die Silberne Kanne in unserer Vitrine im Verein ausgestellt werden soll. Übrigens, die höchste Auszeichnung für eine Seereise ging an einen Segler aus dem SV Stößensee. Herzlichen Glückwunsch!

Wirklich genug der Ehre - aber echt nett!

Donnerstag, 10. März 2016

Fünf Tage Griechenland

Naima hat uns im letzten Jahr von Berlin bis nach Griechenland sicher geschippert und musste dabei einige Strapazen über sich ergehen lassen. Dass die 3700 Flusskilometer und die rd. 800 sm auf dem Meer nicht ohne Folgen bleiben war uns klar. Einerseits haben wir gemeinsam Erfahrungen gesammelt, die uns gezeigt haben, dass etwas zu ändern war und darüber hinaus Verschleiß ersetzt werden musste.
So hatten wir bereits im Main-Donau-Kanal mit unserem Windgenerator in einer Schleuse Bekanntschaft mit der Schleusenmauer gemacht. Dass der Generator für diese Belastungen nicht gebaut war, ist einleuchtend. Seine Lager knurrten von diesem Moment an laut. Also mussten diese ersetzt werden. Im Bosporus habe ich dann auch noch unseren Dritten Mann an Bord - die Selbststeueranlage, kurz Fritz genannt - so verärgert, dass sein Getriebe ersetzt werden musste. Bei einem Ankermanöver in einer Bucht der Griechischen Insel Limnos wollte die Fernbedienung unserer Ankerwinde nur noch ihren Dienst tun, wenn sie am Stromnetz angeschlossen war. Wir konnten das gute Stück zwar später reparieren, jedoch beschlossen wir, in der Nähe zur Winde zusätzlich Fußschalter für die Winde zu installieren. So hat man dann immer eine 2. Möglichkeit die 70 m Kette auf- oder abzulassen. Auf unserer Tour mussten wir ständig mit unterschiedlichen Windstärken umgehen. Für viel Wind, konnten wir unsere Fock problemlos mit dem Furlex Fockroller verkleinern. Jedoch stellten wir fest, dass bei wenig Wind unsere Segelfläche zu klein war und daher der Dieselwind früher als notwendig arbeiten musste. Das sollte durch eine größere, reffbare Genua verbessert werden. Hinzu kamen einige Kleinigkeiten, die uns das Leben an Bord erleichtern sollten, wie Antriebsrädchen für den Geschwindigkeitsmesser austauschen, Stufe zum Einstieg über das Heck anbauen usw.

Also wurden über den Winter Teile besorgt, das Segel bei Ast in Stettin bestellt, und eine Arbeitswoche in Nea Peramos eingeplant. Nun war es soweit. Am 5. März brachte uns Easyjet nach Thessaloniki, mit einem Leihwagen fuhren wir die restlichen 150 km zu Naima. Die Spannung war groß! Wie würden wir unsere Dicke vorfinden?

Sie stand zwar nicht mehr an der gleichen Stelle wie zuvor, aber die Monate haben ihr nichts angetan. Nach kurzem Besuch bei Lidl startete die Maloche an Bord. Zuerst aufgrund des strahlenden Himmels und der 18 Grad die Außenarbeiten. Vorsegel passt! Dann die Stufe am Heck installieren, gefolgt von den Fußschaltern für die Ankerwinde. Der Windgenerator arbeitet nun auch wieder bestimmungsgemäß. Danach wird Fritz wieder zum Leben erweckt, sodass nach vier Tagen alle Aufgaben abgearbeitet waren.

Am letzten Tag hatten wir dann noch einen Erholungstag in Kavala bei kleinen Regenschauern. Wir hoffen, dass der dort gekaufte Ouzo "Kavala Extra" sicher zu Hause ankommt. Der Abreisetag erleichtert mit starkem Regen den Abschied von Naima und Easyjet bringt uns wieder sicher nach Berlin.

Nun können wir es kaum erwarten Ende April zu Naima zurückzukehren, um unsere Reise durch die Ägäis fortzusetzen. Naima ist bereit für erlebnisreiche Wochen bis Ende September.

Samstag, 13. Februar 2016

Vorbereitung auf die neue Saison

So nun geht es wieder los! Die Tage bis wir wieder in unserer zweiten Heimat einziehen sind nun langsam gezählt. Doch vor dem Spaß hat der Herrgott leider die Arbeit eingetaktet. Im letzten Jahr hat sich Naima von ihrer besten Seite gezeigt und hat uns immer treu gedient. Wir haben festgestellt, dass Kleinigkeiten ergänzt oder repariert werden müssen. Daher werden wir am 5. März unsere kleine Dicke in Nea Peramos fünf Tage besuchen und diese Kleinigkeiten erledigen. Wir können dann sicher sein, am 24. April eine Naima vorzufinden, die bereit ist, mit uns das nächste Abenteuer im Jahr 2016 zu starten. Wir planen von Nea Peramos nochmal nach Thassos zu segeln. Von dort soll es an den Fingern von Khalkidhiki vorbei bis nach Thessaloniki gehen. Der Weg wird uns dann am Pelepones entlang, durch die nördlichen Sporaden bis nach Athen führen. Von dort soll es erst einmal weiter nach Süden gehen. Wir werden nach den derzeitigen Planungen uns am Pelepones Richtung Süden begeben. Die Cycladen werden wir noch links liegen lassen, um zuerst über Kithera Richtung Kreta zu segeln. Von dort wollen wir über Karpathos nach Rhodos, um dann unseren Kurs wieder nördlich zu richten. Inseln wie Pharos, Naxos, Santurin, Kos, Lesbos, usw. werden wir besuchen. Die genaueren Planungen werden wir jedoch erst vor Ort vornehmen. Wind, Wetter, Touristen- und Flüchtlingsströme sowie mögliche Griechische Probleme mit dem Euro werden unsere Reise in diesem Jahr beeinflussen. Wir hoffen, dass in diesen unruhigen Zeiten Naima ein Hort der Ruhe darstellen wird und sie uns wieder schützt und wunderschöne Erlebnisse ermöglichen wird. Wir sind zuversichtlich und werden ggf. kurzfristig unsere Reise verändern. Die Reise soll im September in der Nähe von Patras enden, aber bis dahin gibt es noch viel zu berichten.
Der Blog wird jetzt wiederbelebt und wird euch ab Ende April wieder regelmäßig informieren. Bis dahin wünsche ich allen Lesern ein schönes Frühjahr.