Dienstag, 25. August 2015
76. Etappe Port Marmara - Marina Çanakkale
Wir haben einen längeren Schlag von etwa 65 sm vor uns. Der Rest des Marmarameeres, die Dardanellen, ein ungemütliches Segelrevier. Der Wind steht aus Nordost, Stärke 5-6 (Meltemi) und je nach Situation eine kurze, hohe, steile Welle, die von hinten unter unserem Heck durchläuft. Eine mächtige Kurbelei am Lenkrad. Also um 7 Uhr los. Als wir aus der Abdeckung der Insel heraus sind, greift der Meltemi kräftig zu und treibt uns mit über 7 kn vor sich her. Eine rauschende Fahrt, bei Sonne und mitlaufendem Strom. Geschwindigkeiten, die auf dem GPS immer wieder die 10 kn über Grund erscheinen lassen. Am Eingang zu den Dardanellen türmt sich die Welle bis auf 2 m auf. In der Höhe von Gelibolu, dem Ort, der im 1. Weltkrieg heftig umkämpft war und bei dem sehr viele Menschen getötet wurden, ändert sich das Wellenbild. Havelsegeln mit Strömung und 6 Bft. Das Verkehrstrennungsgebiet bereitet uns einige Probleme, da es an manchen Stellen bis unmittelbar an Land reicht. Jedoch als wir feststellen, dass die türkischen Yachties alle genau in der Mitte fahren und weder Sie, noch die Großschifffahrt Probleme damit haben, machen wir es verbotswidrig nach. Es geht gut und schnell. Gegen 16.30 Uhr sind wir im Hafen rückwärts an Mooringleinen fest. Nach dem Anlegen nutzen wir zuerst die vorhandene Dusche im Hafengebäude. Nach dem Abendbrot fällt der Skipper früh in einen tiefen Schlaf und kann sich gerade noch in sein Bett fallen lassen.