Freitag, 27. Mai 2016

Ormos Panaya, ein Tag in der Einsamkeit 26.05.2016

Nachdem wir in der Bucht, umgeben von bis zu 300 m hohen Bergen, geankert hatten, haben wir uns auf die Nacht gefreut. Keine störenden Lichtquellen und nur 5 Charterschiffe und einige Fischer um uns. Kein Internet und keine anderen Störungen - so dachten wir! Zuerst wurden unsere Erwartungen voll erfüllt. Am blauen Himmel erschienen Massen an Sternen, sowie diverse Satelliten, die sich hier zu kreuzen schienen. Alles schien für eine unvergessliche Nacht bereitet zu sein. Noch am gleichen Tag schlüpften wir in die Betten, um den vermissten Schlaf des Vortages aufzuholen. Ab 1.00 Uhr war daran leider nicht mehr zu denken. Fallböen bis zur Stärke 8 kamen aus allen Richtungen. Unser Anker hielt jedoch tapfer. Es knallte und schepperte im Rigg. Das Schiff schaukelte, ohne Welle, wild hin und her. Um 5.00 Uhr trieb eines der Charterschiffe zwischen der Tara und uns durch. Hubert glaubte, von der Chartercrew aus dem Schlaf gerissen, dass sein Anker slippte und räumte freiwillig seinen Ankerplatz. Wenig später drohte die Charteryacht auf Land aufzulaufen und verließ dann auch den Ankerplatz. Jetzt hatte ich genug Raum einen zweiten Anker auszubringen. Gegen 7.00 Uhr war alles erledigt und Naima lag vor 2 Ankern. Sie lag zwar deutlich ruhiger, aber die Böen traktierten das Rigg weiterhin. Nachtschlaf nachholen? So ein Quatsch! Gegen Mittag ließ der Sturm nach und ermöglichte das eine oder andere Ruhestündchen. Der Aperitif an Bord der Tara vor dem Abendessen schmeckte dann auch schon wieder. Der Abend lässt sich ruhig an. Die drei Schiffe in der Bucht werden miteinander keine Probleme haben und auf das funkeln der Sterne kann man sich nur freuen. Morgen treibt es uns nach Alonissos. Der Sage nach, lebte dort ein mächtiger Schmied. Mal sehen, was wir davon noch finden.