Ich bin per Mail befragt worden, wie Naima segeltechnisch ausgestattet ist. Also, alle, die an diesen technischen Details uninteressiert sind, können hier bereits aufhören zu lesen.
Es ist sowohl im Schwarzen Meer, wie auch in allen anderen Segelregionen wichtig, auf die Wettersituationen eingehen zu können. Daher haben wir ausschließlich zwei Segel bei, die fast komplett vom Cockpit verkleinert, bzw. auch wieder vergrößert werden können. Das Vorsegel ist aus schwerem weißem Dacrontuch von 28 qm Größe. Das Segel hat an der Achterlieck drei Latten, die parallel zur Vorliek verlaufen. Dadurch kann das Segel in jeder Größe gefahren werden. Der Furlex-Fockroller 300 wird über eine Winch aus dem Cockpit bedient. Die Holepunkte sind ebenfalls aus dem Cockpit verstellbar. Bisher konnten wir das Segel gut an die Wettersituationen anpassen. Für das Vorsegel haben wir eine Segelhülle, die wir im aufgerollten Zustand darüber ziehen, um es vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Wir sind gerade im Kontakt mit der Segelmacherei Ast in Stettin, ob dieses Segel auch noch etwas größer hergestellt werden kann. Dann könnte die Maschine bei leichtem Wind noch länger stumm bleiben.
Das Großsegel besteht aus dem dem gleichen Material mit 2 Reffs. Das erste Reff ist ein Einleinenreff und kann aus dem Cockpit bedient werden. Beim Reffen ist zu beachten, dass das Fall nur langsam nachgegeben wird, damit beide Holepunkte (vorn und hinten) am Großbaum die gleiche Spannung haben. Der Steuermann/ -frau hält mit einer Hand das gelöste Fall, während die zweite Person über die Winsch das Reff fest zieht. Anschließend die Vorliek wieder durchsetzen und fertig! Ausschließlich beim zweiten Reff, muss zum Reffen die Vorliek am Großbaum eingehakt werden und der hintere Holepunkte über eine Winch durchgesetzt werden. Hilfreich bei diesen Reffvorgängen ist ein Baumkicker, der den Großbaum hält, wenn das Großsegel herabgelassen wird. Alternativ müsste sonst mit einer Dirk gearbeitet werden. Wir haben ein Lazy-bag System. D.h. das Segel, auch der gereffte Teil, fällt in ein am Großbaum befestigten, Segelsack. Beim Reffen ist kein zusammenbinden des gerefften Segelmaterials notwendig. Nach dem Segelbergen, wird das Segel durch den Bag mit einem Reißverschluss verschlossen.
Auf Spinnacker und Blister oder andere zusätzliche Segel haben wir aus Sicherheitsgründen verzichtet.