Mit dem Einklarieren in Rumänien haben wir in dieser Nacht eine Stunde Schlaf verloren. Die Uhren müssen weiter gedreht werden. Jedoch kommt noch ein weiteres Moment hinzu. Wir liegen im breiten Strom. Nachts fahren wieder rasende Hotelschiffe vorbei und verbreiten eine Welle, die ich bisher nur auf der Ostsee erlebt habe. Diese Schaukelei, jedoch aus allen Richtungen, da sich die Wellen am Ufer brechen und reflektiert werden, ist echt nervtötend. Zu früh weckt uns die Morgensonne. Unsere Gastgeber haben uns eine wunderschöne Rose an Bord gelegt, die unter unserer Sprayhood einen tollen Duft verbreitet. Mit einer Flasche Alkoholischem und Gummibärchen für die Kinder, bedanken wir uns für die kostenlose Liegemöglichkeit der letzten Nacht. Nach kurzem und leckeren Frühstück geht es los in Richtung Schleuse 1 am Eisernen Tor. Wir beschließen jedoch vor der Schleusung in Orsova eine Pause mit Übernachtung einzulegen und dann am nächsten Vormittag zu schleusen, da wir mit Wartezeit rechnen müssen und der nächste Anleger nach der Schleuse noch gut entfernt ist.
Die Strecke erweist sich als wild romantisch. Uns treibt es immer wieder auf Deck, um die Eindrücke, die uns die Donau auf ihrem Weg durch tiefe Schluchten vermittelt, besser aufnehmen zu können. Zum Teil ist der Fluss nur noch 100 m breit mit gigantischer Wassertiefe und bis zu 400 m hohen Felsen am Rand. Wir saugen die Schönheit der Natur in uns auf und ignorieren die vielen Plastikflaschen, die auf dem Wasser treiben und uns begleiten. Vorbei an einer restaurierten kleinen Kirche, direkt am Wasser in der Donauschlucht, dem in den Fels gehauenen Abbild des Königs Decebal sowie der Trajanstafel (98-117 n.C), die an die Vollendung der Straße an der Donau, zur Versorgung der Legionäre, erinnern soll. Alles sehr imposant. In Orsova werden wir an einen Anleger der Stadt gewinkt, der direkt neben dem Jachthafen liegt. Liegegebühr 0,00 €. So kann es weiter gehen. Jetzt gehen wir zum Supermarkt und schauen ob alles so positiv weiter geht.